Amitriptylin

Amitriptylin (Amineurin, Saroten, Tryptizol, Elavil, Endep, Levate und viele andere) ist ein trizyklisches Antidepressivum (TCA; Nichtselektive Monoamin-Wiederaufnahmehemmer (NSMRI)). Es ist eines der am häufigsten eingesetzten trizyklischen Antidepressiva und eine wirksame Behandlungsform bei klinischer Depression. Der ATC-Code ist N06AA09.

News zu Amitriptylin

  • 17.10.2023 Amitriptylin bei Reizdarm hilfreich. Niedrig dosiertes und titriertes Amitriptylin zur Behandlung des Reizdarmsyndroms als Zweitlinientherapie in der Primärversorgung (ATLANTIS)
  • 04.09.2014 Gedächtnisverluste durch trizyklische Antidepressiva … zum Artikel
  • Dez. 2012 Amitriptylin versus Placebo bei klinischer Depression … zum Artikel

Einordnung

Wirkstoff bzw. Wirkstoffgruppe: Amitriptylin / Trizyklika
Wirkt auf den Organismus, als: Antidepressivum. Dieses Psychopharmakon gehört zu den Trizyklischen Antidepressiva. Der chemische Name ist 3-(10,11-Dihydro-5H-dibenzo[a,d] cyclohepten-5-yliden)-N,N-dimethylpropylamin.

Einordnung unter: Psychoanaleptika, Antidepressiva, Nichtselektive Monoamin-Wiederaufnahme-Hemmer.

Es wirkt ähnlich wie. Amitriptylinoxid.

Die Halbwertszeit im Körper beträgt 8-51 Stunden; die HWZ der Amitriptylin-Stoffwechselprodukte 30 Stunden. Der Metabolit Nortriptylin ist ebenfalls wirkaktiv und wird selbst als Arzneimittel vertrieben.

Handelsnamen

Medikamente, die ebenfalls den Wirkstoff Amitriptylin enthalten: Amineurin, Novoprotect, Pantrop, Saroten, Syneudon, Tryptizol, Limbitrol (Kombination).

Indikation

Das Medikament (gehört zu den Psychopharmaka), ist zugelassen und wird verkauft in Deutschland.

Amitriptylin-Präparate werden bei Depressionen eingesetzt, sowie bei chronischen Schmerzen. Die Arznei wird auch bei der Behandlung von Migräne, Spannungskopfschmerzen und zur Behandlung der Enuresis nocturna bei Kindern eingesetzt.

(Weiterer) Off-Label Gebrauch bei Trigeminusneuralgie, bei Schlafstörungen, Reizdarmsyndrom, Fibromyalgie, posttraumatisches Belastungsstörung (PTBS).

Gegenanzeigen

Warnhinweise

Absetzen bei: Überempfindlichkeit, akute Alkoholvergiftungen, Schlafmittelvergiftungen, Schmerzmittelvergiftungen und Psychopharmakavergiftungen, Harnretention, Delirien, unbehandeltes Engwinkelglaukom, Prostatahypertrophie mit Restharn, Pylorusstenose, paralytischer Ileus.

Rel.: Prostatahypertrophie ohne Restharn, Leber- oder Niereninsuffizienz, erhöhte Krampfbereitschaft, Störungen der Blutbildung, Hypokaliämie, Bradykardie, angeborenes langes QT-Syndrom oder andere klinisch signifikante kardiale Störungen (insbesondere koronare Herzkrankheit, Erregungsleitungsstörungen, Arrythmien); gleichzeitige Behandlung mit AM, die ebenfalls das QT-Intervall im EKG verlängern oder eine Hypokaliämie hervorrufen können.

Neugeborene und Säugl. bis zum Alter von 6 Monaten. Kndr bis 16 Jahre nur bei zwingender Indikation behandeln.

Bei älteren oder geschwächten Patienten und bei Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Atmungsschwäche (chronischer obstruktive Ateminsuffizienz) sowie eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion ist Vorsicht geboten.

Schwangerschaft, Stillen

Kontraindiziert bei Schwangerschaft und in der Stillzeit, insbesondere im ersten sowie im letzten Trimenon, es sei denn, dies ist dringend erforderlich, informiert der Beipackzettel. Die Herstellerfirma empfiehlt, das Medikament nicht während Schwangerschaft und Stillzeit anzuwenden. Bei Schwangerschaft oder Schwangerschaftsplanung, vor dem Stillen oder der Absicht zu stillen sollten Sie mit dem verschreibenden Dienstleistungspersonal sprechen.

Wenn Sie Amitriptylin-enthaltende Medikamente einnehmen, sollte vorher abgestillt werden, da der Wirkstoff und seine Metaboliten in die Muttermilch übergehen kann (Milch / Plasma-Ratio ca. 1). Daher sollte es nicht während der Stillzeit eingenommen werden. Nach Einnahme höherer pränataler Antidepressivadosierungen wurden beim Neugeborenen Entzugserscheinungen in Form von Störungen der Atem- und Herzfunktion, Stuhl- und Harnentleerung sowie Unruhe beobachtet.


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