Bupropion

Antidepressivum, Nikotinentwöhnungsmittel – Psychopharmaka

News zu Bupropion

Wirkung/Indikation

Wirkstoff: Bupropion (Handelsnamen sind Elontril, Wellbutrin, Zyban, in Kombination mit Naltrexon: Contrave, Mysimba)
Wirkung auf den Organismus als Antidepressivum (wird auch zur „Nikotinentwöhnung“ benutzt). Medikament wirkt als selektiver Dopamin-Wiederaufnahmehemmer. Es wird zu den atypischen Antidepressiva gezählt.

Das Medikament ist ein selektiver Noradrenalin- und Dopamin-, auch zum Teil ein Serotonin-Wiederaufnahmehemmer und wird bei Depressionen und bei Nikotinentzug, und Off-Label bei ADHS und Adipositas eingesetzt. Es kann zur Gewichtsabnahme kommen, weshalb Anorektiker aufpassen sollten.

Bupropion kann evtl. eine leichte Abhängigkeit (ähnlich Kaffee) bei längerer Einnahme verursachen, da es bei einigen Patienten zu euphorisierenden Gefühlen kam.

Psychotiker und Manisch-Depressive sollten vorsichtig sein, da das Psychopharmakon in seltenen Fällen psychotische Schübe bzw. Sekundär-Manien auslösen kann.

Nebenwirkungen

Mögliche Nebenwirkungen:

Sehr häufig auftretend: Schlaflosigkeit, Trockenheit im Mund, Störungen der Konzentration.

Häufig bis selten:

  • krankhafte Unruhe,
  • Angst,
  • Reizbarkeit,
  • depressive Störungen,
  • Zittern,
  • Kopfschmerzen,
  • Schwindelgefühle,
  • erhöhter Pulsschlag,
  • Schmerzen im Brustkorb und Bauch,
  • Übelkeit,
  • Verstopfung,
  • reversible Ausschläge der Haut,
  • Nesselsucht und
  • Gefäßödeme.

Sehr selten: Epilepsiekrise. nicht geklärte Sterbefälle. Im deutschen UAW-Spontanerfassungssystem bei Bupropion: psychische Erkrankungen (vor allem Selbstmordversuche), erhöhte Pankreasenzyme oder akute Pankreasentzündung.

Gelegentlich: Störungen des Sehens und Hörens, dann möglichst schnell einen Arzt kontaktieren, Anstieg des Blutdrucks.

Nebenwirkung Panzytopenie

01.08.2014 Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat aufgrund einer Empfehlung des PRAC (Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz) darauf hingewiesen, dass die Produktinformationen hinsichtlich der Nebenwirkungen zu ergänzen sind.

Danach sind bei einigen wenigen Patienten, die Bupropion eingenommen haben eine verringerte Zahl der roten und/oder weißen Blutkörperchen und eine verringerte Zahl der Blutplättchen festgestellt worden.

© arznei-news.de – Quelle: BfArM, August 2014

Gegenanzeigen/Kontraindikation bei Bupropion

Gegenanzeigen / Warnhinweise

Bupropion sollte nicht angewendet werden bei:

  • Tumor des ZNS; Derzeitige oder frühere Diagnose von Krampfanfällen / Epilepsie;
  • abruptes Absetzen von Alkohol oder AM (erhöhtes Risiko von Krampfanfällen möglich (insbesondere Benzodiazepine oder Benzodiazepin-ähnliche AM));
  • derzeitiger oder früherer Bulimie oder Anorexie;
  • schwerer Leberzirrhose;
  • gleichzeitiger Anwendung von MAO-Hemmern;
  • bipolarer Erkrankung in der Anamnese, (kann in depressiver Phase der Erkrankung manische Episoden auslösen);
  • Patienten, die bereits mit einem anderen Bupropion-haltigen AM behandelt werden, da die Inzidenz von Krampfanfällen dosisabhängig ist.

Schwangerschaft, Stillen

In der Schwangerschaft: Kontraindiziert.
Während der Stillzeit: Kontraindiziert.

Zur Sicherheit der Anwendung von Bupropion während der Schwangerschaft liegen keine Erfahrungen vor, schreibt die Europäische Arzneimittelagentur. Das Risikopotential für den Menschen ist unbekannt.

Schwangere Frauen sollten angehalten werden, ohne eine medikamentöse Behandlung mit dem Rauchen aufzuhören. Bupropion dürfen nicht während der Schwangerschaft angewendet werden.

Die EMA schreibt: Da Bupropion und seine Metaboliten in die Muttermilch übergehen, ist Müttern, während der Einnahme von Bupropion vom Stillen abzuraten.

Anwendungsbeschränkungen

Bupropion sollte in der Anwendung beschränkt werden bei:

  • Alkoholmissbrauch;
  • Patienten unter 18 Jahre;
  • Patienten mit prädisponierenden Faktoren für die Reduktion der Krampfschwelle, wie z.B. Schädel-Hirn-Verletzungen in der Krankengeschichte;
  • gleichzeitige Gabe anderer Arzneimittel, die die Krampfschwelle herabsetzen (z.B. Mittel gegen Malaria, Chinolone, Neuroleptika, antidepressiv wirkende Medikamente, Theophyllin, systemische Steroide, Tramadol, sedierende Histamin-Rezeptorblocker);
  • Diabetes (bei Behandlung mit Mitteln, die den Zucker senken, oder Insulin);
  • Einsatz von Psychostimulantien oder Appetithemmern.

Behandlungsabbruch nach Auftreten eines Krampfanfalls.

Ältere Patienten, Patienten mit Nierenfunktions-Störungen oder mit Leberfunktions-Störungen (Dosisreduktion).

In Kombination mit Nikotinpflaster (wöchtentliche Überwachung auf Blutdruckanstieg empfohlen).

Bupropion Einordnung unter: Antidepressiva, Mittel für das Nervensystem, Mittel bei Suchterkrankungen, Mittel bei Nikotinabhängigkeit.


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