Mepolizumab (Nucala)

Mepolizumab (Handelsname Nucala) ist ein monoklonaler Antikörper und Interleukin-5-Inhibitor.

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Indikation / Anwendung / Krankheiten

Einsatz des Medikamentes bei (s. dort):

News

FDA-Gremium unterstützt Zulassung von Mepolizumab

13.06.2015 Glaxosmithklines nicht-inhalierbarer biologischer Wirkstoff für eine schwer zu behandelnde Form von schwerem Asthma ist nah dran, in den USA zugelassen zu werden. nachdem das Beratungsgremium einstimmig für dessen Anwendung bei Erwachsenen, aber nicht Jugendlichen, gestimmt hat.

Mepolizumab wird durch subkutane Injektion alle vier Wochen verabreicht. Es ist ein monoklonaler Antikörper, der Interleukin 5 hemmt und somit die Anzahl der eosinophilen Granulozyten in Gewebe, Blut und Speichel reduziert; hohe Konzentrationen können Asthma und Symptom-Exazerbationen auslösen.

Das FDA Advisory Committee stimmte 14-0, dass Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten des Medikaments die Zulassung von Mepolizumab bei Erwachsenen unterstützen. Das Gremium sagte auch einstimmig, dass die Wirksamkeitsdaten substanzielle Hinweise auf einen klinisch bedeutsamen Nutzen in dieser Population gäben, und dass die Sicherheit bei Erwachsenen mit schwerem Asthma hinreichend nachgewiesen wäre (13 Ja, 1 Nein).

Auf der anderen Seite wurde der Einsatz des Wirkstoffs bei Jugendlichen von 12 bis 17 Jahren mit schwerem Asthma nicht vom Ausschuss unterstützt (4 ja, 10 nein). Er befand, dass die Wirksamkeit (5 ja, nein 9) und Sicherheit (2 ja, 12 nein) nicht angemessen sei, vor allem wegen der begrenzten Anzahl der Patienten, und weitere Daten in dieser Subpopulation, in der es einen hohen ungedeckten Bedarf gäbe, benötigt werden.

Mepolizumab wurde als Add-on Erhaltungsmedikament für schweres eosinophiles Asthma bei Patienten entwickelt, die trotz hochdosierten oralen oder inhalativen Kortikosteroiden (ICS) und einem zusätzlichen Controller (wie langwirksame Beta-2-Agonisten), Exazerbationen erleben; eine Patienten-Gruppe, für die es nur noch wenige Behandlungsmöglichkeiten gibt.
Quelle: Glaxosmithkline, Juni 2015

EMA-Zulassungsempfehlung für Nucala bei Asthma

25.09.2015 Glaxosmithkline (GSK) hat eine positive Empfehlung der europäischen Gesundheitsbehörde für seinen neuartigen biologischen Interleukin 5-Antikörper Nucala (aktive Substanz Mepolizumab) für die Behandlung von Patienten mit schwerem refraktären eosinophilen Asthma erhalten.

Die Europäische Kommission wird eine endgültige Entscheidung voraussichtlich bis zum Ende des Jahres fällen.

Wirkstoff / Wirkung / Wirkmechanismus / Wirkweise

Nucala, durch eine 100 mg subkutane Injektion alle vier Wochen verabreicht, ist ein auf Interleukin 5 zielender monoklonaler Antikörper, der das B-Zellwachstum stimuliert und die Immunglobulinsekretion und die Anzahl der Eosinophilen erhöht.

Es verhindert die IL-5 Bindung an seinen Rezeptor auf der Oberfläche von Eosinophilen.

Wirksamkeit und Sicherheit

Im klinischen Phase-III-Entwicklungsprogramm, untersuchte GSK die Wirksamkeit und Sicherheit von Nucala bei 915 Patienten mit schwerem Asthma, die das Medikament neben der Standardtherapie erhielten.

Das Unternehmen sagte, alle Patienten in den Studien MEA115588 und MEA115575 hatten periphere Blut-Eosinophilen-Spiegel größer als oder gleich 150 Zellen / µL zu Beginn der Behandlung oder mehr als oder gleich 300 Zellen / µL in den letzten 12 Monaten.

Dave Allen von GSK sagte: Für diese schwer zu behandelnden Patienten gibt es nur sehr begrenzte Behandlungsmöglichkeiten. Viele haben Probleme ihr Asthma in den Griff zu bekommen, selbst wenn Sie hohe Dosen inhalativer Therapien einsetzen, und sie sind häufig darauf angewiesen, tägliche orale Kortikosteroide mit potentiellen schwerwiegenden langfristigen Nebenwirkungen einzunehmen.

Nebenwirkungen

In den Zulassungsstudien zu Mepolizumab war das Gesamtnebenwirkungsprofil ähnlich der Standardbehandlung.

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen während der Behandlung, waren

  • Kopfschmerzen (sehr häufig – 1 von 10 Patienten),
  • Reaktionen an der Injektionsstelle und
  • Rückenschmerzen.

Andere häufig berichtete Nebenwirkungen (1 von 100 Personen oder mehr, aber weniger als jeder zehnte) waren:

  • Infektionen der unteren Atemwege,
  • Harnwegsinfektionen,
  • Halsschmerzen (Pharyngitis),
  • verstopfte Nase,
  • Bauchschmerzen im oberen Bereich,
  • Ekzeme,
  • Fieber (Pyrexie),
  • systemische nichtallergische verabreichungsbedingte Reaktionen (einschließlich Hautausschlag, Rötungen und Muskelschmerzen) und
  • Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Urtikaria, Angioödem, Hautausschlag, Bronchospasmus, Hypotonie).

Lokale Reaktionen an der Injektionsstelle waren erhöht bei Patienten, die Nucala subkutan erhielten, aber in der Regel vorübergehend und nicht so schwerwiegend. Es konnten keine Vorfällte von Anaphylaxie auf das Medikament zurückgeführt werden.

Die US Food and Drug Administration wird ihre Entscheidung über Mepolizumab wahrscheinlich am 4. November bekanntgeben.

GSK sagte, Mepolizumab ist derzeit nicht für den Einsatz zugelassen. Zulassungsanträge in mehreren anderen Ländern, darunter Japan, sind in Bearbeitung. Das Unternehmen plant, weitere Zulassungsanträge in 2015 und 2016 einzureichen.
© arznei-news.de – Quelle: GSK, Sept. 2015

FDA-Zulassung bei Asthma

05.11.2015 Die US-FDA hat Glaxosmithklines neuartiges biologisches Medikament Mepolizumab als Add-on-Erhaltungstherapie für eine schwer zu behandelnde Form von Asthma zugelassen.

Nucala (Handelsname) soll bei Patienten mit schwerem Asthma im Alter ab 12 Jahren eingesetzt werden, deren Erkrankung durch eine eosinophile Entzündung gefördert wird. Damit ist es das erste und derzeit einzige zugelassene biologische Präparat, das gegen Interleukin-5 Ziele gerichtet ist.

Interleukin-5

IL-5 ist der Hauptförderer eosinophilen Wachstums, Aktivierung und Überlebens, und gibt ein entscheidendes Signal für die Bewegung von Eosinophilen aus dem Knochenmark in die Lunge. Die Überproduktion von Eosinophilen verursacht Entzündungen in der Lunge, die die Atemwege beeinträchtigen können, wodurch es zu einer Verschlechterung der Atmung und Erhöhung der Asthma-Anfälle kommen kann. Rund 60% der Patienten mit schwerem Asthma sollen eosinophile Entzündungen der Atemwege haben.

Nucala wird als 100mg Fixdosis subkutan alle vier Wochen verabreicht. Es ist ein monoklonaler Antikörper, der die Bindung von IL-5 an seinen Rezeptor auf der Oberfläche von Eosinophilen verhindert, wodurch ihre Anzahl im Blut verringert wird.

Studie MEA115588

In der Studie MEA115588 verringerte der Wirkstoff Mepolizumab (75mg) die Häufigkeit von klinisch signifikanten Asthma-Exazerbationen um 47% im Vergleich zu Placebo, während die 100 mg Dosis sie um 53% reduzierte.
© arznei-news.de – Quelle: FDA, Nov. 2015

EU-Genehmigung bei Eosinophiles Asthma

03.12.2015 Die Europäische Kommission hat Glaxosmithklines Nucala als Zusatzbehandlung für schweres refraktäres eosinophiles Asthma bei erwachsenen Patienten zugelassen.

Eine 100mg subkutane Injektionsdosis wird alle vier Wochen zusätzlich zu den normalen Lungenmedikamenten des Patienten verabreicht, die oft hochdosierte inhalative Kortikosteroide plus zusätzliche Medikamente wie orale Kortikosteroide umfassen.

Das Phase-IIb / III klinische Entwicklungsprogramm für Mepolizumab untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit des Medikaments bei Patienten mit schwerem Asthma. Alle Patienten der Studien MEA115588 (MENSA) und MEA115575 (SIRIUS) hatten ein peripheres Blut-Eosinophilen-Niveau größer oder gleich 150 Zellen / µL zu Beginn der Behandlung oder größer als oder gleich 300 Zellen / µLl innerhalb der letzten 12 Monate.

In einer Studie (MEA115588) verringerte Nucala die Häufigkeit klinisch signifikanter Asthma-Exazerbationen um 47% im Vergleich zu Placebo, während die 100 mg Dosis sie um 53% reduzierte.
© arznei-news.de – Quelle: Glaxosmithkline, Dez. 2015

Daten zu Patienten mit eosinophilem Asthma

10.03.2016 Daten aus einer Post-hoc-Studie zeigen, dass schwer erkrankte Asthma-Patienten mit einem Ausgangswert der Eosinophilen im Blut von 150 Zellen / μL oder höher, die Nucala (100 mg feste Dosis subkutane Injektion Mepolizumab) oder eine experimentelle Dosis Mepolizumab erhielten, eine deutliche Verbesserung ihrer Exazerbationsraten im Vergleich zu Placebo demonstrierten.

Wurden diese Patienten nach ihren Baseline Eosinophilen-Zahlen geschichtet, konnte eine signifikante Verbesserung der Exazerbationsraten in allen Gruppen beobachtet werden, die Nucala erhielten. Wobei die größten Vorteile Patienten mit den höheren Eosinophilen-Werten hatten.

Diese Ergebnisse stammen aus einer Meta-Analyse von Daten zu 1.192 Patienten (846 erhielten den Wirkstoff und 346 ein Placebo) aus den Studien DREAM und MENSA.

Insgesamt zeigte die Meta-Analyse eine Reduktion um 47% bei den jährlichen Schubraten gegenüber Placebo. Klinisch relevante Senkungen der Exazerbationsrate waren 52% für Patienten mit einem Ausgangswert bei den Eosinophilen von 150 Zellen / μL oder höher, bis zu 70% für Patienten mit einem Ausgangswert von 500 Zellen / μL oder darüber.
© arznei-news.de – Quelle: GSK, März 2016

Verbessert die Kontrolle von schwerem Asthma

06.03.2018 GlaxoSmithKline hat Daten vorgelegt, die zeigen, dass Nucala (Wirkstoff Mepolizumab) die Asthmakontrolle bei Patienten mit schwerer Erkrankung verbesserte, die mit Xolair von Novartis nicht adäquat behandelt wurden.

Asthmakontrolle

Die OSMO-Studie erreichte ihren primären Endpunkt der Asthmakontrolle mit klinisch signifikanten Verbesserungen, wie der Asthma Control Questionnaire (ACQ-5) belegt, sowie eine Reihe wichtiger sekundärer Ziele bei Patienten, die auf das Medikament umstiegen.

Laut den Daten, die auf dem American Academy of Allergy, Asthma & Immunology and World Allergy Organisation Joint Congress in Orlando vorgestellt wurden, wurde die Rate der Exazerbationen, die orale Steroide erfordern, um 64 Prozent reduziert, nachdem die Patienten auf Nucala umgestellt wurden, verglichen mit den 12 Monaten vor Beginn der Behandlung mit dem Medikament. Die Exazerbationen, die einen Besuch in der Notaufnahme oder einen Krankenhausaufenthalt erforderten, gingen um 69 Prozent zurück.

Verbesserungen der Lungenfunktion

Es gab auch eine Verbesserung der Lungenfunktion von 159 mL vs. Baseline und eine Reduktion der Bluteosinophile um rund 80 Prozent nach 4. Wochen (vs. Baseline), die bis zur Woche 32 andauerte.

Auch in einer gepoolten post-hoc Meta-Analyse von Daten aus den auf dem Kongress vorgestellten MENSA- und MUSCA-Studien zeigte Mepolizumab Verbesserungen der Lungenfunktion bei Patienten mit schwerem eosinophilen Asthma im Vergleich zu Placebo. Erste Verbesserungen wurden in der ersten Woche verzeichnet und am Ende des Beobachtungszeitraums fortgesetzt.
© arznei-news.de – Quelle: GlaxoSmithKline

Reduktion der Exazerbationen (Verschlechterungen)

27.05.2018 GlaxoSmithKline hat Langzeitdaten veröffentlicht, die zeigen, dass Nucala die Exazerbationen (Verschlechterungen) bei Patienten mit schwerem eosinophilen Asthma signifikant reduziert und die Krankheitskontrolle verbessert.

Nach den Ergebnissen der COLUMBA-Studie, die laut GSK die längste Studie einer biologischen Anti-IL5-Behandlung bei schwerem eosinophilen Asthma ist, erreichte ein Drittel der mit Nucala (Mepolizumab) behandelten Patienten keinerlei Exazerbationen, obwohl sie mit durchschnittlich fast zwei Verschlechterungen (1,74) pro Jahr in die Studie aufgenommen wurden.

Die Daten, die sich auf mit Mepolizumab für durchschnittlich 3,5 Jahre und maximal 4,5 Jahre behandelte Patienten beziehen, zeigen einen Rückgang der Exazerbationsrate um insgesamt 61 Prozent und einen Rückgang der Bluteosinophile (die bei bestimmten Menschen mit schwerem Asthma zu Entzündungen führen) um 8 Prozent nach 4 Wochen, was bis zum Ende der Studie aufrechterhalten wurde.
© arznei-news.de – Quellenangabe: GlaxoSmithKline

Real-World-Daten: Mepolizumab reduziert signifikant Exazerbationen bei schwerem eosinophilem Asthma

30.09.2019 GlaxoSmithKline hat neue Daten zu Nucala (Mepolizumab) aus einer Zwischenanalyse von REALITI-A, der ersten prospektiven globalen Real-World-Studie zu einem biologischen Medikament bei Patienten mit schwerem eosinophilen Asthma veröffentlicht.

Die Ergebnisse zeigen eine signifikante Reduktion der Exazerbationen und des oralen Einsatzes von Kortikosteroiden (OCS) im Vergleich zu den vorangegangenen 12 Monaten bei Patienten nach einem Jahr Behandlung mit Nucala in der Routinepraxis.

Die Zwischenanalyse der Daten von 368 Patienten zeigte, dass im Vergleich zu den vorangegangenen 12 Monaten nach einem Jahr Behandlung folgende Wirksamkeitspunkte beobachtet wurden:

  • eine Reduktion um 69% der jährlichen Rate klinisch signifikanter Exazerbationen;
  • eine Linderung um 77% der jährlichen Rate der Exazerbationen, die einen Krankenhausaufenthalt oder einen Aufenthalt in einer Notfallaufnahme erfordern;
  • eine Verringerung der mittleren OCS-Dosis (n=159) von 10 mg/Tag auf 5 mg/Tag, wobei 34% der Patienten (49/143) in der Lage waren, die OCS vollständig zu stoppen.

© arznei-news.de – Quellenangabe: GlaxoSmithKline

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