- 17.05.2015 Positive Studiendaten bei Adipositas und Prader-Willi-Syndrom
- Schwere Adipositas
- Prader-Willi-Syndrom (PWS) – ZAF-211
- Nebenwirkungen
- 23.01.2016 Phase 3 Studie: Positive Resultate
- 20.02.2016 Phase II: Vielversprechend bei Diabetes-Patienten
Positive Studiendaten bei Adipositas und Prader-Willi-Syndrom
Zafgen präsentiert positive Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten zu Beloranib aus einer Phase II-Studie mit Patienten mit schwerer Adipositas und einer Proof of Concept-Studie mit Patienten mit Prader-Willi-Syndrom.
Zafgen, Inc. ein biopharmazeutisches Unternehmen, das sich auf Gesundheit und Wohlbefinden von Patienten mit Übergewicht und komplexen Stoffwechselstörungen spezialisiert hat, veröffentlichte positive Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten aus seiner ZAF-201 Phase 2-Studie mit dem MetAP2-Hemmer Beloranib mit adipösen Patienten.
Auch die Wirksamkeit und Sicherheit von Daten aus ZAF-211, einer Proof of Concept-Studie mit dem Antiadipositum Beloranib bei Patienten mit Prader-Willi-Syndrom (PWS), wurden auf dem 22. European Congress on Obesity (ECO) in Prag vorgestellt. Sie demonstriert deutlichen Gewichtsverlust und Verbesserung der Herz-Kreislauf-Biomarker.
Schwere Adipositas (ZAF-201)
ZAF-201 war eine Phase-2-Studie (randomisiert, doppelblind, Placebo-kontrolliert), die die Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von Beloranib 0,6 mg, 1,2 mg oder 2,4 mg (verabreicht als zweimal wöchentlich subkutane Injektion) über 12 Wochen bei Patienten mit schwerer Adipositas untersuchen sollte. In der Studie waren 147 Männer und Frauen, von denen 117 sie beendeten. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 48,4 Jahre; Body-Mass-Index (BMI) und Körpergewicht (KG) entsprachen Class 2 Adipositas (ca. 38 kg / m2 bzw. 100 kg). Den Patienten wurde nicht geraten, zusätzlich Diät oder Sport zu machen.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigten, dass eine 12-wöchige Behandlung mit Beloranib zu einem anhaltenden, progressiven und dosisabhängigen Gewichtsverlust von bis zu ~ 11 kg von der Basislinie aus führte. Zusätzlich reduzierte die Beloranib-Behandlung auch deutlich Hungergefühl und Nahrungsaufnahme und die Marker für kardiovaskuläre Risikofaktoren und Entzündungsmarker.
Es wurde eine signifikante Reduktion des Gesamt- und LDL-Cholesterins und der Triglyceride und ein Anstieg des HDL-Cholesterins in der Beloranib 2,4 mg-Gruppe festgestellt. Eine signifikante Zunahme des HDL-Cholesterins und eine Triglycerid-Spiegel Abnahme wurde bei Beloranib 1,2 mg beobachtet. Einhergehend mit einer reduzierten Fettmasse und verbesserten Fettgewebe-Funktionen und Entzündungen wurden signifikante (p <0.001) Veränderungen bei Adiponectin, Leptin und hs-CRP in den Beloranib-Gruppen beobachtet.
Prader-Willi-Syndrom (PWS) – ZAF-211
Die Proof-of-Concept-Studie mit Beloranib mit erwachsenen Patienten Prader-Willi-Syndrom (PWS) begann mit einer zweiwöchigen, single-blind, Placebo Einleitungsphase, gefolgt von einer vierwöchigen, doppelblinden, randomisierten Behandlungsdauer mit Beloranib 1,2 mg, 1,8 mg oder Placebo (verabreicht zweimal wöchentlich per subkutaner Injektion). Eine optionale vierwöchige, offene Verlängerungsphase wurde für die Patienten ebenfalls angeboten.
In der Studie befanden sich 17 Patienten mit bestätigter PWS, die alle die Studie beendeten, mit einem Durchschnittsalter von 33,5 Jahren, mittlerem BMI von 31,4 kg / m2 und mittlerem BW von 71,8 kg.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigten, dass Beloranib sicher und gut verträglich war und zu einer dosisabhängigen Senkung von Körper- und Gesamtfettmasse führte trotz eines Anstiegs von 50% bei der täglichen Gesamt-Kalorienzufuhr. Die Behandlung mit Beloranib reduzierte die für die PWS-Patienten typischen Hyperphagie-verbundenen Verhaltensweisen und verbesserte die Risiko-Biomarker, die mit kardiovaskulären Erkrankungen verbunden sind, und die Fettgewebe-Funktion. Die Wirkungen der Bbeloranib-Behandlung auf Körpermasse und Gesamtfettmasse in dieser Studie waren ähnlich denen in ZAF-201, was anzeigt, dass die Beloranib-Effekte auch bei PWS auftraten.
Sicherheit und Verträglichkeit, Nebenwirkungen
In beiden Studien gab es keine Berichte über Nebenwirkungen, die zu einem frühen Ausstieg der Patienten aus der Studie führten. Unter Beloranib waren die häufigsten Nebenwirkungen Blutergüsse von leichter Intensität an der Injektionsstelle, die vergleichbar zwischen den Beloranib- und Placebo-Gruppen waren. In der Phase-2-Studie mit schwerer Adipositas, war die häufigste Ursache für einen verfrühten Studienabbruch schlafbezogen, vor allem Einschlafprobleme.
Die unerwünschten Ereignisse waren im Allgemeinen leicht und vorübergehend. Darüber hinaus wurden keine klinisch signifikanten abnormalen Laborwerte, Vitalzeichen oder Elektrokardiographie-Ergebnisse in beiden Studien beobachtet.
© arznei-news.de – Quelle: Zafgen, Inc., Mai 2015
Phase 3-Studie: Positive Resultate
23.01.2016 Zafgen berichtet, dass sein experimentelles Adipositas-Medikament Beloranib, Körpergewicht und hyperphagische Verhaltensweisen (übermäßig gesteigerte Nahrungsaufnahme) in einer Phase-3-Studie verringern konnte.
In der bestPWS ZAF-311 doppelblinden, Placebo-kontrollierten Phase-3-Studie untersucht Zafgen die Sicherheit und Wirksamkeit des Medikaments bei Patienten mit Prader-Willi-Syndrom (PWS) während eines sechsmonatigen randomisierten Behandlungszeitraums.
Im vergangenen Monat hatte die US Food and Drug Administration (FDA) die klinische Entwicklung des Arzneimittels aufgrund verschiedener venöser thromboembolischer Ereignisse, einschließlich des Todes zweier Patienten, gestoppt.
Das Unternehmen sagte, es würde nun der FDA die Daten aus der Studie geben, zusammen mit den Informationen aus anderen klinischen Studien.
Zafgen CEO Thomas Hughes sagte: „Dieses Resultat einer klaren Wirksamkeit ist ein entscheidender erster Schritt auf dem Weg nach vorn in den Diskussionen mit der Food and Drug Administration in Bezug auf die Weiterentwicklung unseres Medikaments“.
„Während wir die zuvor berichteten unerwünschten Ereignisse sehr ernst nehmen, haben wir jetzt stabile Daten, die eine bessere Perspektive hinsichtlich des Nutzen / Risiko-Verhältnisses in dieser Hochrisiko-Patientenpopulation bieten.“
Beloranib hemmt MetAP2, ein Enzym, das die Aktivität von wichtigen zellulären stoffwechselkontrollierenden Prozessen verändern.
Die injizierbare niedermolekulare Verbindung soll helfen, den Hunger zu reduzieren und das Fettstoffwechsel-Gleichgewicht wiederherzustellen, so dass Kalorien wieder als produktive Energiequelle verwendet werden.
Die weiteren am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren Übelkeit, Durchfall und Kopfschmerzen.
© arznei-news.de – Quelle: Zafgen, Jan. 2016
Phase II: Vielversprechend bei Diabetes-Patienten
20.02.2016 Zafgens Beloranib hat in einer Phase-2b-Studie gezeigt, dass es das Körpergewicht bei Typ-2-Diabetikern reduzieren kann.
Erreichen der Endpunkte
Die klinische Studie erreichte ihren primären Endpunkt: Die Behandlung mit der 1,8 mg und der 1,2 mg Dosierung führte zu 12,7% bzw. 13,5% Verringerung des Körpergewichts verglichen mit 3,1% in der Placebogruppe.
Das Unternehmen sagte, die Patienten beider Behandlungsarme erreichten auch einen wichtigen sekundären Endpunkt: im Durchschnitt eine absolute Senkung des HbA1c um 2% im Vergleich zu einem Rückgang von 0,6% in der Placebogruppe.
Die Ergebnisse stammen aus Studien bevor die FDA einen Stopp aller Studien beschloss, weil ein zweiter Teilnehmer in einer Studie zum Prader-Willi-Syndrom (PWS) durch einen Arterienverschluß starb.
PWS – Gewichtsverlust & Hyperphagie
Dennoch, letzten Monat gab das Unternehmen bekannt, dass eine Phase-III-Studie zu PWS ihre koprimären Endpunkte erreicht hatte: Sie demonstrierte statistisch signifikanten Gewichtsverlust und Verbesserung der Hyperphagie-bezogenen Verhaltensweisen sowohl unter 2,4 mg als auch 1,8 mg Dosis.
Zafgen sagte, dass es beide Ergebnisse der FDA präsentieren wird – zusammen mit einem Vorschlag zur Risikominderungsstrategie für Beloranib bei PWS.
Dr. Thomas Hughes – CEO von Zafgen – fügte hinzu: „Wir versuchen die Mechanismen und das Auftreten der zugrundeliegenden thromboembolischen Erkrankungen bei PWS und starkem Übergewicht zu erforschen, sowie die möglichen Auswirkungen von Beloranib auf Thrombosen, um eine Strategie zur Risikominimierung zu entwickeln“.
© arznei-news.de – Quelle: Zafgen, Feb. 2016