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FDA-Warnung: Möglicher Impulskontrollverlust
08.05.2016 Die US-Food and Drug Administration (FDA) warnt vor zwanghaftem oder unkontrollierbarem Verlust der Impulskontrolle in Verbindung mit der Einnahme des Neuroleptikums Aripiprazol (Handelsnamen sind: Abilify, Abilify Maintena und Generika).
Die unkontrollierbaren Triebe hörten auf, wenn das Medikament abgesetzt oder die Dosis reduziert wurde. Diese Impuls-Kontroll-Probleme sind selten, aber sie können zu ungünstigen Folgen für den Patienten und andere führen, wenn sie nicht erkannt werden.
Zwanghaftes Verhalten
Obwohl pathologisches Glücksspiel als Nebenwirkung im aktuellen Beipackzettel aufgeführt wird, beschreiben die Hinweise nicht vollständig die neu identifizierten Risiken. Darüber hinaus hat die FDA weitere zwanghafte Verhaltensweisen mit der Einnahme von Aripiprazol verbinden können wie: zwanghaftes Essen (Binge-Eating), Einkaufen und sexuelle Handlungen. Diese zwanghaften Verhaltensweisen können jeden betreffen, der das Medikament einnimmt. Die neuen Warnhinweise zum zwanghaften Verhalten werden dem Beipackzettel hinzugefügt.
Patienten und Betreuer sollten auf unkontrollierbare und übermäßige Triebe und Verhaltensweisen während der Einnahme von Aripiprazol achten. Es ist wichtig, mit medizinischen Fachpersonal so bald wie möglich zu sprechen, wenn Sie oder ein Familienmitglied etwas über diese unkontrollierbaren Impulse mitbekommen, um mögliche Schäden zu verhindern oder einzubegrenzen. Patienten sollten nicht abrupt das Medikament absetzen, ohne zuerst mit ihrem Arzt zu sprechen. Fachkräfte des Gesundheitswesens sollten Patienten und Pflegepersonal über die Risiken dieser unkontrollierbaren Impulse informieren, wenn sie Aripiprazol verschreiben, und die Patienten über neue oder verstärkte Impulse während der Behandlung befragen.
Erhöhtes Risiko
Eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Probleme mit der Impulskontrolle haben Personen, die mit einer der folgenden Bedingungen in ihrem Leben diagnostiziert wurden:
- Zwangsstörung,
- Impulskontrollstörung,
- Bipolare Störung,
- Impulsive Persönlichkeitsstörung,
- Alkoholismus,
- Drogenmissbrauch oder anderes Suchtverhalten.
Es sollte erwogen werden, die Dosis zu reduzieren oder zu stoppen, wenn Impulskontrollprobleme auftauchen.
Fallberichte
Eine Suche in der FDA Adverse Event Reporting System (FAERS) Datenbank und die medizinische Literatur der letzten 13 Jahre seit der Genehmigung des ersten Aripiprazol-Produkts (Abilify) im November 2002 ergaben insgesamt 184 Fallberichte, in denen es einen Zusammenhang zwischen Aripiprazol und Impulskontrollproblemen gab. Es gab 167 US-Fälle mit Erwachsenen und Kindern. Pathologisches Spielen kam am häufigsten (164 Fälle) vor, aber auch andere zwanghafte Verhaltensweisen einschließlich zwanghaftes Essen, obsessives Geldausgeben oder Einkaufen und sexuelles Zwangsverhalten wurden berichtet. FAERS enthält nur der FDA vorgelegte Berichte, so dass es weitere nicht bekannte Fälle geben kann.
Auftretenshäufigkeit
Insgesamt ist die Auftretenshäufigkeit aber gering: Rund 1,6 Millionen Patienten haben Aripiprazol-Verschreibungen aus ambulanten Apotheken in den USA im Jahr 2015 erhalten.
Traten diese impulsiven Verhaltensweisen nach der Einnahme des Medikaments auf, so konnten sie innerhalb von wenigen Tagen bis Wochen nach der Dosisreduktion oder dem Absetzen gestoppt werden.
© arznei-news.de – Quellenangabe: FDA; Mai 2016
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