Placebo bei Parkinson

Placebo-Behandlung: Allein die Erwartung einer Behandlung verbessert Gehirnaktivität bei Parkinson

01.12.2014 Die mit Lernen verbundene Gehirnaktivität bei Parkinson Patienten verbessert sich durch eine Placebobehandlung genauso wie durch eine Behandlung mit Medikamenten laut einer neuen von der Michael J. Fox Foundation for Parkinson’s Research finanzierten Studie.

Placebobehandlung

Eine frühere Forschungsarbeit hat gezeigt: obwohl die Parkinson-Krankheit eine neurologische Realität ist, können die betroffenen Gehirnteile auch durch die Erwartungen eines Patienten hinsichtlich einer Behandlung Reaktionen zeigen. Die neue von Forschern der University of Colorado Boulder und der Columbia University durchgeführte Studie, erklärt, wie die Placebobehandlung – also wenn die Patienten glauben, sie erhalten eine Behandlung (Medikamente), obwohl sie sie nicht erhalten – bei Parkinsonerkrankten durch die Aktivierung der dopaminreichen Bereiche im Gehirn wirkt.

„Die Befunde betonen die Leistungsfähigkeit von Erwartungen, Änderungen im Gehirn herbeizuführen“, sagte Koautor Tor Wager. „Die Forschung hebt wichtige Verbindungen zwischen Psychologie und Medizin hervor.“

Belohnungslernen

Parkinson Patienten haben Schwierigkeit mit dem „Belohnungslernen“; dies ist die Fähigkeit des Gehirns Handlungen mit Belohnungen zu verbinden und motivierte Entschlüsse zu treffen, um positive Ergebnisse zu erzielen. Belohnungslernen wird von Neuronen unterstützt, die Dopamin aussenden, wenn eine Handlung (wie z.B. einen bestimmten Knopf zu drücken) zu einer Belohnung führt (wie Geld zu erhalten).

Belohnungslernen ist bei Parkinson Patienten beeinträchtigt, weil die Krankheit zum Sterben der Dopamin-freisetzenden Neuronen führt. Parkinson-Patienten können dagegen mit einem Medikament behandelt werden, das das Dopaminniveau im Gehirn erhöht: L-Dopa (Levodopa).

In der neuen Studie benutzte das Forscherteam Magnetresonanztomographie, um die Gehirne von 18 Patienten mit Parkinson zu untersuchen, während sie ein Computerspiel spielten, welches das Belohnungslernen erfasst.

Die Teilnehmer spielten das Spiel dreimal:

  • ohne, dass sie Medikamente nahmen,
  • wenn sie ihre (in Orangensaft aufgelösten) realen Medikamente (Levodopa) nahmen und
  • wenn sie ein Placebo nahmen (Orangensaft ohne L-Dopa).

Die Forscher stellten fest, dass die dopaminreichen mit Belohnungslernen verbundenen Gehirnbereiche – das Striatum und der ventromediale präfrontale Cortex – gleichermaßen aktiviert wurden, ob die Patienten nun Levodopa oder ein Placebo bekamen.

„Dieser Befund demonstriert eine Verbindung zwischen dem Gehirndopamin, der Erwartung und dem Lernen“, sagte Wager. „Die Erkenntnis, dass Erwartung und positive Emotionen wichtig sind, hat das Potential, die Lebensqualität für Parkinson Patienten zu verbessern, und dürfte auch Hinweise darauf liefern, warum Placebos so wirkungsvoll bei der Behandlung von anderen Krankheiten sind.“
© arznei-news.de – Quellenangabe: CU Boulder.

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