Sterblichkeit ohne Rückfall wurde in der frühen Nachbeobachtungsphase durch ICANS verursacht, gefolgt von Infektionen bis zu drei Monaten
31.07.2024 Ein neu auftretendes Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS, cytokine release syndrome) und ein mit Immuneffektorzellen assoziiertes Neurotoxizitätssyndrom (ICANS, immune effector cell-associated neurotoxicity syndrome) treten selten mehr als zwei Wochen nach der Infusion von CD19-gerichteten chimären Antigenrezeptor-T-Zelltherapien (CAR T) auf.
Unter Hinweis darauf, dass die US-Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration vorgeschrieben hat, dass Patienten vier Wochen lang in der Nähe von Behandlungszentren bleiben sollten, um die mit CD19-gerichteten CAR-T-Zell-Therapien, einschließlich CRS und ICANS, verbundenen Toxizitätsrisiken zu überwachen und zu kontrollieren, führten Dr. Nausheen Ahmed vom University of Kansas Medical Center in Westwood und Kollegen eine retrospektive Kohortenstudie mit 475 Patienten durch, die von 2018 bis 2023 mit Axicabtagen ciloleucel, Tisagenlecleucel und Lisocabtagen maraleucel infundiert wurden, um das Auftreten und die Dauer von CRS und ICANS zu bewerten.
Die Forscher stellten fest, dass es zwar Unterschiede in der Häufigkeit und Dauer von CRS und ICANS zwischen den CAR-T-Zell-Produkten gab, dass aber neu auftretende CRS und ICANS zwei Wochen nach der Infusion mit 0 bzw. 0,7 Prozent extrem selten waren. Nach zwei Wochen gab es keine neuen Fälle von CRS, während ein einziger Fall von neu auftretender ICANS in der dritten Woche nach der Infusion auftrat. In der frühen Nachbeobachtungsphase wurde die Sterblichkeit ohne Rezidiv durch ICANS bestimmt (1,1 Prozent bis Tag 28), gefolgt von Infektionen bis drei Monate nach der Infusion (1,2 Prozent).
„Diese Daten sprechen für eine weitere Untersuchung von individualisierten Überwachungsstrategien für stabile Patienten“, schreiben die Autoren. „Ein flexibler Überwachungszeitraum kann dazu beitragen, finanzielle und geografische Einschränkungen für Patienten zu verringern und CAR T leichter zugänglich und durchführbar zu machen.“
© arznei-news.de – Quellenangabe: Blood Adv bloodadvances.2023012549. https://doi.org/10.1182/bloodadvances.2023012549
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