Ipilimumab (Yervoy)

Ipilimumab, auch unter MDX-010 und MDX-101 bekannt, und als Yervoy vermarktet, ist ein vollständig humanisierter, monoklonaler Antikörper, der für die Behandlung von Melanomen zugelassen ist. ATC-Code ist L01XC11. Es ist ein Checkpoint-Inhibitor.

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Ipilimumab bei Melanom: Erweiterungsempfehlung der Indikation

Yervoy: Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde hat auf seiner September 2013 Sitzung beschlossen, die Erweiterung der Indikation des Medikaments zu empfehlen.

YERVOY mit dem Wirkstoff Ipilimumab ist für die Behandlung von fortgeschrittenen (inoperablen oder metastasierten) Melanomen bei Erwachsenen indiziert, die bereits eine Therapie dagegen erhalten haben.

Der Ausschuss empfiehlt Ipilimumab auch bei Erwachsenen zur Anwendung zuzulassen, die noch keine vorherige Therapie gegen ihr Melanom erhalten hatten.

YERVOY ist ein Produkt der Firma Bristol-Myers Squibb Pharma EEIG.

Quelle: EMA, Sept. 2013

EU-Zulassung : Melanom-Erstlinientherapie

Yervoy (Ipilimumab) hat die EU-Zulassungserweiterung zur Erstlinientherapie bei fortgeschrittenen (nicht resezierbaren oder metastasierenden) Melanomen bei Erwachsenen erhalten.

Damit wurde die bereits bestehende Genehmigung für die Behandlung von bereits vorbehandelten fortgeschrittenen Melanomen für Yervoy von Bristol-Myers Squibb Pharma EEIG erweitert.

Befunde einiger Studien zeigten deutlich höhere Überlebensraten bei Patienten, die mit Yervoy behandelt wurden:

  • 21-22 % überlebten 3 Jahre,
  • 17 % 7 Jahre und länger im Vergleich

zur mittleren Überlebenszeit nach Chemotherapie und Interferonbehandlung von 10-11 Monaten.

Nebenwirkungen

Während der Behandlung mit Ipilimumab kann es zu:

  • Enterokolitis,
  • Hepatitis,
  • schweren Hautreaktionen (TEN) und
  • Entzündungen der hormonproduzierenden Drüsen kommen.

Ipilimumab ist ein vollständig humanisierter, monoklonaler IgG1κ-Anti-CTLA-4 (Cytotoxic T-Lymphocyte Antigen-4)-Antikörper, der die körpereigene T-Zell-vermittelte Immunantwort verstärkt und indirekt gegen immunogene Tumoren wirken kann (indirekte antitumorale Wirkung).

© arznei-news.de – Quelle: Bristol-Myers Squibb, Nov. 2013

FDA genehmigt Opdivo + Yervoy bei schwarzem Hautkrebs

03.10.2015 Bristol-Myers Squibb berichtet, dass die US Food and Drug Administration (FDA) Opdivo in Kombination mit Yervoy zur Behandlung von Patienten mit BRAF-V600-Wildtyp-inoperablem oder metastasierendem Melanom zugelassen hat.

Die Ankündigung markiert die erste und einzige FDA-Zulassung einer Therapie mit zwei immunoonkologischen Wirkstoffen in der Krebstherapie.

Die Zulassung stützt sich auf Daten aus der zulassungsrelevanten Studie Checkmate-069, die als erste Ergebnisse der Opdivo + Yervoy Kur bei zuvor unbehandelten Patienten mit inoperablem oder metastasierendem Melanom berichtete.

Die Ergebnisse der Studie zeigten eine statistisch signifikante Zunahme der bestätigten objektiven Ansprechrate – der primäre Endpunkt der Studie – bei mit der Kombination behandelten Patienten mit BRAF-Wildtyp-Melanomen im Vergleich zu denen mit Ipilimumab-Monotherapie behandelten.

Vollständiges Ansprechen wurde bei 17% der Patienten beobachtet. Partielle Remission wurde bei 43% in der Regimen-Gruppe und 11% der Ipilimumab-Monotherapie-Gruppe beobachtet. Die Opdivo + Yervoy Regimen zeigte eine 60%ige Reduktion des Progressionsrisiko vs. Yervoy-Monotherapie. Medianes progressionsfreie Überleben betrug 8,9 Monate bei der Kombination und 4,7 Monate bei Yervoy-Mono.
© arznei-news.de – Quelle: Bristol-Myers Squibb, Okt. 2015

FDA-Zulassung bei Melanom Stadium III

29.10.2015 Die US Food and Drug Administration hat die Indikation für Yervoy um die neue Anwendung als adjuvante Therapie bei Patienten mit Stadium III Melanom erweitert, um das Risiko für eine Rückkehr der Melanome nach einer Operation zu senken.

Die Sicherheit und Wirksamkeit des Wirkstoffs Ipilimumab für diese neue Anwendung basiert auf einer Studie mit 951 Patienten, denen das Medikament oder ein Placebo als adjuvante Therapie nach der vollständigen chirurgischen Entfernung der Melanome verabreicht wurde. In der Studie wurden Zeit nach der Behandlung bis der Krebs wieder auftrat („rezidivfreies Überleben“) und Gesamtüberleben erfasst.

Bei 49% der Yervoy-einnehmenden Teilnehmern trat der Krebs nach durchschnittlich 26 Monaten wieder auf – im Vergleich zu 62% der Placebo-einnehmenden Teilnehmern, deren Krebs nach durchschnittlich 17 Monaten erneut auftrat. Die Analyse der Gesamt-Überlebensdaten wurde noch nicht abgeschlossen.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen von Ipilimumab in dieser Studie waren

  • Hautausschlag,
  • Durchfall,
  • Müdigkeit,
  • Juckreiz,
  • Kopfschmerzen,
  • Gewichtsverlust und
  • Übelkeit.

Ipilimumab kann auch zu Autoimmunerkrankungen

  • im Verdauungssystem,
  • der Leber,
  • der Haut,
  • des Nervensystems (was jeweils eine lebenslange Therapie mit Kortikosteroiden erfordert) sowie
  • in den hormonproduzierenden Drüsen (was eine lebenslange Hormonersatztherapie erfordert) führen.

Schwangere Frauen sollten Yervoy nicht einnehmen, weil es Schäden am sich entwickelnden Fötus verursachen kann.

Aufgrund des Potenzials für tödliche immunvermittelte Nebenwirkungen und ungewöhnlich schwere Nebenwirkungen ist das Medikament mit einem besonders hervorgehobenen Warnhinweis (Boxed Warning) versehen.
© arznei-news.de – Quelle: FDA, Okt. 2015

Als Adjuvans: Positive Resultate bei Stadium 3 Melanom

08.10.2016 Ipilimumab (Markenname ist Yervoy) als adjuvante Therapie verbesserte deutlich das Gesamtüberleben bei Patienten mit Hochrisiko-Stadium-III-Melanomen laut auf dem ESMO 2016 Congress in Kopenhagen präsentierten Ergebnissen einer Phase III Studie.

Von 2008 bis 2011 erhielten 951 Patienten randomisiert Ipilimumab oder Placebo. Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt nach einem medianen Follow-Up von 2,3 Jahren, wobei Ipilimumab deutlich das rezidivfreie Überleben verbesserte, berichteten die Forscher. Das Medikament wurde anschließend von der US Food and Drug Administration als adjuvante Therapie für Stadium III Melanome zugelassen.

Gesamtüberleben

Nach 5,3 Jahren medianer Nachbeobachtungszeit zeigen die Ergebnisse eine Reduktion des relativen Sterberisikos um 28% durch das Medikament (HR: 0,72).

Die Hazard Ratio für rezidivfreies Überleben und Metastasen-freies Überleben betrugen 0,76 laut den Studienbefunden. In absoluten Zahlen war die Gesamtüberlebensrate nach fünf Jahren um 11% höher im Ipilimumab-Arm (65%) als im Placebo-Arm (54%).

Sicherheit

Ipilimumab ist dafür bekannt, immunverbundene unerwünschte Ereignisse zu verursachen. Nach 5,3 Jahren konnten aber keine zusätzlichen Toxizitäten oder Todesfälle seit dem ersten Bericht nach 2,3 Jahren festgestellt werden, sagten die Wissenschaftler.

Nebenwirkungen

Die wichtigsten Grad 3-4 Nebenwirkungen waren gastrointestinale (16%), hepatische (11%) und endokrine (8%) Nebenwirkungen. Diese waren von etablierten Algorithmen kontrolliert und in der Regel innerhalb von 4-8 Wochen reversibel. Endokrine unerwünschte Ereignisse brauchten aber viel länger, um rückgängig gemacht zu werden oder erforderten Hormonersatztherapien.
© arznei-news.de – Quelle: ESMO 2016 Congress in Kopenhagen, Okt. 2016

In Europa bei pädiatrischen Patienten mit Melanomen zugelassen

23.01.2018 Die Europäische Kommission hat Yervoy von Bristol-Myers Squibb für die Behandlung von Kindern ab 12 Jahren mit inoperablem oder metastasierendem Melanom zugelassen.

Die EU-Zulassung ist die erste pädiatrische Indikation der Firma Bristol-Myers Squibb für ein immuno-onkologisches Medikament in der Europäischen Union und ermöglicht die Vermarktung des Medikaments für diese Indikation in allen 28 Mitgliedstaaten der EU.

Ipilimumab wurde bei pädiatrischen und jugendlichen Patientenpopulationen in zwei klinischen Studien untersucht: einer Dosisfindungsstudie mit 33 Patienten im Alter von zwei bis 21 Jahren mit rezidivierenden oder refraktären soliden Tumoren und einer offenen, einarmigen Studie mit 12 Jugendlichen (im Alter von 12 bis 16 Jahren) mit zuvor behandeltem oder unbehandeltem inoperablen malignen Melanom im Stadium III oder IV.
© arznei-news.de – Quelle: Bristol-Myers Squibb, Jan. 2018

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