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Depressive Patienten mit Antidepressiva-induzierten „manischen Schaltern“ zeigen ähnliche klinische Merkmale wie Personen mit bipolarer Störung, zeigen Forscher.
Antidepressiva-Manie der Bipolaren Störung ähnlich
Die Befunde sagen, dass Personen, die zuvor mit Depression diagnostiziert wurden, und die diese manischen Schalter haben, besser klassifiziert und behandelt werden könnten als tatsächliche bipolare Patienten.
Die neue Forschungsstudie erschien im Journal of Affective Disorders.
Antidepressiva-Medikamente können einen „manischen Schalter“ (engl. manic switch) bei Patienten mit Depression herbeiführen, aber Episoden durch manische Schalter werden gegenwärtig nicht als bipolare Störung im diagnostischen und statistischen Handbuch für psychische Störungen (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders-IV) betrachtet, das Nachschlagewerk (hauptsächlich in den USA und einigen anderen Ländern) zur Klassifizierung und Diagnose psychischer Störungen.
Die Bipolare Störung ist in zwei Haupttypen aufgegliedert – Typ I und Typ II. Typ I ist durch die Gegenwart von ausgewachsenen manischen Episoden charakterisiert, während Typ 2 durch weniger extrem ausgeprägte Episoden charakterisiert ist, Hypomanie genannt. Personen mit einer der beiden Typen von bipolarer Störung erleben auch mindestens eine Episode von klinischer Depression.
In dieser Studie verglichen die Forscher die klinischen Merkmale von vier Gruppen von Menschen. Eine Gruppe bestand aus 58 Patienten mit bipolarer Störung I, während eine zweite aus 18 Patienten mit Bipolare Störung II bestand. Beide bipolaren Gruppen erlebten erst ihre erste Episode einer Depression.
Ein dritte Gruppe mit 61 Patienten hatte eine Geschichte von medikamenten-induzierter Manie („manischer Schalter“). Die vierte Gruppe mit 80 Patienten hatte nur eine monopolare Depression ohne bipolare Störung oder manischem Schalter.
Durch Antidepressiva ausgelöste Manien
Die Patienten mit durch Antidepressiva ausgelöster Manie hatten eine ähnliche Anzahl von depressiven Episoden verglichen mit den bipolar I und II Patienten (3,6 vs 3,6 bzw. 37,2), aber eine bedeutend längere Dauer der Krankheit (17 Wochen vs 11,4 bzw. 10,2 Wochen).
Außerdem hatten die Patienten mit Antidepressiva-Induzierter-Manie die höchste Häufigkeit depressiver Störungen, eine größere Präsenz von melancholischen Merkmalen, und hatten mit größerer Wahrscheinlichkeit atypische Merkmale der Krankheit, einschließlich saisonal-affektiver Störung, als jene mit einer bipolaren Störung.
Die Studie „unterstützt den Vorschlag, dass antidepressiva-induziertes „Umschalten“ eine Beschleunigung des natürlichen Verlaufs einer bipolaren Störung darstellen könnte“, sagten Zeliha Tunca, M.D. von der Dokuz Eylul University School of Medicine in der Türkei, und Kollegen.
Die Forscher schließen: „Die Befunde dieser Studie bestätigen, dass antidepressiva-induzierte Manie ein klinisches Phänomen ist, das innerhalb des bipolaren Spektrums gehört statt zu einer zufälligen Behandlungskomplikation, und dass sie unter ‚bipolare Störungen‘ in zukünftigen Klassifizierungssystemen gestellt werden sollte.“
Quelle: Journal of Affective Disorders, Okt. 2011
Weitere Infos, News dazu
- Können Antidepressiva behandlungsbedingte Manien auslösen? Antidepressiva, die die mitochondriale Energetik erhöhen, können das Risiko einer behandlungsbedingten Manie erhöhen
citalopram hat bei mir nach ca. 6 Wochen manische Zustände ausgelöst, die ich heute noch, 5 Jahre nach dem Absetzen von Citalopram, immer noch habe, im Wechsel mit schwersten Depressionen.
Hilfe bringt mir L- Tryptophan und bei totaler Schlaflosigkeit bei Bedarf sogar Oxazepam.
Ich hoffe nun, Esketamin verordnet zu bekommen.
Hilfreich war auch Psylocibin ( Pilz).
Ich habe unter SSRI-Einfluss eine manische Phase erlebt. Das hat vieles determiniert und zerstört in meinem jungen Leben. Schon mit 14 gab man mir SSRIs wie Fluoxetin, Citalopram, Venlafaxin, Fluoxetin… gegen Depressionen hat es nicht viel gebracht. Aber die Manie hat einiges zerstört, was möglich war.
Seit dem siebzehnten Lebensjahr war ich irgendwie depressiv. Jetzt bin ich 75 Jahre alt und erschrak, dass das allererste Antidepressiva, das ich nun seit fünf Jahren vom Internisten bekomme, jedesmal echte Manien ausgelöst hat, die ich in all den Jahrzehnten vorher niemals hatte!
Es war immer Citalopram 20 mg vom Hausarzt verschrieben, das mir gegen Traurigkeit half, aber mein Herz plötzlich auch nicht gut vertrug. Ich ging dann zum Facharzt, dem ich sagte, dass ich jetzt bipolar krank bin und bat um Lithium, was er mir aber nicht verschreiben wollte und dann ein Rezept Venlafaxin gab, vor dem ich mich aber fürchtete und nicht einlöste.
Eine große Hilfe für das Schlafen sind mir die Johanneskrauttabletten, die die Krankenkasse bezahlt, wenn sie genug stark sind. Ich nehme sie vor dem Schlafengehen. Täglich denke ich an alle, alle Leidensgenossen. Es tut weh.
ich habe einen freund der eine manische Episode hat. wie kann man sie beenden, oder auf 10 – 20 % zurück setzten so das er auch klar kommt und zur Normalität kommt.
Mir erging es ähnlich. Nach Jahren mit Depressionen erlitt ich unter einer hochdosierten SSRI eine Manie und wurde in Folge dessen auch als bipolar eingestuft was mich zunächst völlig verunsicherte und meine Angst nur steigerte. Nach absetzen des SSRI bin ich bezüglich der Manie Beschwerde frei rutschte aber trotz Phasenprophylaxe erneut in eine Depression. Ich vermute auch das die Pharma Industrie forciert das solche medikamentös induzierten Manien nicht mehr als Nebenwirkung eingestuft werden, damit sie noch mehr ihrer Psychopharmaka unter die Menschen bringen können. Das was mir am allerbesten hilft ist eine Verhaltenstherapie kombiniert mit einer körperbezogenen Therapie.