Orales Lipid-Nanokristall-Amphotericin B gegen Kryptokokken-Meningitis
23.08.2023 Ein Forscherteam der University of Minnesota Medical School hat erfolgreich eine neue antimykotische Therapie zur Behandlung von Pilzmeningitis untersucht. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Zeitschrift Clinical Infectious Diseases veröffentlicht.
Das Forscherteam untersuchte eine neue orale Formulierung des Antimykotikums Amphotericin bei Menschen mit HIV und Kryptokokken-Meningitis – einer häufigen Pilzinfektion des Gehirns. Kryptokokken-Meningitis ist weltweit die häufigste Ursache für eine Infektion des zentralen Nervensystems bei Menschen mit HIV. Herkömmliches Amphotericin B kann nur direkt in die Venen verabreicht werden und ist hochgiftig. Die neue Lipid-Nanokristallformulierung – die in der EnACT-Studie getestet wurde – kann oral eingenommen werden und ist nicht toxisch.
In dieser randomisierten Studie erhielten 141 HIV-positive Menschen mit Kryptokokken-Meningitis das orale Amphotericin in Kombination mit oralem Flucytosin. Diese Kombination erwies sich bei Kryptokokken-Meningitis als vielversprechend in Bezug auf die antimykotische Aktivität, eine ähnliche Überlebensdauer und eine geringere Toxizität im Vergleich zu intravenösem Amphotericin B.
Statistisch traten bei der sechswöchigen Behandlung mit LNC-aktiviertem oralem Amphotericin B weniger Laboranomalien auf als bei der einwöchigen Behandlung mit intravenösem Amphotericin B. In der Gruppe, die zwei IV-Ladedosen und dann die experimentelle orale Amphotericin-Formulierung erhielt, überlebten 90 % der Teilnehmer mehr als vier Monate, verglichen mit 85 %, die eine Woche lang intravenöses Standard-Amphotericin erhielten.
„Angesichts der zunehmenden Häufigkeit lebensbedrohlicher Pilzinfektionen sind unsere derzeit verfügbaren konventionellen Methoden durch steigende Raten von Arzneimittelresistenzen und Toxizitäten eingeschränkt“, sagte Mahsa Abassi, Assistenzprofessorin an der U of M Medical School und Mitforscherin in der Studie. „Die Entwicklung neuer antimykotischer Therapien, die oral verfügbar und weniger toxisch sind und mit denen auch hochresistente Pilzinfektionen behandelt werden können, ist von entscheidender Bedeutung.“
© arznei-news.de – Quellenangabe: Clinical Infectious Diseases, ciad440, https://doi.org/10.1093/cid/ciad440
News zu Amphotericin B gegen fungale Meningitis
- 23.08.2023 Orales Lipid-Nanokristall-Amphotericin B gegen Kryptokokken-Meningitis
- April 2013 Amphotericin B + Flucytosin gegen fungale Meningitis
- Weitere Infos, News zum Medikament Amphotericin B
Amphotericin B + Flucytosin gegen fungale Meningitis
Eine Kombination zweier mächtiger Antipilz-Medikamente (Antimykotika) – Amphotericin-B und Flucytosin – reduzierte das Risiko an Cryptococcus-Meningitis zu sterben um 40 %.
Laut einer neuen Studie ist die Kombinationstherapie um 40 % wirkungsvoller als eine Behandlung nur mit Amphotericin B allein.
Die Studie fand auch heraus, dass diejenigen, die diese Meningitis überlebten, weniger wahrscheinlich nach der Behandlung mit Flucytosin + Amphotericin-B beeinträchtigt/behindert waren.
„Die antifungale Kombinationstherapie mit Amphotericin und Flucytosin bei HIV-gebundener Cryptococcus Meningitis reduzierte bedeutend das Risiko an dieser Krankheit zu sterben“, sagte der Hauptautor der Studie, Dr. Jeremy Day, Leiter der CNS-HIV Infections Group des Wellcome Trust Major Overseas Program in Vietnam.
„Diese Kombination könnte jedes Jahr 250.000 Todesfälle in Afrika und Asien verhindern. Der Schlüssel dazu ist ein verbesserter Zugang zum Antimykotikum Flucytosin“, sagte Day, der auch Forschungsdozent an der Universität von Oxford ist.
© arznei-news.de – Quelle: University of Oxford, April 2013
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