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- 20.07.2017 Antidepressiva in der Schwangerschaft: Erhöhtes Risiko für geistige Behinderung beim Kind?
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Antidepressiva in der Schwangerschaft: Erhöhtes Risiko für geistige Behinderung beim Kind?
20.07.2017 Eine aktuelle Studie der Ichan School of Medicine am Mount Sinai in New York konnte keinen Hinweis auf eine Verknüpfung zwischen geistiger Behinderung beim Kind und der Einnahme von Antidepressiva in der Schwangerschaft feststellen.
Definition: Intellektuelle Behinderung
Intellektuelle oder geistige Behinderung wird durch einen IQ von unter 70 definiert, wobei Defizite auftreten, die das Alltagsleben beeinträchtigen.
Die Studienautoren Alexander Viktorin, Sven Sandin und Koautoren analysierten die Daten von 179.007 Kindern (geboren 2006 bis 2007) aus dem schwedischen nationalen Bevölkerungsregister, und folgten ihnen von der Geburt bis zur Diagnose einer intellektuellen Behinderung, des Todes oder des Ende des Follow-ups im Jahr 2014.
Die Autoren errechneten das relative Risiko oder die Wahrscheinlichkeit einer geistigen Behinderung bei den Kindern, die während der Schwangerschaft Antidepressiva ausgesetzt waren oder nicht, wobei die Analysen auf potenzielle Störfaktoren angepasst wurden.
Relativ selten auftretendes Ereignis
Von den 179.007 Kindern der Studie wurde bei 37 Kindern (0,9 Prozent), die Antidepressiva während der Schwangerschaft ausgesetzt waren, und bei 819 Kindern (0,5 Prozent), die Antidepressiva nicht ausgesetzt waren, eine geistige Behinderung diagnostiziert.
Dieses höhere relative Risiko, das von den Forschern vor der Berücksichtigung elterlicher Faktoren beobachtet wurde, verringerte sich auf ein statistisch unbedeutendes relatives Risiko (RR), wenn diese Faktoren berücksichtigt wurden, schreiben die Wissenschaftler.
Kein Unterschied nach Berücksichtigung von Störfaktoren
Nach der Anpassung an potenzielle Störfaktoren (wie Alter der Eltern, vorliegende psychische Erkrankungen der Eltern) betrug das RR für eine geistige Behinderung nach einer Antidepressivum-Exposition 1,33 (95% CI, 0,90-1,98) in der Gesamtpopulation und 1,64 (95% CI, 0,95-2,83) in der Teilstichprobe von Frauen mit Depressionen.
Ergebnisse aus den Analysen zu SSRI-Antidepressiva, Non-SSRI-Antidepressiva und nicht-antidepressiven psychotropen Medikamenten (anderen Psychopharmaka) und Analysen der klinisch relevanten Subgruppe zeigten keine Abweichungen von den Ergebnissen der Gesamtstichprobe.
Die Studie zeige vielmehr – so die Forscher im Fachblatt JAMA Psychiatry, dass die Mechanismen auf andere Faktoren zurückzuführen seien – wie dem Alter der Eltern und vorliegende psychiatrische Störungen.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Ichan School of Medicine; JAMA Psychiatry – doi:10.1001/jamapsychiatry.2017.1727; Juli 2017
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