Benralizumab (Fasenra)

Benralizumab (Markenname Fasenra) ist ein monoklonaler Antikörper, der von MedImmune für die Behandlung von Asthma entwickelt wird. Es richtet sich gegen die Alpha-Kette des Interleukin-5-Rezeptors (CD 125).

Erfahrungen, Erfahrungsberichte zu diesem Medikament

News zu Benralizumab

Verringerung von Asthma-Exazerbationen

20.05.2016 AstraZeneca berichtet, dass Benralizumab (Fasenra) in klinischen Phase-III-Studien erfolgreich Asthma-Exazerbationen signifikant reduzierte hat im Vergleich zu Placebo.

Die SIROCCO und CALIMA Studien untersuchten Wirksamkeit und Sicherheit von zwei Dosierungen des Medikaments als Add-on-Therapie für schweres unkontrolliertes Asthma mit eosinophiler Entzündung bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren und älter.

Wirksamkeit

Die primäre Analyse-Population umfasste Patienten mit hochdosierten inhalativen Kortikosteroiden (ICS) und langwirksamen Beta-2-Agonisten mit einem Ausgangsblut-Eosinophilen-Wert von ≥ 300 Zellen / Mikroliter. Die Patienten erhielten randomisiert

  • Benralizumab 30mg alle vier Wochen;
  • 30mg alle vier Wochen für die ersten drei Dosierungen, gefolgt von 30mg alle 8 Wochen oder
  • Placebo.

Sicherheit

Neben der berichteten Verringerung der Exazerbationen, zeigte der monoklonale Antikörper auch Sicherheit und Verträglichkeit wie in früheren Studien, sagte AstraZeneca.

Die vollständigen Daten werden auf einer künftigen medizinischen Tagung vorgestellt werden; die Zulassungsanträge in den USA und der EU werden für die zweite Hälfte dieses Jahres erwartet.

In einer früheren Studie konnte Benralizumab bereits zeigen, dass es die Asthma-Exazerbationen etwa 40 Prozent – 70 Prozent in Abhängigkeit von der erhaltenen Dosis und dem Eosinophilen-Ausgangswert reduzierte.
© arznei-news.de – Quelle: AstraZeneca, Mai 2016

Upd: Weniger Exazerbationen bei schwerem, unkontrolliertem Asthma

05.09.2016 Zwei in The Lancet und auf dem Meeting der European Respiratory Society 2016 veröffentlichte Studien zu Sicherheit und Wirksamkeit von Benralizumab als Add-on-Therapie bei Patienten mit schweren, unkontrollierten Asthma demonstrierten eine signifikante Abnahme der Häufigkeit von Asthma-Exazerbationen.

CALIMA Wirksamkeit

In der CALIMA-Studie wurden 1.306 Patienten im Alter zwischen 12 und 75 Jahren mit schwerem Asthma in drei Gruppen randomisiert: Benralizumab 30mg alle 4 Wochen; Benralizumab 30mg alle 8 Wochen (erste 3 Dosen 4 Wochen auseinanderliegend); oder Placebo. Die Behandlung wurde über 56 Wochen fortgesetzt. Alle Patienten wurden bereits mit inhalativen Kortikosteroiden (ISC) und langwirksamen Beta-Agonisten (LABA) behandelt und hatten mindestens zwei Exazerbationen im Vorjahr erlebt.

Das Ziel der Studie war es, die Wirkung des Medikaments hinsichtlich der jährlichen Rate von Exazerbationen in einer Untergruppe von 728 Patienten mit hohen Eosinophilenwerten (über 300 Zellen / Mikroliter) zu messen – der schwersten Form von Asthma. Der Wirkstoff erreichte eine Reduktion der Exazerbationsraten um 28-36% im Vergleich zu Placebo (Reduktion von 2,8 bis 0,60 Exazerbationen pro Jahr bei der Behandlung alle 4 Wochen; 2,7-0,66 bei der Behandlung alle 8 Wochen; 2,8-0,93 für Placebo). Die Addon-Therapie führte auch zu einer verbesserten Lungenfunktion (gemessen mit Spirometrie) und einem verbesserten Gesamt-Asthma-Score (Behandlung alle 8 Wochen).

CALIMA Nebenwirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen waren Nasopharyngitis und die Verschlimmerung des Asthmas. Vier Patienten hatten schwerwiegende unerwünschte Ereignisse, die in Verbindung mit der Behandlung gesehen werden mussten: ein Fall von Uricaria (Nesselsucht) und zwei Fälle von Asthma und Herpes zoster in der Benralizumab-Gruppe, und ein Fall von nicht-kardialen Schmerzen in der Brust in der Placebo-Gruppe. Sieben (<1%) Patienten aus der Wirkstoff-Gruppe und drei (<1%) aus der Placebo-Gruppe brachen die Behandlung wegen der Nebenwirkungen ab.

SIROCCO Wirksamkeit

In der SIROCCO-Studie wurden 1.209 Patienten in ähnlicher Weise in drei Gruppen randomisiert, und unterzogen sich 48 Behandlungswochen. Die Analyse wurde bei den 809 Patienten mit hohen Eosinophilen-Werten durchgeführt. Benralizumab erreichte eine Reduktion der Exazerbationsraten um 45-51% im Vergleich zu Placebo (Reduktion von 3,0 bis 0,73 pro Jahr für die Behandlung alle 4 Wochen; 2,8-0,65 für die Behandlung alle 8 Wochen; 3,1-1,33 für Placebo). Patienten aus der 8 Wochen Gruppe erreichten Verbesserungen der Lungenfunktion und beim Gesamt-Asthma-Score.

SIROCCO Nebenwikrungen

Die häufigsten Nebenwirkungen waren Verschlechterung des Asthmas (13% bei mit Benralizumab behandelten Patienten vs. 19% bei mit Placebo behandelten Patienten) und Nasopharyngitis (12% vs. 12%). Vier Patienten hatten schwerwiegende unerwünschte Ereignisse: ein Fall von allergischer Granulomatose, eine Panikattacke und ein Fall von Parästhesie in der Benralizumab-Gruppe; und ein Fall von Erythem am Injektionsort in der Placebo-Gruppe. 2% in der Wirkstoff-Gruppe bzw. 1% in der Placebo-Gruppe brachen die Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen ab.
© arznei-news.de – Quelle: The Lancet, Meeting der European Respiratory, Sept. 2016

Asthma-Medikament reduziert Einnahme oraler Steroide

23.05.2017 Patienten mit schwerem unkontrolliertem Asthma, die mit AstraZenecas experimentellem Medikament Benralizumab (Fasenra) in einer Spätstadien-Studie behandelt wurden, konnten deutlich ihre Aufnahme von oralen Kortikosteroiden (OCS) reduzieren oder sogar ganz stoppen, und der Wirkstoff reduzierte auch dramatisch die verbundenen Krankenhausaufenthalte.

Laut den Daten der Phase-III-Studie ZONDA verringerten die Patienten aus der Benralizumab-Gruppe mehr als viermal wahrscheinlicher ihre OCS-Dosis als die im Placebo-Arm, während die mediane Reduktion der OCS-Dosis 75 Prozent gegenüber 25 Prozent betrug.

Sekundäre Endpunkte wurden auch erreicht, einschließlich der Reduktion der OCS um mehr als oder gleich 50 Prozent – beobachtet bei 66 Prozent der Patienten unter Benralizumab (acht Wochen Dosierungsregime) im Vergleich zu 37 Prozent unter Placebo.

Gleichzeitig zeigte die Analyse der Prävention oder Reduktion von akuten Asthma-Vorfällen bei mit dem Wirkstoff behandelten Patienten unter dem achtwöchigen Dosierungsschema eine 70-prozentige Reduktion der gesamten jährlichen Exazerbationsrate gegenüber Placebo und eine 93-prozentige Verringerung der Exazerbationen, die ein Aufsuchen von Notaufnahme oder Krankenhaus notwendig machten.

Benralizumab zeigte eine beeindruckende klinische Wirksamkeit durch eine Verringerung der Exazerbationsrate um bis zu 70 Prozent, während es gleichzeitig den Patienten mit schwerem Asthma ermöglichte, ihre Prednison-Dosis signifikant zu senken und ihre Lungenfunktion zu erhalten, sagte Studienleiter Dr. Parameswaran Nair, Professor für Respiratorische Medizin an der McMaster Universität in Hamilton, Kanada.

Dies erreicht das Medikament wahrscheinlich durch seinen einzigartigen Mechanismus der Hemmung des Rezeptors für Interleukin-5 und des potenziellen Abbaus der Eosinophilen in Blut und Atemwegen, sagte er im Fachblatt New England Journal of Medicine.
© arznei-news.de – Quelle: AstraZeneca, New England Journal of Medicine, Mai 2017

EU: Schweres eosinophiles Asthma – CHMP-Zulassungsempfehlung

10.11.2017 Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde (CHMP) empfiehlt die Zulassung von Fasenra (aktive Substanz ist Benralizumab) der Firma AstraZeneca AB als 30-mg-Lösung zur Injektion in vorgefüllten Spritzen für die Behandlung von schwerem eosinophilen Asthma.

Fasenra wäre bei Zulassung bei erwachsenen Patienten mit schwerem eosinophilem Asthma indiziert, das trotz hochdosierter inhalativer Kortikosteroide plus langwirkenden β–Agonisten nur unzureichend kontrolliert werden kann.
© arznei-news.de – Quelle: EMA, Nov. 2017

Schweres eosinophiles Asthma: EU-Zulassung

11.01.2018 AstraZeneca hat von der Europäischen Kommission die Zulassung für Fasenra (aktive Substanz ist Benralizumab) als zusätzliche Erhaltungstherapie für Patienten mit schwerem eosinophilen Asthma erhalten.

Die Zulassung gilt für die Behandlung erwachsener Patienten, bei denen die Krankheit auch nach der Einnahme von hochdosierten inhalativen Kortikosteroiden und lang wirksamen Beta-Agonisten nur unzureichend kontrolliert wird.

Die Europäische Kommission erteilte die Zulassung auf der Grundlage der Ergebnisse des WINDWARD-Studienprogramms, das sechs Phase-3-Studien umfasste, darunter die zulassungsrelevanten Exazerbationsstudien SIROCCO und CALIMA, sowie die OCS-Sparstudie ZONDA.
© arznei-news.de – Quelle: AstraZeneca, Jan. 2018

Schweres eosinophiles Asthma: Daten aus einer Phase-III-Erweiterungsstudie BORA

18.09.2018 AstraZeneca hat Daten aus einer Phase-III-Erweiterungsstudie veröffentlicht, die die Wirksamkeit von Fasenra (Benralizumab) als zusätzliche Erhaltungstherapie bei Patienten mit schwerem eosinophilen Asthma belegen.

Die BORA Phase-III-Erweiterungsstudie evaluierte die langfristige Sicherheit und Wirksamkeit des Medikaments bei Patienten, die zuvor eine der beiden zentralen Phase-III-Studien SIROCCO oder CALIMA abgeschlossen hatten.

In der Studie wurde Benralizumab für weitere 56 Wochen verabreicht und zeigte ein Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil, das dem der früheren Studien ähnelt, ohne Erhöhung der Häufigkeit von allgemeinen oder schweren Nebenwirkungen, stellte das Unternehmen fest.

Auch die unter Fasenra in den SIROCCO- oder CALIMA-Studien beobachteten Verbesserungen der Wirksamkeitswerte wurden im zweiten Behandlungsjahr beibehalten, während Patienten, die in den Studien mit Placebo behandelt wurden und anschließend zu Benralizumab übergingen, Verbesserungen der Behandlungsergebnisse im Einklang mit früheren Ergebnissen erreichten.

74 Prozent der Patienten mit einem bestimmten eosinophilen Basiswert im Blut, die Fasenra alle acht Wochen kontinuierlich in SIROCCO oder CALIMA und dann in BORA erhielten, waren in BORA in ihrem zweiten Behandlungsjahr exazerbationsfrei und behielten Verbesserungen bei Lungenfunktion und Asthmakontrolle bei, schreibt AstraZeneca.
© arznei-news.de – Quellenangabe: AstraZeneca

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