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Behandlungsoptionen bei Benzodiazepin-Abhängigkeit
24.03.2017 Die wirksame Behandlung von Benzodiazepin-Abhängigkeit beinhaltet kognitive Verhaltenstherapie und motivationale Ansätze laut einer im Fachmagazin New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie der Ludwig Maximilian Universität.
Entzugssymptome
Obwohl Benzodiazepine bei der kurzzeitigen Anwendung relativ sicher sind – laut den Forschern um den Studienautor Dr. Michael Soyka – ist deren Sicherheit längerfristig nicht etabliert und Sucht bzw. Abhängigkeit entwickelt sich oft bei einer längeren Nutzung als einen Monat. Die Studienautoren widmeten sich in ihrer Forschungsarbeit dem Problem der Benzodiazepinabhängigkeit und der nachfolgenden Behandlungsoptionen bzw. -strategien.
Entzugssymptome sind oft Angst, Reizbarkeit, Verwirrung, Krampfanfälle und Schlafstörungen.
Behandlungsstrategien
Soyka bemerkte, dass Benzodiazepine oftmals für zwei bis drei Monate oder länger verschrieben werden und betont, dass Dosissteigerungen vermieden werden sollten. Auch sind bei manchen Patienten Behandlungsintervalle ratsam, insbesondere bei denjenigen mit Schlafstörungen.
Das Absetzen beruht oftmals auf den Einsatz eines einzelnen Wirkstoffes (Diazepam) und einer allmählichen Dosisreduktion.
Die Indikation für eine Verschreibung sollte bewertet und neubewertet werden, während Therapietreue, Vermeidung von mehreren Verschreibungen und rechtzeitige Unterbrechung der Behandlung besonders wichtig sind.
Wirksame Behandlungen
Klare und belegbasierte Standards des Benzodiazepinentzugs bzw. des Absetzens der Medikamente sind für benzodiazepinsüchtige Patienten verfügbar, wobei es klare Belege für die Wirksamkeit von kognitiver Verhaltenstherapie und motivationalen Ansätzen, und Psychoedukation gibt.
Benzodiazepinentzug muss nicht in jedem Fall versucht werden, schreiben die Forscher; vor dem Absetzen kann eine Stabilisierung bei Patienten wirksam sein, die keine Motivation für einen Entzug/Absetzen haben, oder sich in einer schweren depressiven Episode befinden oder eine andere klinische psychische Störung haben.
Ist der gänzliche Stopp von Benzodiazepinen unwahrscheinlich, kann eine allmähliche Verringerung der Dosis eine Strategie zur Schadensreduktion sein.
Weitere Studien zur adäquaten Pharmakotherapie während und nach dem Absetzen von Benzodiazepinen und zu nachprüfbar wirksamen Strategien sind klar erforderlich, schreibt Soyka.
Der Studienautor gab finanzielle Verbindungen zur pharmazeutischen Industrie an.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Ludwig Maximilian Universität, New England Journal of Medicine – DOI: 10.1056/NEJMra1611832; März 2017
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