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Verhaltenstherapie gegen Entzugssyndrom durch Antidepressivum Paroxetin
18.09.2014 Drei Patienten (zwei Männer und eine Frau) wurden an das ‚Affektive Störungen‘ Programm der Universität von Bologna zur Behandlung wegen Paroxetin Entzugserscheinungen verwiesen.
In allen Fällen wurde die Behandlung über die Empfehlung hinaus auf vier Jahre (zwei Patienten) und 12 Jahre verlängert. Als das Paroxetin abgesetzt wurde, entwickelten die Patienten schwerwiegende Symptome, wie:
- pathologisches Spielen mit Manie-Merkmalen,
- Agitation,
- Depersonalisation,
- generalisierte Angst,
- körperliche Schwäche,
- Stimmungschwankungen,
- Schlafprobleme und
- Zittern.
In allen Fällen wurden die Entzugserscheinungen erfolgreich mit kognitiver Verhaltenstherapie behandelt. Das Therapieprogramm beinhaltete 6 bis 16 wöchentliche einstündige Sitzungen, wobei das Behandlungsprogramm
- Erläuterungen zum Entzug und Bestätigung/Beruhigung,
- Überwachung der Entzugssymptome durch ein strukturiertes Tagebuch,
- Lebensstiländerung,
- Hausaufgaben gegen die Vermeidungsmuster und
- Verbesserung des Wohlbefindens enthielt.
Diese drei Fälle zeigen die Nützlichkeit einer spezifizierten kognitiven Verhaltenstherapie bei anhaltendem Paroxetin-Entzugssyndrom. Sie sollten mit Vorsicht interpretiert werden, da die Symptome auch spontan hätten verschwinden können, obwohl solch spontane Remissionen als unwahrscheinlich einstuft werden.
© arznei-news.de – Quelle: Universität Bologna, September 2014
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