Antibiotika bei Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)

Studie: Kinder, die bei akuter Sinusitis wahrscheinlich von Antibiotika profitieren

Antibiotika bei Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)

09.08.2023 Bei Kindern mit akuter Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) hatte eine Antibiotikabehandlung nur einen minimalen Nutzen für diejenigen, die keine bakteriellen Erreger im Nasen-Rachen-Raum hatten. Dies geht aus einer im Journal of the American Medical Association veröffentlichten Studie hervor.

Dr. Nader Shaikh von der Universität Pittsburgh und Kollegen führten eine klinische Studie durch, in der 515 Kinder (im Alter von 2 bis 11 Jahren), bei denen anhand klinischer Kriterien eine akute Sinusitis diagnostiziert worden war, nach dem Zufallsprinzip 10 Tage lang Amoxicillin (90 mg/kg/Tag) und Clavulanat (6,4 mg/kg/Tag; 254 Patienten) oder Placebo (256 Patienten) erhielten. Die tägliche Symptombelastung wurde zwischen den Gruppen verglichen, um festzustellen, ob es Unterschiede bei der nasopharyngealen Besiedlung mit bakteriellen Erregern oder der Farbe des Nasenausflusses gab.

  • Die Forscher stellten fest, dass die durchschnittliche Symptombewertung bei Kindern in der Amoxicillin- und Clavulanat-Gruppe signifikant niedriger war (9,04 gegenüber 10,60 in der Placebo-Gruppe) und dass die Zeit bis zum Abklingen der Symptome bei Kindern in der Antibiotikagruppe signifikant kürzer war (7,0 gegenüber 9,0 Tagen).
  • Der Nutzen der Antibiotikabehandlung war bei Kindern, bei denen nasopharyngeale Erreger nachgewiesen wurden, größer als bei Kindern, bei denen keine Erreger nachgewiesen wurden (Unterschied zwischen den Gruppen bei den mittleren Symptomwerten: -1,95 versus -0,88).
  • Die Wirksamkeit unterschied sich nicht signifikant danach, ob farbiger Nasenausfluss vorhanden war oder nicht (der Unterschied zwischen den Gruppen betrug -1,62 bzw. -1,70).

„Die Untersuchung auf bestimmte Bakterien bei der Diagnose könnte eine Strategie zur Verringerung des Antibiotikaeinsatzes bei dieser Erkrankung darstellen“, schreiben die Autoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA. 2023;330(4):349-358. doi:10.1001/jama.2023.10854

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