Brexucabtagen Autoleucel (Tecartus)

Infos

Indikation / Anwendung / Krankheiten

Tecartus wird angewendet zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem Mantelzell-Lymphom (MCL) nach zwei oder mehr systemischen Therapien, die einen Bruton-Tyrosinkinase-(BTK-)Inhibitor einschließen.

News zu Brexucabtagen Autoleucel

  • 12.06.2023 Brexucabtagen Autoleucel (Tecartus) bei Mantelzell-Lymphom: Tecartus® CAR-T-Zell-Therapie zeigt 78% vollständige Ansprechrate und 90% Gesamtansprechrate in der größten Real-World-Evidenzanalyse für rezidiviertes/refraktäres Mantelzell-Lymphom
  • 22.07.2022 EU: Der CHMP der EMA empfiehlt die Erweiterung der Indikation wie folgt: Tecartus ist für die Behandlung erwachsener Patienten ab 26 Jahren mit rezidivierter oder refraktärer akuter prä-B-Zell lymphoblastischer Leukämie indiziert.
  • 29.12.2020 EU: Rezidiviertes oder refraktäres Mantelzell-Lymphom – Die Europäische Kommission erteilt Tecartus die Zulassung … zum Artikel
  • 16.10.2020 EU: Rezidiviertes oder refraktäres Mantelzell-Lymphom – CHMP-Zulassungsempfehlung für Tecartus … zum Artikel
  • 28.07.2020 FDA genehmigt erste zellbasierte Gentherapie (Tecartus) für erwachsene Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem Mantelzell-Lymphom (MCL) … zum Artikel

FDA genehmigt erste zellbasierte Gentherapie (Tecartus) für erwachsene Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem Mantelzell-Lymphom (MCL)

28.07.2020 Die US Food and Drug Administration hat Tecartus (Brexucabtagen autoleucel) zugelassen, eine zellbasierte Gentherapie zur Behandlung erwachsener Patienten, bei denen ein Mantelzell-Lymphom (MCL) diagnostiziert wurde und die auf andere Behandlungsmethoden nicht angesprochen haben oder bei denen ein Rückfall aufgetreten ist.

Tecartus, eine auf der Basis des chimären Antigenrezeptor (CAR) T Zelltherapie, ist die erste zellbasierte Gentherapie, die von der FDA für die Behandlung von MCL zugelassen wurde.

Jede Dosis Tecartus ist eine individuell angepasste Behandlung, die mit Hilfe des eigenen Immunsystems des Patienten entwickelt wurde, um das Lymphom zu bekämpfen. Die T-Zellen des Patienten, eine Art weisser Blutkörperchen, werden gesammelt und genetisch so verändert, dass sie ein neues Gen enthalten, das die gezielte Bekämpfung und Abtötung der Lymphomzellen erleichtert. Diese modifizierten T-Zellen werden dann dem Patienten wieder eingeflößt.

Sicherheit und Wirksamkeit

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Tecartus wurde in einer multizentrischen klinischen Studie an 60 Erwachsenen mit refraktärem oder rezidiviertem MCL nachgewiesen, die nach dem ersten objektiven Ansprechen auf die Erkrankung mindestens sechs Monate lang beobachtet wurden.

Die vollständige Remissionsrate nach der Behandlung mit Tecartus betrug 62 Prozent, mit einer objektiven Ansprechrate von 87 Prozent.

Warnung; Nebenwirkungen

Das Etikett trägt eine Warnung für das Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS), das eine systemische Reaktion auf die Aktivierung und Proliferation von CAR-T-Zellen ist und hohes Fieber und grippeähnliche Symptome verursacht, sowie für neurologische Toxizitäten.

Sowohl das CRS als auch neurologische Toxizitäten können tödlich oder lebensbedrohlich sein.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Tecartus gehören schwere Infektionen, niedrige Blutkörperchenzahlen und ein geschwächtes Immunsystem. Die Nebenwirkungen der Behandlung treten in der Regel innerhalb der ersten ein bis zwei Wochen nach der Behandlung auf, einige Nebenwirkungen können jedoch auch später auftreten.
© arznei-news.de – Quellenangabe: FDA.

EU: Rezidiviertes oder refraktäres Mantelzell-Lymphom (MCL) – CHMP-Zulassungsempfehlung für Tecartus

16.10.2020 Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde (CHMP) empfiehlt die Zulassung von Tecartus (aktive Substanz ist Brexucabtagen Autoleucel; autologe anti-CD19-transduzierte CD3+-Zellen) der Firma Kite Pharma EU B.V. als Dispersion für die Infusion (0,4-2,0 x 108 Zellen) zur Behandlung eines rezidivierten oder refraktären Mantelzell-Lymphoms.

Die aktive Substanz in Tecartus sind genetisch modifizierte autologe anti-CD19-transduzierte CD3+-Zellen. Durch Bindung an CD19-exprimierende Krebszellen und normale B-Zellen startet das Medikament die T-Zell-Aktivierung und die Sekretion von entzündlichen Zytokinen und Chemokinen. Diese Abfolge von Ereignissen führt zur Abtötung von CD19-exprimierenden Zellen.

Der Nutzen von Tecartus liegt in der Tumorschrumpfung (Ansprechen) von Mantelzelllymphomen, die rezidivierten oder auf andere Behandlungen nicht mehr ansprachen. Die häufigsten Nebenwirkungen sind das Zytokinfreisetzungssyndrom, Infektionen und Enzephalopathie.

Die vollständige Indikation bei Zulassung lautet:

Tecartus ist indiziert zur Behandlung erwachsener Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem Mantelzell-Lymphom (MCL) nach zwei oder mehr systemischen Therapielinien einschließlich eines Bruton-Tyrosinkinase-(BTK)-Inhibitors.

Um eine Dosis Tecartus herzustellen, wird dem Patienten Blut entnommen, und seine T-Zellen, eine Form weisser Blutkörperchen, die dem Körper bei der Bekämpfung von Infektionen helfen, werden gesammelt und gentechnisch so verändert, dass sie ein spezifisches Protein (den chimären Antigenrezeptor CAR-T) enthalten, das dem Körper hilft, Lymphomzellen zu erkennen und zu eliminieren. Diese modifizierten Immunzellen werden dann dem Patienten wieder infundiert.

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Tecartus wurde in einer multizentrischen klinischen Studie an erwachsenen Patienten mit refraktärem oder rezidiviertem MCL untersucht. 74 Patienten erhielten Tecartus mit einer 12-monatigen Nachbeobachtung, die eine objektive Ansprechrate (ORR) – d.h. den Anteil der Patienten, die eine gewisse Verkleinerung der Tumorgröße erreichten – von 84% und ein vollständiges Ansprechen – d.h. das Verschwinden der Anzeichen von Krebs – von 59% ergab.
© arznei-news.de – Quelle: EMA

Aus der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels der Europäischen Kommission:

Wirkstoff / Wirkung / Wirkmechanismus / Wirkweise

Tecartus, eine gegen CD19 gerichtete genetisch modifizierte autologe T-Zell-Immuntherapie, bindet an CD19-exprimierende Krebszellen und normale B-Zellen. Nach der Bindung der Anti-CD19-CAR- T-Zellen an die CD19-exprimierenden Zielzellen aktivieren die kostimulatorische Domäne CD28 und die Signaldomäne CD3-zeta nachgeschaltete Signalkaskaden, die bei den T-Zellen zu Aktivierung, Proliferation, Erlangung von Effektorfunktionen und Sekretion von inflammatorischen Zytokinen und Chemokinen führen. Diese Abfolge von Ereignissen führt zum Abtöten der CD19-exprimierenden Zellen.

Schwangerschaft / Stillen

Frauen im gebärfähigen Alter/Verhütung

Vor Beginn der Tecartus-Therapie muss bei Frauen im gebärfähigen Alter der Schwangerschaftsstatus erhoben werden.

Informationen zur Notwendigkeit der Anwendung einer zuverlässigen Verhütungsmethode bei Patientinnen, die eine Chemotherapie zur Lypmphodepletion erhalten, sind den Fachinformationen der Chemotherapeutika zur Lymphodepletion zu entnehmen.

Es liegen unzureichende Expositionsdaten vor, um eine Empfehlung bezüglich der Dauer der Verhütung nach einer Behandlung mit Tecartus auszusprechen.

Schwangerschaft

Es liegen keine Daten zur Anwendung von Tecartus bei Schwangeren vor.

Es ist nicht bekannt, ob Tecartus potenziell auf den Fötus übergehen kann. Basierend auf dem Wirkmechanismus können die transduzierten Zellen, wenn sie plazentagängig sind, zu einer fötalen Schädigung, einschließlich einer B-Zell-Lymphozytopenie, führen. Die Anwendung von Tecartus bei Schwangeren oder bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, wird daher nicht empfohlen. Schwangere sollten hinsichtlich der potenziellen Risiken für den Fötus beraten werden. Eine Schwangerschaft nach der Tecartus-Therapie ist mit dem behandelnden Arzt zu besprechen.

Bei Neugeborenen von mit Tecartus behandelten Müttern sollte die Untersuchung der Immunglobulinkonzentrationen sowie der Anzahl der B-Zellen in Erwägung gezogen werden.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Tecartus in die Muttermilch oder auf das gestillte Kind übergeht. Stillende Frauen sollten über das potenzielle Risiko für das gestillte Kind informiert werden.

Fertilität

Es sind keine klinischen Daten über die Auswirkung von Tecartus auf die Fertilität verfügbar.

Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen / Verträglichkeit

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Versuchen Sie nicht, Ihre Nebenwirkungen eigenständig zu behandeln.

Tecartus kann Nebenwirkungen haben, die unter Umständen schwerwiegend oder lebensbedrohlich sind. Begeben Sie sich unverzüglich in ärztliche Behandlung, wenn nach der Tecartus-Infusion eine oder mehrere der folgenden Nebenwirkungen bei Ihnen auftreten.

Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen

  • Fieber, Schüttelfrost, verringerter Blutdruck mit Symptomen wie Schwindelgefühl und Benommenheit oder Flüssigkeit in den Lungen; diese Symptome können schwerwiegender Natur sein und tödlich verlaufen (bei allen handelt es sich um Symptome einer Erkrankung mit der Bezeichnung Zytokinsturm).
  • Verlust des Bewusstseins oder Bewusstseinseinschränkung, Verwirrtheit oder Gedächtnisverlust aufgrund von Störungen der Gehirnfunktion, Sprachstörungen oder verwaschene Sprache, unwillkürliches Zittern (Tremor), Anfälle (Krampfanfälle), plötzlich auftretende Verwirrtheit mit Unruhe, Orientierungslosigkeit, Halluzinationen oder Reizbarkeit (Delirium).
  • Fieber, Schüttelfrost; dies können Anzeichen für eine Infektion sein.

Weitere mögliche Nebenwirkungen

Weitere mögliche Nebenwirkungen sind nachfolgend aufgeführt. Wenn diese Nebenwirkungen schwerwiegend oder ernsthaft werden, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt.

Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen

  • Ungewöhnlich niedrige Anzahl weißer Blutkörperchen, was Ihr Infektionsrisiko erhöhen kann.
  • Niedrige Anzahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie).
  • Veränderung der Blutgerinnungsfähigkeit: Symptome können unter anderem starke oder anhaltende Blutungen oder Blutergüsse sein.
  • Hoher Blutdruck.
  • Verminderte Anzahl roter Blutkörperchen (Zellen, die Sauerstoff transportieren): Symptome können unter anderem extreme Müdigkeit mit Kraftlosigkeit sein.
  • Extreme Müdigkeit.
  • Schneller oder langsamer Herzschlag.
  • Abnahme des Sauerstoffs, der das Körpergewebe erreicht: Symptome können unter anderem eine Veränderung Ihrer Hautfarbe, Verwirrtheit und eine schnelle Atmung sein.
  • Kurzatmigkeit, Husten.
  • Übelkeit, Verstopfung, Durchfall, Bauchschmerzen, Erbrechen, Schwierigkeiten beim Schlucken.
  • Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Knochenschmerzen, Schmerzen in den Körperextremitäten.
  • Energie- oder Kraftlosigkeit, Muskelschwäche, Schwierigkeiten bei Bewegungen, Muskelkrämpfe.
  • Kopfschmerzen.
  • Nierenprobleme, wodurch Ihr Körper Flüssigkeit zurückhält, Ansammlung von Flüssigkeiten im Gewebe (Ödem), die zu Gewichtszunahme und Atembeschwerden führen kann, verminderte Urinausscheidung.
  • Hohe Harnsäurespiegel, die sich bei Bluttests zeigen.
  • Niedrige Natrium-, Phosphat-, Kalium- oder Kalziumspiegel, die sich bei Bluttests zeigen.
  • Verminderter Appetit, wunder Mund.
  • Schlafstörungen, Angst.
  • Schwellungen in den Gliedmaßen, Flüssigkeitsansammlung um die Lunge (Pleuraerguss).
  • Hautausschlag.
  • Niedrige Konzentrationen von Immunglobulinen, die sich bei Bluttests zeigen; dies kann zu Infektionsneigung führen.
  • Erhöhung der Leberenzyme, die sich bei Bluttests zeigen.
  • Blutgerinnsel: Symptome können unter anderem Schmerzen in der Brust oder im oberen Rücken, Atembeschwerden, Bluthusten oder krampfartige Schmerzen, Schwellung in einem Bein und warme sowie dunkel gefärbte Haut um den schmerzenden Bereich sein.
  • Nervenschmerzen.

Häufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen

  • Niedrige Albuminspiegel, die sich bei Bluttests zeigen.
  • Starke Blutungen.
  • Unregelmäßiger Herzschlag (Arrhythmie).
  • Unkontrollierbare Zuckungen von Körperteilen.
  • Mundtrockenheit, mangelnde Flüssigkeitsaufnahme (Dehydrierung).
  • Atemnot (Respiratorische Insuffizienz).
  • Atembeschwerden, die dazu führen, dass Sie keinen ganzen Satz sprechen können; Husten aufgrund von Flüssigkeit in den Lungen.
  • Erhöhung des Drucks in Ihrem Schädel.

Arznei-News.de – Quellenangabe: Europäische Kommission – EPAR – 29.12.2020

EU: Rezidiviertes oder refraktäres Mantelzell-Lymphom – Die Europäische Kommission erteilt Tecartus die Zulassung

29.12.2020 Die Europäische Kommission hat am 15.12.2020 dem Medikament Tecartus (Wirkstoff ist Brexucabtagen Autoleucel) der Firma Kite Pharma EU B.V. die Zulassung für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem Mantelzell-Lymphom (zur vollständigen Indikation) erteilt.
© arznei-news.de – Quelle: EC, 2020

Welche Erfahrung haben Sie mit diesem Medikament gemacht, oder haben Sie eine Frage dazu?

Hat das Medikament geholfen (Dosierung, Dauer der Anwendung)? Was hat sich verbessert / verschlechtert? Welche Nebenwirkungen haben Sie bemerkt?


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