Kann Bisoprolol bei Menschen mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), bei denen ein hohes Risiko für Exazerbationen besteht, die Häufigkeit der Exazerbationen verringern?
21.05.2024 Eine neue Studie untersuchte, ob Bisoprolol bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), die mit oralen Kortikosteroiden, Antibiotika oder beidem behandelt wurden, die Anzahl der selbstberichteten Exazerbationen verringern kann.
Dr. Graham Devereux von der Liverpool School of Tropical Medicine im Vereinigten Königreich und Kollegen untersuchten in einer doppelblinden, placebokontrollierten, randomisierten klinischen Studie, die an 76 Standorten durchgeführt wurde, ob Bisoprolol COPD-Exazerbationen bei Personen mit COPD mit hohem Exazerbationsrisiko verringert. Die Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip für die Behandlung mit Bisoprolol oder Placebo ausgewählt (261 bzw. 258). Die Studie wurde im Journal of the American Medical Association veröffentlicht.
Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde die Rekrutierung vom 16. März 2020 bis zum 31. Juli 2021 ausgesetzt. Primäre Ergebnisdaten waren für 514 von 515 Patienten verfügbar; 72,0 % nahmen das Studienmedikament weiter ein.
- Die Forscher stellten fest, dass der primäre Endpunkt der von den Patienten gemeldeten COPD-Exazerbationen, die mit oralen Kortikosteroiden, Antibiotika oder beidem behandelt wurden, 526 in der Bisoprolol- und 513 in der Placebogruppe betrug, mit mittleren Exazerbationsraten von 2,03 bzw. 2,01/Jahr; das bereinigte Inzidenzratenverhältnis betrug 0,97 (95 % Konfidenzintervall: 0,84 bis 1,13; P = 0,72).
- Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse traten bei 14,5 % der 255 Patienten in der Bisoprolol-Gruppe und bei 14,3 % der 251 Patienten in der Placebo-Gruppe auf (relatives Risiko: 1,01; 95 % Konfidenzintervall: 0,62 bis 1,66; P = 0,96).
„Bisoprolol verringerte im Vergleich zu Placebo die Anzahl der selbstberichteten Exazerbationen, die mit oralen Kortikosteroiden, Antibiotika oder beidem behandelt wurden, während der 52-wöchigen Nachbeobachtungszeit nicht“, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA (2024). DOI: 10.1001/jama.2024.8771