Definition: Antipsychotika bzw. Neuroleptika sind Medikamente (Psychopharmaka) die antipsychotische Wirkungen haben (wobei der Begriff „antipsychotisch“ nicht eindeutig definiert wird und werden kann). Synonyme sind z.B. Antischizophrenika, Neurolytika, Antipsychotika, Neuroplegika, Psycholeptika oder Psychoplegika.
- News zu Antipsychotika
- Liste der Antipsychotika mit ATC-Code
- Liste der Neuroleptika nach Potenz
- Einsatz, Indikation, Anwendung von Antipsychotika
- Erfahrungen, Erfahrungsberichte
- Nebenwirkungen
- Antipsychotika bei Schizophrenie
- Absetzen von Antipsychotika
News zu Antipsychotika generell
- 29.03.2024 Gewichtszunahme bei Kindern unter Antipsychotika. Verlauf und Prädiktoren für die Entwicklung einer klinisch bedeutsamen Gewichtszunahme bei Kindern und Jugendlichen, denen Antipsychotika der zweiten Generation verschrieben wurden
- 24.01.2024 QT-Verlängerung durch Antipsychotika? Häufigkeit, Risikofaktoren und klinische Korrelate schwerer QT-Verlängerungen nach der Anwendung von Quetiapin oder Haloperidol
- 05.09.2023 Atypische Antipsychotika sind nicht sicherer als Haloperidol bei älteren Menschen mit postoperativem Delir
- 25.10.2022 Schizophrenie: Wirksamkeit von Antipsychotika bei Frauen nach Menopause. Frauen mit Schizophrenie-Spektrum-Störungen nach der Menopause: Eine gefährdete Gruppe für Rückfälle
- 06.09.2022 Antipsychotika mit erhöhtem Brustkrebsrisiko verbunden. Zusammenhang zwischen der Einnahme von Antipsychotika und Brustkrebs: eine systematische Überprüfung und Metaanalyse von Beobachtungsstudien mit über 2 Millionen Personen
- 01.04.2022 Erhöhen Antipsychotika in Schwangerschaft Risiko für Neuroentwicklungsstörungen? Häufig verschriebene antipsychotische Medikamente, die spät in der Schwangerschaft eingenommen werden, scheinen das Risiko für neuronale Entwicklungsstörungen beim Nachwuchs nicht signifikant zu erhöhen
- 09.12.2021 Einige Antipsychotika könnten Risiko für Brustkrebs erhöhen: Studie untersuchte Brustkrebsrisiko bei prolaktinerhöhenden antipsychotischen Arzneimitteln
- 04.10.2021 Studie zeigt, dass die Verschreibung von Antidepressiva und Antipsychotika häufig einer Diagnose von Typ-2-Diabetes vorausgeht … zum Artikel
- 17.08.2021 Antipsychotika in Schwangerschaft scheinen sicher: Pränatale Antipsychotika scheinen sicher: Kein erhöhtes Risiko für ADHS, Autismus, Kleinwuchs bei pränataler Antipsychotika-Exposition festgestellt
- 09.04.2021 Antipsychotika scheinen eine schützende Wirkung gegen COVID-19 zu haben
- 25.03.2021 Um Absetzsymptome zu vermeiden, sollten Patienten die Dosis von Antipsychotika über Monate oder sogar Jahre langsam reduzieren … zum Artikel
- 01.10.2020 Einsatz von Antipsychotika zur Behandlung von Depressionen bei Erwachsenen sind mit höherer Sterblichkeit verbunden … zum Artikel
- 22.06.2020 Junge Menschen mit einer Erstpsychose benötigen möglicherweise keine antipsychotischen Medikamente, um sich zu erholen
- 11.01.2020 Daten aus 20 Jahren: Langzeitmedikation mit Antipsychotika bei Schizophrenie ist sicher … zum Artikel
- 08.01.2020 Verbindung zwischen Antipsychotika und Kopfverletzungen bei Menschen mit Alzheimer-Krankheit … zum Artikel
- 11.09.2019 Antipsychotika können Delir bei Erwachsenen nicht verhindern … zum Artikel
- 17.12.2018 Antipsychotika erhöhen Risiko für Mortalität (unerwarteten Tod) bei Jugendlichen
- 25.06.2018 Stoffwechseleffekte von antipsychotischen Medikamenten bei Kindern u. Jugendlichen
- 08.05.2018 Der Einsatz einiger Antipsychotika während der Schwangerschaft kann das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes erhöhen
- 30.05.2017 Sind Antipsychotika gefährlich?
- 25.07.2016 Gewichtszunahme durch Antipsychotika der 2. Generation bei Autismus untersucht
- 05.04.2016 Neuroleptika nicht wirksam bei Delirium
- Sept. 2015 Verändern Antipsychotika langfristig die Gehirnstruktur?
- 16.09.2014 Neuroleptika: Risiko für Diabetes Typ II bei Heranwachsenden
- Sept. 2013 Gehirnschäden durch Antipsychotika bei Schizophrenen
- 30.08.2013 Atypische Neuroleptika erhöhen Risiko für Typ 2 Diabetes bei Kindern und jungen Erwachsenen
- März 2013 Zusätzliche Antipsychotika sind bei Depression eher schädlich
- Feb. 2013 Antipsychotika an Bewohner im Pflegeheim
- Okt. 2012 Sollten Antipsychotika bei Alzheimer-Krankheit eingesetzt werden?
- Feb. 2012 Erhöhtes Risiko für Übergewicht, Diabetes durch Stoffwechselnebenwirkungen?
- Jan. 2012 Ärzte ignorieren oft Nebenwirkungen von Antipsychotika
- März 2011 FDA: Fachinformationen zu Antipsychotika / Neuroleptika hinsichtlich des Risikos für die Entwicklung eines Extrapyramidalen Syndroms (EPS)
- Feb. 2011 Neuroleptika sind ein klarer Risikofaktor für die kardiovaskuläre Gesundheit
- Feb. 2011 Hirnschädigung durch Neuroleptika
- Jan. 2011 Update: Off-Label Gebrauch – Belege für Wirksamkeit von Antipsychotika fraglich
- Okt. 2010 Erhöhen Neuroleptika das Risiko für ein Auftreten venöser Thromboembolien?
- 2009 Geringere Gewichtszunahme unter Neuroleptika
- 2007 Off-Label: Zweifel an Wirksamkeit von atypischen Antipsychotika / Neuroleptika
- 11.04.2005 Sterblichkeit bei Älteren mit Demenz durch Neuroleptika erhöht
Einsatz, Indikation, Anwendung von Antipsychotika
Anwendung findet ein Neuroleptikum z.B. bei der Behandlung psychischer Erkrankungen wie Schizophrenie, Manie, „organische“ Psychosen, Erregungs- und Angstzustände, Alkoholdelir.
Obwohl in vielen Fällen Psychotherapie oder andere alternative Interventionen schon ausreichen bzw. Heilung bringen, wird in unserer Gesellschaft oftmals mit der „großen chemischen Keule“ der Gehirnstoffwechsel völlig aus der „Bahn“ geknüppelt. Antipsychotika sind bei einigen Erkrankungen wichtig und wertvoll, der Umgang bzw. Einsatz sollte aber wohlüberlegt und vorsichtig geschehen. Neuroleptika werden auch oft Off-Label eingesetzt, also für Erkrankungen, für die sie eigentlich gar nicht zugelassen sind; dazu hier mehr.
Viele Menschen, die die Neuroleptika verabreicht bekommen, verlieren einige ihrer Emotionen und erhalten oftmals sehr unangenehme Nebenwirkungen.
Liste der Antipsychotika
Phenothiazine mit aliphatischer Seitenkette
- N05AA01 Chlorpromazin
- N05AA02 Levomepromazin
- N05AA03 Promazin
- N05AA04 Acepromazin
- N05AA05 Triflupromazin
- N05AA06 Cyamemazin
- N05AA07 Chlorproethazin
Phenothiazine mit Piperazinstruktur
- N05AB01 Dixyrazin
- N05AB02 Fluphenazin
- N05AB03 Perphenazin
- N05AB04 Prochlorperazin
- N05AB05 Thiopropazat
- N05AB06 Trifluoperazin
- N05AB07 Acetophenazin
- N05AB08 Thioproperazin
- N05AB09 Butaperazin
- N05AB10 Perazin
- N05AB13 Metofenazat
Phenothiazine mit Piperidinstruktur
- N05AC01 Periciazin
- N05AC02 Thioridazin
- N05AC03 Mesoridazin
- N05AC04 Pipotiazin
Butyrophenon-Derivate
- N05AD01 Haloperidol
- N05AD02 Trifluperidol
- N05AD03 Melperon
- N05AD04 Moperon
- N05AD05 Pipamperon
- N05AD06 Bromperidol
- N05AD07 Benperidol
- N05AD08 Droperidol
- N05AD09 Fluanison
Indol-Derivate
- N05AE01 Oxypertin
- N05AE02 Molindon
- N05AE03 Sertindol
- N05AE04 Ziprasidon
- N05AE05 Lurasidon
Thioxanthen-Derivate
- N05AF01 Flupentixol
- N05AF02 Clopenthixol
- N05AF03 Chlorprothixen
- N05AF04 Tiotixen
- N05AF05 Zuclopenthixol
Diphenylbutylpiperidin-Derivate
- N05AG01 Fluspirilen
- N05AG02 Pimozid
- N05AG03 Penfluridol
Diazepine, Oxazepine, Thiazepine und Oxepine
Benzamide
- N05AL01 Sulpirid
- N05AL02 Sultoprid
- N05AL03 Tiaprid
- N05AL04 Remoxiprid
- N05AL05 Amisulprid
- N05AL06 Veraliprid
- N05AL07 Levosulpirid
Lithium
- N05AN01 Lithium
Andere Antipsychotika
- N05AX07 Prothipendyl
- N05AX08 Risperidon
- N05AX10 Mosapramin
- N05AX11 Zotepin
- N05AX12 Aripiprazol
- N05AX13 Paliperidon
- N05AX14 Iloperidon
- N05AX15 Cariprazin
- N05AX16 Brexpiprazol
- N05AX17 Pimavanserin
- N05AX25 Reserpin
Liste weiterer Neuroleptika (in der Entwicklung, außer Handel, etc.)
Liste der Neuroleptika / Antipsychotika nach Potenz
Ein Antipsychotikum kann einerseits in eines von schwacher, mittlerer oder hoher Potenz, oder nach der Wirkstoffgruppe eingeordnet werden.
Schwachpotente Neuroleptika
Die Wirkstoffe
- Melperon,
- Promethazin,
- Promazin,
- Dixyrazin,
- Pipamperon,
- Levomepromazin,
- Thioridazin,
- Prothipendyl,
- Chlorprothixen,
- Alimemazin
sind Antipsychotika von schwacher Potenz.
Antipsychotika von mittlerer Potenz
- Periciazin,
- Clozapin,
- Remoxiprid,
- Amisulprid,
- Fluanison,
- Sulpirid,
- Perazin,
- Triflupromazin,
- Zotepin,
- Sertindol,
- Olanzapin
sind von mittlerer Potenz.
Hochpotente Neuroleptika
- Pimozid,
- Haloperidol,
- Fluspirilen,
- Flupentixol,
- Fluphenazin,
- Perphenazin,
- Bromperidol,
- Risperidon
sind von hoher Potenz.
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