Ocrelizumab (Ocrevus)

Ocrelizumab ist ein humanisierter monoklonaler Anti-CD20-Antikörper. Er zielt auf die ausgereiften B-Lymphozyten und ist somit ein immunsuppressiver Medikamentenkandidat. Das Arzneimittel befindet sich in der Entwicklung (Genentech und Biogen Idec). Handelsname ist Ocrevus.

Es befindet sich in klinischen Studien für rheumatoide Arthritis, Lupus erythematodes, Multiple Sklerose (MS) und hämatologischen Krebs.

News zu Ocrelizumab

Zulassung für MS-Medikament soll Q1 2016 beantragt werden

03.07.2015 Roches Immunsuppressor Ocrelizumab (Ocrevus) hat Ziele in zwei Phase III-Studien erreicht und befindet sich weiter auf dem Weg zum Zulassungsantrag im ersten Quartal des nächsten Jahres.

Obwohl der Pharmakonzern die Daten noch nicht veröffentlicht hat, berichtet er, dass in beiden OPERA-Studien das Medikament deutlich die jährlichen MS-Schubhäufigkeiten über einen Zeitraum von zwei Jahren im Vergleich mit Interferon beta-1a reduzierte.

Der humanisierte monoklonale Antikörper senkte auch substanziell die Progression der klinischen Beeinträchtigung und die Anzahl der Läsionen im Gehirn (Bereiche der Krankheitsaktivität) im Vergleich zu Interferon-beta-1a.

Es sieht auch gut auf der Sicherheitsseite aus, berichtet Roche: Insgesamt sei die Häufigkeit der mit Ocrelizumab verbundenen Nebenwirkungen ähnlich wie bei Interferon beta-1a. Die häufigsten Nebenwirkungen waren leichte bis mittelschwere infusionsbedingte Reaktionen.
© arznei-news.de – Quelle: Hoffmann–La Roche, Juli 2015

Wirksamkeit bei primär progredienter MS

29.09.2015 Roche berichtet, dass sein Präparat Ocrelizumab als erstes klinisch bedeutsame und statistisch signifikante Wirksamkeit bei Patienten mit schwer zu behandelnder primär progredienter multipler Sklerose (PPMS) zeigt.

Laut den Phase-III-Daten, reduzierte der humanisierte monoklonale Antikörper das Fortschreiten der klinischen Beeinträchtigung und hielt diesen Effekt für mindestens 12 Wochen im Vergleich zu Placebo, und weckt dadurch Hoffnungen, dass die erste zugelassene Therapie für diese Form der Erkrankung bald erhältlich sein wird.

Ocrelizumab wurde entwickelt, um selektiv auf CD20-positive B-Zellen abzuzielen. Eine weitere Premiere: Studienresultate zeigten die Wirksamkeit bei PPMS (ORATORIO) und rezidivierenden Formen von MS (OPERA I und II), sagte Roche, und „bestätigen die Annahme, dass die B-Zellen von zentraler biologischer Bedeutung bei dieser Krankheit sind“.

Insgesamt war die Inzidenz von mit Ocrelizumab verbundenen Nebenwirkungen ähnlich der bei Placebo; die häufigsten Nebenwirkungen waren leicht bis mittelschwere infusionsbedingte Reaktionen. Die Häufigkeit von schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen, einschließlich schwerwiegender Infektionen, war ähnlich denen bei Placebo.

Fortschreiten der Behinderung bei MS wird reduziert

09.10.2015 Roche hat positive Daten aus drei Ocrelizumab-Phase-III-Studien  mit Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose (MS) und primär progredienter Multipler Sklerose (PPMS) veröffentlicht.

Schubförmige MS

Das Unternehmen sagte, die Daten aus der OPERA 1 und OPERA 2 Phase III bei Patienten mit schubförmiger MS, die rund 85% der Menschen zum Zeitpunkt der Diagnose betrifft, zeigten die Überlegenheit von Ocrelizumab über Rebif (Interferon beta-1a) bei der Verringerung dreier großer Marker der Krankheitsaktivität über einen Zeitraum von zwei Jahren.

Die Daten zeigten eine Verringerung von 46% und 47% der jährlichen Schubrate, sowie eine Risikoreduktion der bestätigten Behinderungsprogression um 43% und 37% für 12 Wochen im Vergleich mit Interferon beta-1a.

Der Anteil der Patienten mit Nebenwirkungen war bei beiden Gruppen etwa ähnlich; die am häufigsten mit Ocrelizumab verbundenen Nebenwirkungen waren infusionsbedingte Reaktionen (34,3% im Vergleich zu 9,7% für Interferon beta-1a).

Primär progrediente Multipler Sklerose (PPMS)

In der Phase-III-ORATORIO Studie mit PPMS-Patienten – eine Form der Erkrankung, die sich durch stetig verschlechternde Symptome bemerkbar macht, für die es keine zugelassene Therapie gibt – reduzierte Ocrelizumab deutlich das Fortschreiten der klinischen Behinderung um 24% für mindestens 12 Wochen (primärer Endpunkt) und um 25% über 24 Wochen (sekundärer Endpunkt).

Die diese Woche auf dem European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis präsentierten Daten werden den Regulierungsbehörden Anfang nächsten Jahres vorgelegt werden.

Das Unternehmen bestätigt, dass die Anträge auf Zulassung des Medikaments im nächsten Jahr, sowohl primär progredienter als auch schubförmiger MS gelten werden.
© arznei-news.de – Quelle: Roche, Okt. 2015

FDA: Breakthrough-Status bei PPMS

17.02.2016 Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat Roches Ocrelizumab (Markenname ist Ocrevus) für die Behandlung von Menschen mit primär progredienter Multipler Sklerose (PPMS) die Bezeichnung Breakthrough-Status gewährt.

Derzeit gibt es keine zugelassenen Therapien für PPMS, eine sich durch ständig verschlechternde Symptome gekennzeichnete Form der MS und in der Regel ohne deutliche Schübe oder Zeiten der Remission.

Die Bezeichnung beruht auf positiven Ergebnisse der zulassungsrelevanten Phase III Studie (ORATORIO), die bei mit Ocrevus behandelten Patienten eine signifikante Reduktion des Fortschreitens der Behinderung und anderer Marker der Krankheitsaktivität im Vergleich zu Placebo zeigte.

Roche möchte für PPMS und für schubförmige Multiple Sklerose (RMS), eine häufigere Form der Krankheit, die Zulassung, und will den Regulierungsbehörden in der ersten Hälfte von 2016 Daten drei Phase-III-Studien vorlegen.
© arznei-news.de – Quelle: Roche, Feb. 2016

Multiple Sklerose: FDA und EMA akzeptieren Zulassungsantrag

29.06.2016 Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat den Roche-Zulassungsantrag (MAA) für Ocrevus (Wirkstoff Ocrelizumab) zur Behandlung von schubförmiger Multipler Sklerose (RMS) und primär progredienter Multipler Sklerose (PPMS) akzeptiert.

Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) wird ihrerseits Roches Biologics License Application (BLA) zur Behandlung von RMS und PPMS in einem beschleunigten Verfahren überprüfen (28. Dezember 2016). Wird das Medikament von EMA und FDA für beide Indikationen zugelassen, wäre es das erste und einzige Arzneimittel für die Behandlung beider Formen der Multiplen Sklerose.

Wirksamkeit bei RMS

Die Zulassungsanträge basieren auf positiven Ergebnisse aus drei Phase-III-Studien, die primäre und wichtige sekundäre Endpunkte erreichten. Daten aus zwei identischen Studien (OPERA I und OPERA II) mit Patienten mit RMS zeigten eine überlegene Wirksamkeit von Ocrevus bei der Verringerung der jährlichen Schubrate und Fortschreiten der Behinderung – nachhaltig für mindestens drei und für mindestens sechs Monate im Vergleich mit Rebif (Interferon beta-1a).

Wirksamkeit bei PPMS

Die Daten aus der ORATORIO Studie mit Patienten mit PPMS zeigten eine signifikante Reduktion der Behinderungsprogression für mindestens drei und für mindestens sechs Monate, sowie bei anderen Maßen der progressiven Erkrankung im Vergleich zu Placebo.

Insgesamt waren die Sicherheitsresultate (Anteil der Patienten mit unerwünschten Ereignissen und schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen) von Ocrelizumab in den Phase-III-Studien ähnlich wie bei Interferon beta-1a in den RMS-Studien und bei Placebo in der PPMS-Studie.

Die häufigsten unerwünschten mit Ocrevus verbundenen Ereignisse waren infusionsbedingte Reaktionen und Infektionen, die meist leicht bis mittelschwer waren.
© arznei-news.de – Quelle: Roche, Juni 2016

Besser als Rebif bei rezidivierender MS

17.09.2016 Roche hat neue Daten veröffentlicht, wonach sein MS-Medikament Ocrevus besser wirkt als Mercks Rebif gegen die rezidivierende Form der Krankheit, und es zeigt auch Potenzial bei der Kontrolle der primären progressiven Form.

Laut den Daten erhöhte der Wirkstoff Ocrelizumab den Anteil der Patienten ohne Hinweise auf eine Krankheitsaktivität (NEDA) um 75 Prozent im Vergleich zu Rebif (Interferon beta-1a) über 96 Wochen, sowie den relativen Anteil derjenigen, die NEDA in den Wochen 0-24 (33%) und und 24-96 (72%) erreichten.

Auch eine neue Post-hoc-Analyse der ORATORIO-Studie zeigte, dass Ocrevus signifikant die Anzahl der Patienten mit primär progredienter MS erhöhte, die ‚keine Hinweise auf eine Krankheitsprogression‘ zeigten, um 47 Prozent im Vergleich zu Placebo in Woche 120.
© arznei-news.de – Quelle: Roche, Sept. 2016

Schubförmig verlaufende Multiple Sklerose: Ph3-Ergebnisse

22.12.2016 Roche hat Daten aus drei Phase – III – Studien zu Ocrevus (Ocrelizumab) bekanntgegeben: Zwei Studien zur rezidivierenden Multiplen Sklerose (RMS) und eine zur primär progressiven Multiplen Sklerose (PPMS) wurden im Fachblatt New England Journal of Medicine veröffentlicht.

Der Wirkstoff ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper, der selektiv auf CD20-positive B-Zellen zielt, eine spezifische Art von Immunzellen, die als ein wichtiger Faktor für Myelin- (Nervenzellisolierung und -unterstützung) und axonaler (Nervenzell-) Schädigung angesehen wird.

Die Daten zeigen konsistente und klinisch signifikante Reduktionen der Hauptmerkmale der Krankheitsaktivität und Progression im Vergleich zu Rebif (Interferon beta-1a) bei RMS und zu Placebo bei PPMS.

Verringerung von Rezidivrate und Progression

Der primäre Endpunkt wurde in allen drei Studien erreicht, einschließlich der relativen Verringerung der jährlichen Rezidivrate in den RMS-Studien und eine relative Verringerung der Progression der klinischen Behinderung für mindestens 12 Wochen in der PPMS-Studie.

Wichtigste sekundäre Endpunkte in allen drei Studien wurden auch erreicht, einschließlich mehrerer Maße des Fortschreitens der Behinderung und der Gehirnläsion-Aktivität.

Sicherheit

Das Ocrevus-Sicherheitsprofil wurde in allen drei Phase-III-Studien bewertet. In den RMS-Studien war der Anteil der Patienten mit schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen und schweren Infektionen zwischen den Ocrelizumab- und Interferon-beta-1a-Behandlungsgruppen ähnlich.

In der PPMS-Studie war der Anteil der Patienten mit unerwünschten Ereignissen und schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen zwischen der Ocrevus- und der Placebo-Behandlungsgruppe ähnlich. Sicherheitsanalysen werden in den Open-Label-Erweiterungen der Studien sowohl zu RMS als auch PPMS weitergehen.
© arznei-news.de – Quelle: Roche, Dez. 2016

Primär progrediente Multiple Sklerose: FDA-Zulassung

29.03.2017 Roche und Genentech haben bekanntgegeben, dass die US Food and Drug Administration (FDA) das Medikament Ocrevus (aktive Substanz ist Ocrelizumab) als erstes und bislang einziges Medikament sowohl für rezidivierende (RMS) als auch primäre progressive Formen (PPMS) der Multiplen Sklerose genehmigt hat.

Die Mehrheit der Menschen mit MS haben eine rezidivierende Form oder primäre progressive MS bei der Diagnose, schreibt das Unternehmen.

Rezidivierende Multiple Sklerose

In zwei identischen RMS-Phase-III-Studien (OPERA I & OPERA II) zeigte Ocrelizumab eine überlegene Wirksamkeit auf die drei Hauptmarker der Krankheitsaktivität, wobei sie die Rezidive pro Jahr um fast die Hälfte verringerte, die Verschlimmerung der Behinderung verlangsamte und die MRT-Läsionen im Vergleich zu Rebif (Hochdosiertes Interferon beta-1a) über die zweijährige kontrollierte Behandlungsphase reduzierte.

Ein ähnlicher Anteil der Patienten berichtete in der Ocrelizumab-Gruppe über schwerwiegende Nebenwirkungen und schwere Infektionen im Vergleich zu Patienten in der hochdosierten Interferon-beta-1a-Gruppe in den RMS-Studien.

Primär progressive Multiple Sklerose

In einer separaten PPMS-Phase-III-Studie (ORATORIO) war Ocrevus das erste und bislang einzige Arzneimittel, das die Behinderungsprogression deutlich reduzierte und die Anzeichen einer Krankheitsaktivität im Gehirn (MRT-Läsionen) im Vergleich zu Placebo bei einem medianen Follow-up von drei Jahren verringerte.

Ein ähnlicher Anteil der Patienten in der OCREVUS-Gruppe berichtete über unerwünschte Ereignisse und schwerwiegende Nebenwirkungen im Vergleich zu Patienten in der Placebo-Gruppe in der PPMS-Studie.

Nebenwirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen, die mit dem Medikament in allen Phase-III-Studien verbunden werden konnten, waren Infusionsreaktionen, Mangel an Immunglobulin M im Blut und Infektionen der oberen Atemwege, die überwiegend leicht bis mittelschwer waren.

Häufig traten auch Nasennebenhöhlenentzündungen, Bronchitis, oraler Herpes, Magen-Darm-Entzündungen, Viren-Infektionen, Gürtelrose, Bindehautentzündungen, Zellentzündungen, Husten, Katarrh auf.

Die Ergebnisse dieser drei Phase-III-Studien wurden vor kurzem im Fachmagazin des New England Journal of Medicine (NEJM) veröffentlicht.
© arznei-news.de – Quelle: Genentech, März 2017

Neue Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten zu PPMS und RMS

26.04.2017 Roche hat neue Daten aus dem klinischen Studienprogramm zu Ocrevus (Ocrelizumab) auf der 69. American Academy of Neurology (AAN) Jahrestagung in Boston, Massachusetts präsentiert.

Die Präsentationen enthalten neue Wirksamkeits- und Sicherheitsanalysen aus den Phase II und Phase III Studien sowie aus den Open-Label-Erweiterungen. Die Daten aus diesen vier Studien unterstützen Ocrelizumab als potenzielle Behandlungsoption für Patienten mit rezidivierenden oder primär progressiven (progredienten) Formen der Multiplen Sklerose (MS).

Rezidivrate gegenüber Rebif

Innerhalb der ersten acht Wochen der Behandlung reduzierte das Medikament die Rezidivrate um 55 Prozent gegenüber Rebif (Interferon beta-1a) (p = 0,0045) in einer gepoolten Explorationsanalyse der Phase III Studien OPERA I und OPERA II bei RMS.

In einer separaten Phase-II-Studie bei Patienten mit schubförmiger rezidivierender MS (RRMS) zeigte Ocrevus eine rasche und nahezu vollständige Suppression der Hirn-MRT-Aktivität nach acht Wochen, darunter neue aktive Schadensbereiche (T1-Gadolinium-aufnehmende Läsionen) und neue oder neue sich erweiternde Schadensregionen (hyperintensive T2-Läsionen), verglichen mit Placebo.

Frühe RMS

Zusätzliche Analysen der Phase III Studien OPERA I und II zeigten die Wirksamkeit von Ocrelizumab bei Menschen mit früher RMS (kürzlich diagnostiziert und ohne vorherige Behandlung).

Das Medikament unterdrückte mehr als 90 Prozent der aktiven MRT-Läsionen über zwei Jahre im Vergleich zu Interferon beta-1a (p <0,0001) bei diesen Patienten.

Kein Nachweis der Krankheitsaktivität

Bei denselben frühen RMS-Patienten erhöhte Ocrevus auch den Anteil um 76 Prozent, der über zwei Jahre Keinen Nachweis der Krankheitsaktivität (NEDA) erreichte im Vergleich zu Interferon beta-1a (p <0,0001).

NEDA wird erreicht, wenn ein Patient keine Rückfälle, keine bestätigte Progression der Behinderung, keine Gadolinium-aufnehmenden MRT-Läsionen und keine neuen oder sich vergrössernden MRT-Läsionen zeigt. Diese Daten stimmten mit den NEDA-Ergebnissen überein, die in der gesamten mit Ocrevus behandelten Population beobachtet wurden.

Wechsler von Interferon beta-1a

In einer Analyse von gepoolten Daten aus den Phase-III-RMS-Open-Label-Extensions- (OLE-) Studien zeigten Patienten, die von Interferon beta-1a zu Ocrelizumab wechselten, eine Verringerung der Rezidivraten (nicht bereinigte jährliche Rezidivrate von 0,102 nach dem Wechseln) und MRT-Hirnläsionen (0,01 mittlere Anzahl aktiver Läsionen (T1-Gadolinium-verstärkt) und 0,37 neue oder vergrösserte T2-Läsionen nach dem Wechsel).

Darüber hinaus zeigten Patienten, die zu Beginn der Studie mit Ocrelizumab behandelt wurden, nach drei Jahren einen nachhaltigen Nutzen.

ORATORIO-Studie

In der ORATORIO-Studie zeigten PPMS-Patienten mit bestätigter Behinderungsprogression (CDP) eine stärkere Erschöpfung (p = 0,0003), was die Bedeutung der Progressionsunterdrückung bei Patienten mit PPMS unterstrich.

Darüber hinaus berichteten mit Ocrelizumab behandelte Patienten, die keine Behinderungsprogression zeigten, über eine signifikante Reduktion der Erschöpfung im Vergleich zu denen, die Placebo (p = 0,0337) einnahmen.

Auch stand die Sicherheit von Ocrelizumab in den Open-Label-Erweiterungsstudien mit über 2.200 Patienten mit RMS und PPMS im Einklang mit den kontrollierten Behandlungsphasen.

Die häufigsten Nebenwirkungen unter Ocrevus in allen Phase-III-Studien waren Infusionsreaktionen und Infektionen der oberen Atemwege, die überwiegend leicht bis mittelschwer waren, schreibt das Unternehmen.
© arznei-news.de – Quelle: Roche, April 2017

EU: Schubförmige Formen der MS und primär progrediente Multiple Sklerose – CHMP-Zulassungsempfehlung

10.11.2017 Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde (CHMP) empfiehlt die Zulassung von Ocrevus (aktive Substanz ist Ocrelizumab) der Firma Roche Registration Limited als 300-mg-Konzentrat für Infusionslösung für die Behandlung der schubförmigen Formen der Multiplen Sklerose und der primär progredienten Multiplen Sklerose.

Bei Zulassung wäre das Medikament indiziert für die Behandlung:

  • von erwachsenen Patienten mit schubförmig verlaufender Multipler Sklerose (MMS) mit aktiver Erkrankung, die durch klinische oder bildgebende Merkmale definiert ist;
  • erwachsener Patienten mit frühzeitiger primär progredienter Multipler Sklerose (PPMS) in Bezug auf Krankheitsdauer und Invalidität, sowie mit bildgebenden Merkmalen, die charakteristisch für die Entzündungsaktivität sind.

© arznei-news.de – Quelle: EMA, Nov. 2017

Update12.01.2018: Zulassung durch EU

Studien: Biomarker und Ansprechen auf Impfstoffe

26.04.2018 Auf der Jahrestagung 2018 der American Academy of Neurology in Los Angeles präsentierte der Penn Medicine Neurologe Dr. Amit Bar-Or von der Universität Pennsylvania Ergebnisse aus zwei Studien, die sich mit der Wirkung von Ocrelizumab (Handelsname Ocrevus) bei MS-Patienten befassen.

Immunzellen und Läsionsmarker in der Rückenmarksflüssigkeit

In der ersten Studie (Abstract # S24.002) wurden neue Erkenntnisse über biologische Marker, die direkt im ZNS von Patienten erfasst wurden, gezeigt. Durch die Messung der Anzahl und des Profils der Immunzellen und Läsionsmarker in der Rückenmarksflüssigkeit vor und nach der Behandlung mit Ocrelizumab liefert diese Studie neue Erkenntnisse über die Mechanismen der MS-Erkrankung und erklärt den Nutzen des Medikaments bei der Begrenzung neuer MS-Aktivität und Läsionen.

Die Analyse ergab, dass die Behandlung die Präsenz von Entzündungs- und Läsionsmarkern in der Rückenmarksflüssigkeit nach 12 und 24 Wochen reduziert. Dies beinhaltete einen Rückgang der mittleren Anzahl von B-Zellen und T-Zellen sowie der mittleren Konzentration der leichtkettigen Neurofilamente (die freigesetzt werden, wenn die Nervenfasern verletzt werden).

Es gab einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Niveau der Neurofilamente und der Anzahl der T-Zellen und B-Zellen, die in der Rückenmarksflüssigkeit der Patienten gemessen wurden. Zusammengenommen deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass die Wechselwirkungen zwischen T-Zellen und B-Zellen im ZNS einen gewichtigen Beitrag zu den neuronalen Schäden bei Multipler Sklerose beisteuern können.

Ansprechen auf Impfungen

In einer zweiten Studie untersuchten Bar-Or und Kollegen die Rolle von Ocrelizumab beim Ansprechen von MS-Patienten auf eine Reihe von Impfstoffen (Abstract #S36.002). Ziel war es zu beurteilen, wie effektiv bestimmte Impfungen bei behandelten MS-Patienten sind.

Das Team verglich mit Ocrelizumab behandelte Patienten mit Personen, die das Medikament nicht erhielten, und verglich ihr Ansprechen auf Impfstoffe wie Tetanus, saisonale Grippe und Pneumokokken. Sie untersuchten auch die Impfstoffreaktionen auf ein völlig neues Antigen, dem die Menschen wahrscheinlich nie ausgesetzt waren (Neoantigen genannt). Dazu wurde die Immunantwort auf die Impfung mit dem Schlitzschnecken-Hämocyanin (KLH von Keyhole Limpet Hemocyanin)-Neoantigen untersucht.

Die Patienten sprachen gruppenübergreifend positiv auf die Impfstoffe an, aber die durch die Injektionen vermittelten Immunantworten waren bei den mit Ocrelizumab behandelten Patienten insgesamt geringer.

Zum Beispiel gab es eine positive Reaktion auf den Tetanus-Impfstoff nach acht Wochen in etwa 24 Prozent der mit Ocrevus behandelten Patienten gegenüber fast 55 Prozent derjenigen, die nicht mit Ocrevus behandelt wurden.

Richtlinien

Insgesamt bestätigen die Ergebnisse dieser Studie die aktuellen Verschreibungsempfehlungen für Ocrelizumab – nämlich, dass Patienten vor der Behandlung Standardrichtlinien für die Impfung befolgen sollten. Wenn Patienten Impfungen benötigen, sollten sie diese idealerweise sechs Wochen vor Beginn der Behandlung mit diesem Medikament erhalten.
© arznei-news.de – Quellenangabe: 2018 American Academy of Neurology Annual Meeting; Perelman School of Medicine at the University of Pennsylvania

Invalidität: Langzeitnutzen bei primärer progressiver MS

14.06.2018 Roche gibt neue Ocrevus-Daten (Ocrelizumab) auf dem 4. Kongress der Europäischen Akademie für Neurologie (EAN) vom 16. Juni bis 19. Juni in Lissabon, Portugal bekannt.

Die neuen Phase-III-Datenanalysen zeigen, dass das Medikament bei Menschen mit primärer progressiver Multipler Sklerose (PPMS) einen deutlichen Nutzen in Hinblick auf die drohende Invalidität im Rollstuhl erbringen kann.

Zeit bis zum Rollstuhl

In einer neuen explorativen Analyse aus dem erweiterten Kontrollzeitraum der Phase-III-Studie ORATORIO zur PPMS kann Ocrevus die Zeit signifikant bis zur Benötigung eines Rollstuhls um sieben Jahre verzögern – gemessen an der Zeit bis jemand Expanded Disability Status Scale 7 oder höher (EDSS≥7) erreicht.

Mit Ocrelizumab behandelte Personen hatten eine 46-prozentige Verringerung des Risikos, einen Rollstuhl benutzen zu müssen – verglichen mit der Placebo-behandelten Gruppe (6,2 Prozent bzw. 9,8 Prozent Risiko, p=0,022).

Wenn diese Ergebnisse verlängert (extrapoliert) wurden, um die mittlere Zeit bis zum Rollstuhl zu berechnen, deuten die Daten darauf hin, dass die Ocrevus-Behandlung den Einsatz eines Rollstuhls um sieben Jahre verzögern könnte (19,2 Jahre für Ocrevus gegenüber 12,1 Jahren für Placebo).

Zusätzlich zeigte die Analyse, dass die in ORATORIO untersuchte Placebo-behandelte Patientenpopulation ähnliche Progressionsraten wie eine unbehandelte PPMS-Population aufwies. Die extrapolierte mediane Zeit bis zum Rollstuhl (EDSS≥7) für Placebo-behandelte Personen in der ORATORIO-Studie betrug 12,1 Jahre im Vergleich zu 12,4 Jahren für Personen mit PPMS in der realen MSBase-Registry.

Sicherheit

Längerfristige Sicherheitsdaten von 3.778 RMS- und PPMS-Patienten und 9.474 Patientenjahren stimmen mit dem bisherigen günstigen Nutzen-Risiko-Profil des Medikaments überein. Bis Juni 2018 wurden weltweit über 50.000 Menschen mit Ocrelizumab behandelt, schreibt das Unternehmen.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Roche

ORATORIO, OPERA I und OPERA II: Ocrevus Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten bei schubförmiger und primär progressiver Multipler Sklerose

02.10.2018 Roche will neue Daten zu Ocrevus (aktive Substanz Ocrelizumab) bei Menschen mit schubförmig und primär progressiv verlaufenden Formen von MS auf dem 34. Kongress des European Committee for the Treatment and Research in Multiple Sclerosis (ECTRIMS) vorstellen.

Es werden fünfzehn Studien vorgestellt, darunter Ocrevus-Daten zu Wirksamkeit und Sicherheit über fünf Jahre und Post-Hoc-Analysen der Phase-III-Studien, die das Medikament in unterrepräsentierten MS-Patientenpopulationen bewerten.

Eine neue Analyse der Phase-III-Studie ORATORIO zeigt, dass die Ocrevus-Behandlung die Invaliditätsprogression der oberen Extremitäten ähnlich wie bei PPMS-Patienten mit oder ohne fortgeschrittener Gesamtbehinderung reduziert.

Eine Untergruppenanalyse der Phase-III-Studien OPERA I und OPERA II bei RMS-Patienten mit afrikanischer Abstammung, die in der Regel ein schnelleres Fortschreiten der MS-Erkrankung aufweisen als andere Bevölkerungsgruppen, ergab einen OCREVUS-Behandlungsvorteil bei MRT- und kombinierten Wirksamkeitsergebnissen gegenüber Interferon beta-1α.

Ein größerer Anteil der mit Ocrevus behandelten Patienten afrikanischer Abstammung erreichte NEDA (no evidence of disease progression – Freiheit von messbarer Krankheitsaktivität) im Vergleich zu Interferon beta-1α (46 Prozent bzw. 10 Prozent; p=0,002).
© arznei-news.de – Quellenangabe: Roche

Neue Daten zur Langzeit-Wirksamkeit von Ocrelizumab bei RMS und PPMS

08.05.2019 Roche hat neue Daten zur Wirksamkeit von Ocrevus (Ocrelizumab) bei schubförmiger (RMS) und primär progressiver Multiplen Sklerose (PPMS) auf der 71. Jahrestagung der American Academy of Neurology (AAN) vom 4. bis 10. Mai in Philadelphia, Pennsylvania präsentiert.

Neue Analysen zeigen, dass die Wirkung des Medikaments auf die Verringerung des Risikos einer fortschreitenden Behinderung mit einer höheren Exposition gegenüber dem Medikament und einem niedrigeren B-Zell-Spiegel verbunden ist. Außerdem zeigen sie die positive Wirkung von Ocrelizumab auf die signifikante Verringerung der fortschreitenden Behinderung.

Fortschreiten der Behinderung

Neue Daten aus pharmakokinetischen, pharmakodynamischen und Expositionsanalysen – oder wie Ocrevus im Verlaufe der Zeit im Körper verarbeitet wird – zeigen, dass eine höhere Ocrevus-Dosis mit niedrigeren B-Zell-Werten und niedrigeren Raten der Invaliditätsprogression bei Patienten verknüpft ist.

Bei Patienten mit RMS reduzierte Ocrevus das Risiko einer 24-wöchigen bestätigten Invaliditätsprogression (CDP) bei allen Expositionsniveaus im Vergleich zu Interferon beta-1a. Es bestand ein geringeres Risiko für das Fortschreiten der Behinderung bei gleichzeitig höherer Exposition gegenüber Ocrevus.

Ein ähnliches Muster wurde bei Patienten mit PPMS beobachtet, bei denen Ocrevus das Risiko eines 24-wöchigen CDP bei allen Expositionsniveaus im Vergleich zu Placebo reduzierte.

Ocrevus reduzierte T1-Gadolinium- und neue/erweiternde T2-MRT-Läsionen auf nahezu nicht nachweisbare Werte bei RMS- und PPMS-Patienten und reduzierte die jährlichen Rückfallraten auf niedrige Werte (0,13-0,18) bei RMS-Patienten in allen Expositionssegmenten.

Insbesondere blieben die Sicherheitsergebnisse über alle Ocrevus-Expositionsniveaus hinweg einheitlich, was darauf hindeutet, dass eine höhere Exposition die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen nicht erhöht.

Langzeit-Wirksamkeit

Langzeitdaten aus den Phase-III-Studien OPERA und ORATORIO Open-Label Extension (OLE) in RMS und PPMS von über fünf Jahren zeigen, dass eine frühere Behandlung mit Ocrevus das Risiko eines dauerhaften Fortschreitens der Behinderung signifikant reduziert hat und dieser Effekt über die Zeit erhalten blieb.

In der OPERA OLE war der Anteil der RMS-Patienten mit 48-wöchigem CDP bei denjenigen, die mit kontinuierlichem Ocrevus behandelt wurden (insgesamt fünf Jahre auf Ocrevus), geringer als bei den Patienten, die nach zwei Jahren Interferon beta-1a-Behandlung in der Doppelblindphase (insgesamt drei Jahre auf Ocrevus) auf Ocrevus umgestiegen sind (10,4% vs. 15,7%; p=0,004).

In ORATORIO OLE war der Anteil der PPMS-Patienten mit 48-wöchigem CDP bei denjenigen, die über fünfeinhalb Jahre mit kontinuierlichem Ocrelizumab behandelt wurden, geringer als bei den Patienten, die nach der 120-wöchigen Doppelblindzeit auf Ocrelizumab umgestiegen waren (43,7% vs. 53,1%; p=0,03).

Nervenzellschäden und Entzündungsbiomarker

Darüber hinaus zeigen Zwischenergebnisse der Phase-III-Studie Ocrelizumab Biomarker Outcome Evaluation (OBOE), dass Ocrevus das Vorhandensein eines Nervenzellschadens und Entzündungsbiomarkers in Serum und Liquor nach 12, 24 und 52 Wochen bei Patienten mit RMS reduziert hat.

Diese einjährigen Daten ergänzen den wachsenden Bestand an Belegen zur Identifizierung von Biomarkern für das Fortschreiten der Erkrankung bei MS und den Nutzen von Ocrelizumab für diese Marker, schreibt Roche.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Roche

Früherer Beginn und Fortsetzung der Behandlung mit Ocrelizumab verlangsamt Invaliditätsverlauf bei Multipler Sklerose

13.09.2019 Roche gab längerfristige Daten aus den erweiterten Phase-III-Studien OPERA I, OPERA II und ORATORIO bekannt, wonach Patienten, die seit sechs Jahren oder mehr kontinuierlich mit Ocrevus (Ocrelizumab) behandelt wurden, ein verringertes Risiko für das Fortschreiten der Behinderung bei schubförmiger MS (RMS) und primär progressiver MS (PPMS) hatten.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine frühere Behandlung mit Ocrevus das Risiko einer Progression der Behinderung reduziert hat und dieser Effekt über die Zeit erhalten blieb.

Darüber hinaus wurden neue Sicherheitsdaten veröffentlicht, die 4.611 Patienten mit RMS und PPMS und 14.329 Patientenjahre mit Ocrelizumab in allen klinischen Studien von Ocrelizumab repräsentieren und mit dem günstigen Nutzen-Risiko-Profil des Medikaments übereinstimmen.

Rollstuhl für PPMS-Patienten

Die Post-Hoc-Analyse einer Open-Label-Phase-III-Erweiterungsstudie ergab eine 42-prozentige Verringerung des Risikos für PPMS-Patienten, nach 6,5 Jahren Ocrevus-Behandlung einen Rollstuhl zu benötigen – im Vergleich zu Patienten, die mit Ocrevus nach der Doppelblindphase begonnen haben.

Die Zwischenanalyse der Phase-IIIb-Studie zeigt, dass 87 Prozent der Patienten mit suboptimalem Ansprechen auf die frühere Behandlung ein Jahr nach dem Wechsel zu Ocrevus keine Hinweise auf eine Krankheitsaktivität hatten.

Patientenzufriedenheit

Separate Analysen aus derselben Studie zeigten eine höhere Patientenzufriedenheit mit Ocrelizumab nach einem Jahr nach der Behandlung.

Die Ergebnisse wurden auf dem 35. Kongress des European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis (ECTRIMS) in Stockholm, Schweden, vorgestellt.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Roche

6-Jahres-Daten für Ocrevus (Ocrelizumab) zeigen, dass ein früherer Behandlungsbeginn bei schubförmiger Multipler Sklerose das Risiko für eine Gehhilfe fast halbiert

28.04.2020 Roche hat neue Analysen der Phase-III-Studien OPERA I und OPERA II sowie der Open-Label-Erweiterungen veröffentlicht, wonach die Behandlung mit Ocrevus (Wirkstoff Ocrelizumab) das Risiko der Krankheits- und Invaliditätsprogression bei RMS (schubförmig verlaufende Multiple Sklerose) und PPMS (primär progrediente MS) reduziert.

Diese neuen Analysen fügen dem Nutzen-Risiko-Profil von Ocrevus zusätzliche Belege hinzu, einschließlich der Auswirkungen von MS auf das tägliche Leben der Betroffenen, schreibt das Unternehmen.

Auswirkung von OCREVUS auf das Fortschreiten der Behinderung und das Risiko für eine Gehhilfe bei Patienten mit RMS

Eine frühere Behandlung mit Ocrelizumab kann das Risiko, eine Gehhilfe zu benötigen, im Vergleich zu Patienten, die zwei Jahre später von Interferon beta-1a wechselten, verzögern laut einer neuen Post-hoc-Analyse aus der Open-Label-Erweiterung der Phase-III-OPERA-Studien zu RMS.

Das Risiko wurde anhand der Zeitspanne gemessen, bis eine Person eine Punktzahl auf der Expanded Disability Status Scale von 6 oder höher erreichte (EDSS≥6) und dies mindestens 48 Wochen lang gehalten wurde.

Die mit Ocrelizumab behandelten Personen hatten ein um 49% verringertes Risiko, eine Gehhilfe zu benötigen, verglichen mit denjenigen, die über einen Zeitraum von 6 Studienjahren Interferon beta-1a erhielten (4,3% vs. 7,2%; p=0,0042).

Die Sicherheitsprofile in der Doppelblindphase und der Open-Label-Verlängerung waren generell gleich.

Wirkung von OCREVUS auf den Krankheitsverlauf gemessen anhand der Thalamusatrophie

Ocrelizumab verlangsamte progressiv die Thalamusatrophie (gemessen durch die Veränderung des Thalamusvolumens) bei Patienten mit RMS oder PPMS.

Die Ergebnisse aus den Doppelblindphasen der Phase-III-Studien OPERA I, OPERA II und ORATORIO zeigten im Vergleich zu Interferon beta-1a bzw. Placebo eine signifikant geringere Thalamusatrophie (beide p<0,001).

Der Thalamus ist eine Struktur der tiefen grauen Substanz im Gehirn, die als Bindeglied und integratives Zentrum fungiert und eine Schlüsselrolle bei Wachsamkeit, motorischer Kontrolle und Kognition sowie bei der sensorischen Verarbeitung spielt.

Er ist von MS-bedingten Schäden betroffen, und seine Atrophie könnte ein nützlicher Marker für die therapeutische Wirksamkeit sein, schreibt das Unternehmen.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Roche.

CASTING: Neue Daten unterstützen, dass Ocrelizumab eine hochwirksame Behandlungsoption für Menschen mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose (RRMS) ist

11.09.2020 Roche hat neue Daten veröffentlicht, wonach OCREVUS (Ocrelizumab) eine hochwirksame Behandlungsoption für Menschen mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose (RRMS) ist, die auf ihre frühere krankheitsmodifizierende Therapie (DMT) suboptimal ansprachen.

Die Subgruppenanalyse aus der zweijährigen offenen Phase-IIIb-Studie CASTING zeigt auch, dass die Patienten in mehreren krankheitsbezogenen und demographischen Untergruppen profitieren, unabhängig vom vorherigen Behandlungshintergrund.

Etwa 75% der RRMS-Patienten (492/658) hatten in der Primäranalyse der CASTING-Studie zwei Jahre nach der Umstellung auf die halbjährliche OCREVUS-Behandlung (mit vorgegebenem MRT-Rebaselining nach 8 Wochen) keinen Hinweis auf Krankheitsaktivität (NEDA; Hirnläsionen, Schübe und Verschlimmerung der Behinderung).

Die in die Studie aufgenommenen Patienten hatten zuvor ein suboptimales Ansprechen auf eine mindestens sechsmonatige Behandlung mit bis zu zwei DMT gezeigt.

Die Analyse zeigte auch, dass der Anteil der NEDA erreichenden Patienten in allen gemessenen Patienten-Untergruppen, einschliesslich der MRT-Basislinienaktivität, der Rezidivaktivität, des Behinderungsgrades, des Alters und der Anzahl früherer DMT, konstant hoch blieb.

Darüber hinaus erreichten 78% der Patienten, die mit nur einer früheren DMT behandelt wurden, im Vergleich zu 70% der Patienten, die mit zwei früheren DMTs behandelt wurden, NEDA.

Weiterhin wiesen die mit OCREVUS behandelten Patienten nach zwei Jahren eine Verbesserung bei der Mehrzahl der mit SymptoMScreen gemessenen Symptome. SymptoMScreen ist ein patientenberichtetes Outcome-Tool zur Beurteilung des Schweregrads der Symptome in zwölf Bereichen.

Die ausgeprägtesten signifikanten Verbesserungen (p<0,001) wurden bei den sensorischen Symptomen, der Erschöpfung und dem Sehvermögen festgestellt, die für das tägliche Leben wichtig sind.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Roche.


Schreiben Sie uns >> hier << über Ihre Erfahrungen und lesen Sie die Erfahrungsberichte / Kommentare zu diesem Medikament.

Ads Blocker Image Powered by Code Help Pro

Bitte deaktivieren Sie Ihren Werbeblocker!

Arznei-News.de ist angewiesen auf Werbeerlöse. Deaktivieren Sie bitte Ihren Werbeblocker für Arznei-News!

Für 1,67€ – 2,99 € im Monat (kein Abo) können Sie alle Artikel werbefrei und uneingeschränkt lesen.

>>> Zur Übersicht der werbefreien Zugänge <<< 

Wenn Sie auf diese Seite zurückgeleitet werden:

Sie müssen Ihren Werbeblocker für Arznei-News deaktivieren, sonst werden Sie auf diese Seite zurückgeleitet. Wenn Sie nicht wissen, wie Sie bei Ihrem Browser das Adblock-System ausschalten (je nach Browser ist das unterschiedlich, z.B. auf den Browser auf Standard zurücksetzen; nicht das “private” oder “anonyme” Fenster, oder die Opera- oder Ecosia-App benutzen), sollten Sie einen anderen Browser (Chrome oder Edge) verwenden.

Wie Sie Ihren Werbeblocker deaktivieren oder für Arznei-News eine Ausnahme machen, können Sie übers Internet erfahren oder z.B. hier:

https://www.ionos.de/digitalguide/websites/web-entwicklung/adblocker-deaktivieren/

Sobald Sie dann einen Zugang bzw. Mitgliedskonto erworben und sich eingeloggt haben, ist die Werbung für Sie auf Arznei-News deaktiviert.