KurzInfo
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News – Krebs / Krebspatienten
- 04.12.2018 Sicher und wirksam bei der Behandlung von Blutgerinnseln bei Krebspatienten
- 08.12.2019 Real-World-Daten zu Eliquis in der Behandlung von venösen Thromboembolien bei Patienten mit aktivem Krebs
- 31.03.2020 Orales Apixaban so gut wie Dalteparin bei der Behandlung von Krebs-assoziierten Blutgerinnseln
Sicher und wirksam bei der Behandlung von Blutgerinnseln bei Krebspatienten
04.12.2018 Forscher der Mayo-Klinik haben herausgefunden, dass die orale Verabreichung des Medikaments Apixaban (Eliquis), das zur Behandlung von Blutgerinnseln bei Patienten in der Krebstherapie verwendet wird, sicher und wirksam ist.
Das Medikament war mit weniger schweren Blutungen und weniger wiederkehrenden Blutgerinnseln verbunden, verglichen mit niedermolekularem Heparin. Ihre Ergebnisse wurden auf dem jährlichen Treffen der American Society of Hematology von Dr. Robert McBane II, einem Kardiologen der Mayo Clinic, vorgestellt.
Krebs und Gerinnsel in den Venen
Fast jeder fünfte Patient mit Krebs entwickelt ein Gerinnsel in den Venen, das entweder als tiefe Venenthrombose oder Lungenembolie bezeichnet wird, sagt McBane.
Gerinnungsvorfälle können tödlich sein, wobei die Lungenembolie die zweithäufigste Todesursache bei Krebspatienten ist.
Nachteile von Heparin
Während die zweimal tägliche Injektion von niedermolekularem Heparin die traditionelle Therapie der Wahl für Krebspatienten ist, die an einem venösen Gerinnsel leiden, gäbe es zahlreiche Nachteile bei dieser Behandlung.
- Diese Injektionen können schmerzhaft sein und erhebliche Ergüsse an der Injektionsstelle verursachen.
- Injektionen sind mit fast $100 pro Tag teuer.
- Und Krebspatienten können niedrige Blutplättchenzahlen aufweisen und für eine Gerinnungsstörung namens „Heparin-induzierte Thrombozytopenie“ anfällig sein.
- Krebs und Krebsbehandlung können mit Nierenschädigungen verbunden sein, was den Einsatz des Medikaments weiter einschränken kann.
- Auch gäbe es kein gutes Gegenmittel für dieses Medikament, sollte ein Blutungsproblem auftreten.
Direkte orale Antikoagulanzien
In jüngster Zeit sind eine Reihe neuer Blutverdünner, die als „direkte orale Antikoagulanzien“ bezeichnet werden, verfügbar geworden, sagte er. Als Klasse haben diese Medikamente eine Reihe von Vorteilen, einschließlich der oralen Verabreichung, fehlender Wechselwirkungen mit Lebensmitteln oder anderen Medikamenten und der fehlenden Notwendigkeit, den Medikamentenspiegel zu überwachen.
Er sagt, dass durch diese Eigenschaften diese Klasse von Medikamenten viel einfacher zu verwenden ist als die traditionellen Blutverdünner. Es war jedoch bislang unklar, ob diese Medikamente sicher bei Krebspatienten eingesetzt werden können.
Lebensqualität
Dr. McBane sagte, dass Erhebungen zur Lebensqualität, die monatlich während der sechsmonatigen Studie durchgeführt wurden, zeigten, dass Patienten das orale Apixaban gegenüber dem injizierbaren Dalteparin deutlich bevorzugten. Wir hoffen, dass Eliquis auch die Medikamenteneinnahme bei Krebspatienten verbessern wird, die eine Blutverdünnungstherapie benötigen, schloss er.
© arznei-news.de – Quellenangabe: American Society of Hematology
Real-World-Daten zu Eliquis in der Behandlung von venösen Thromboembolien bei Patienten mit aktivem Krebs
08.12.2019 Bristol-Myers Squibb / Pfizer haben die Ergebnisse retrospektiver Datenanalysen zu Sicherheit und Wirksamkeit von Eliquis (Wirkstoff Apixaban) im Vergleich zu niedermolekularem Heparin (LMWH) oder Warfarin zur Behandlung von venösen Thromboembolien (VTE) bei Patienten mit aktivem Krebs (n=14.086) veröffentlicht.
Die Ergebnisse der Primäranalyse zeigten, dass der Eliquis-Einsatz mit
- niedrigeren Raten schwerer Blutungen (MB) (Hazard Ratio [HR]: 0,63, 95% Konfidenzintervall [CI]: 0,47-0.86, p=0,003),
- klinisch relevanter nicht-schwerer (CRNM) Blutungen (HR: 0,81, 95% CI: 0,70-0,94, p=0,006) und
- wiederkehrender VTE (HR: 0,61, 95% CI: 0,47-0,81, p=0,001) im Vergleich zu LMWH verbunden war.
Eliquis war auch mit einer niedrigeren Rate an
- rezidivierenden VTE (HR: 0,68, 95% CI: 0,52-0,90, p=0,007) und
- ähnlichen Raten an schweren Blutungen (HR: 0,73, 95% CI: 0,53-1,0, p=0,051) und
- CRNM-Blutungen (HR: 0,89, 95% CI: 0,77-1,04, p=0,145) im Vergleich zu Warfarin verbunden.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Pfizer
Orales Apixaban so gut wie Dalteparin bei der Behandlung von Krebs-assoziierten Blutgerinnseln
31.03.2020 Bei Krebs-Patienten wirkt das orale Blutverdünnungsmittel Apixaban (Handelsname Eliquis) mindestens so wirksam wie Dalteparin bei der Prävention von wiederholten venösen Thromboembolien (VTE) bzw. Blutgerinnseln, ohne dass es zu mehr größeren Blutungen kam laut den Ergebnissen einer Phase-3-Studie, die auf der jährlichen wissenschaftlichen Tagung des American College of Cardiology zusammen mit dem Weltkongress für Kardiologie (ACC.20/WCC) vorgestellt wurden.
Die Caravaggio-Studie wollte untersuchen, ob das direkte orale Antikoagulans Apixaban dem subkutanen Dalteparin nicht unterlegen ist, bei der Verhinderung einer rezidivierenden VTE bei Menschen mit Krebs, und ob es zu mehr Blutungen kommt.
Rezidivierende venöse Thromboembolien
Die Daten zeigten, dass rezidivierende venöse Thromboembolien, der primäre Endpunkt der Studie, bei 32 von 576 Patienten (5,6 %) in der Apixaban-Gruppe und 46 von 579 Patienten (7,9 %) in der Dalteparin-Gruppe über einen Zeitraum von sechs Monaten auftraten – ein Unterschied, der statistisch nicht signifikant war.
Blutungen
Außerdem waren die in den ISTH-Richtlinien definierten schweren Blutungsereignisse in der Apixaban- und der Dalteparin-Gruppe ähnlich, und zwar traten diese bei 22 Patienten (3,8%) in der ersteren auf im Vergleich zu 23 Patienten (4,0%) in der letzteren.
Der Anteil der Patienten, die während des Studienzeitraums frei von rezidivierenden VTE, größeren Blutungsereignissen und Tod waren, betrug 73,3% in der Apixaban-Gruppe und 68,6% in der Dalteparin-Gruppe.
Caravaggio-Studie
In die Caravaggio-Studie wurden 1.170 Patienten mit einer krebsassoziierten VTE zum Zeitpunkt der Diagnose an 119 Standorten in neun europäischen Ländern, Israel und den USA aufgenommen. Die Teilnehmer wurden nacheinander randomisiert und erhielten sieben Tage lang zweimal täglich 10 mg des oralen Faktor-Xa-Inhibitors Apixaban, gefolgt von zweimal täglich 5 mg, oder einmal täglich 200 Einheiten subkutanes Dalteparin pro kg für einen Monat, gefolgt von einmal täglich 150 Einheiten pro kg für insgesamt sechs Monate.
Die meisten Patienten (97%) sowohl im Apixaban- als auch im Dalteparin-Arm hatten zum Zeitpunkt der Aufnahme einen aktiven Krebs; 94,3% der Patienten im Apixaban-Behandlungsarm und 91% im Dalteparin-Arm hatten einen soliden Tumor, von denen 32,6% bzw. 32,3% im Gastrointestinaltrakt lokalisiert waren, einschliesslich Pankreas- und Hepatobilienkrebs, was von Interesse war, da grössere Blutungsereignisse aus Blutverdünnern oft im System des Gastrointestinaltraktes auftreten.
Giancarlo Agnelli von der Universität Perugia, Italien, berichtet, dass Apixaban wirksamer als Dalteparin bei der Verhinderung rezidivierender VTE insbesondere bei Patienten unter 65 Jahren war.
Die Ergebnisse dieser Studie können nicht auf Menschen mit Hirntumoren, bekannten Hirnmetastasen oder akuter Leukämie extrapoliert werden, da sie aus Sicherheitsgründen nicht aufgenommen wurden.
© arznei-news.de – Quellenangabe: American College of Cardiology.
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