Arzneimittelunverträglichkeit bei Fibromyalgie und Reizdarmsyndrom

Studie untersuchte Symptome der multiplen Arzneimittelunverträglichkeit bei Fibromyalgie und Reizdarmsyndrom

Arzneimittelunverträglichkeit bei Fibromyalgie und Reizdarmsyndrom

24.05.2024 Patienten mit Fibromyalgie und Reizdarmsyndrom (RDS) weisen einer im Journal of Allergy and Clinical Immunology: In Practice veröffentlichten Studie zufolge eine erhöhte Rate an schwerem Multiple Drug Intolerance Syndrome (MDIS; „schwere multiple Arzneimittelunverträglichkeit“) auf.

Das Syndrom der multiplen Medikamentenunverträglichkeit (MDIS) beschreibt Patienten mit multiplen, nicht immunologisch bedingten unerwünschten Reaktionen auf Medikamente. Bei Patienten mit mehr als 10 Arzneimittelunverträglichkeiten wird von einem schweren MDIS ausgegangen.

Dr. Alicia A. Alvarez vom Sarasota Memorial Hospital in Florida und ihre Kollegen führten eine retrospektive Untersuchung durch, um die Prävalenz von MDIS bei Patienten mit Fibromyalgie oder Reizdarmsyndrom zu untersuchen. Patienten, die in einem großen akademischen Zentrum untersucht worden waren, wurden ermittelt und anhand ihres genauen Geburtsdatums und ihres Geschlechts mit Kontrollpersonen verglichen, die im gleichen Zeitraum untersucht worden waren.

Die Forscher fanden heraus, dass bei Patienten mit Fibromyalgie und Reizdarmsyndrom im Vergleich zu Kontrollpersonen 12- bzw. dreimal häufiger schwere MDIS – also multiple Medikamentenunverträglichkeit – auftraten.

In beiden Gruppen wurde schweres MDIS mit Polypharmazie in Verbindung gebracht. Bei allen Teilnehmern waren Opiate die am häufigsten genannte Medikamentenunverträglichkeit. Patienten mit Reizdarmsyndrom gaben häufiger gastrointestinale Symptome als Nebenwirkungen an, während Patienten mit Fibromyalgie nicht häufiger Schmerzen oder Verhaltensänderungen als unerwünschte Wirkungen angaben.

„Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um zu klären, bei welchen Patienten mit Fibromyalgie oder Reizdarmsyndrom ein Risiko für die Entwicklung von MDIS besteht und ob dies verhindert werden kann, möglicherweise durch eine Verringerung der Polypharmazie“, schreiben die Autoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Journal of Allergy and Clinical Immunology: In Practice – DOI:https://doi.org/10.1016/j.jaip.2024.01.021

Weitere Infos / News zu diesem Thema:

Welche Erfahrung haben Sie mit diesem Medikament gemacht, oder haben Sie eine Frage dazu?

Hat das Medikament geholfen (Dosierung, Dauer der Anwendung)? Was hat sich verbessert / verschlechtert? Welche Nebenwirkungen haben Sie bemerkt?


Aus Lesbarkeitsgründen bitte Punkt und Komma nicht vergessen. Vermeiden Sie unangemessene Sprache, Werbung, themenfremde Inhalte. Danke.