Cabenuva (Cabotegravir + Rilpivirin) bei HIV

Zwischenergebnisse der Phase-III-Studie LATITUDE zeigen, dass Cabenuva (Cabotegravir + Rilpivirin) im Vergleich zur täglichen Therapie bei HIV-Infizierten, die Probleme mit der Therapietreue haben, eine bessere Wirksamkeit aufweist

Cabenuva (Cabotegravir + Rilpivirin) bei HIV

21.02.2024 ViiV Healthcare und GSK haben die Ergebnisse einer Zwischenanalyse der Phase-III-Studie LATITUDE veröffentlicht, wonach das langwirksame, injizierbare antiretrovirale Medikament (ART) gegen HIV – Cabenuva (Cabotegravir + Rilpivirin) – im Vergleich zu einer täglichen oralen Therapie eine überlegene Wirksamkeit bei der Aufrechterhaltung der Viruslastsuppression bei Personen mit einer Vorgeschichte von ART-Adhärenzproblemen aufweist.

Die LATITUDE-Studie

Die LATITUDE-Studie (Long-Acting Therapy to Improve Treatment Success in Daily Life – Langwirksame Therapie zur Verbesserung des Behandlungserfolgs im täglichen Leben) wird derzeit an 31 Standorten in den USA, einschließlich Puerto Rico, durchgeführt. Die Studie wird im Rahmen von Advancing Clinical Therapeutics Globally for HIV/AIDS and Other Infections (ACTG) durchgeführt, einem von den NIH finanzierten globalen Netzwerk für klinische Studien mit Schwerpunkt auf HIV und anderen Infektionskrankheiten.

Die Teilnehmer, die Schwierigkeiten mit der täglichen oralen Einnahme von ART hatten und bei denen eine Virämie nachgewiesen wurde, wurden untersucht, um sicherzustellen, dass das HIV in ihrem Blut nicht gegen die Studienmedikamente resistent war und dass sie andere Gesundheits- und Sicherheitskriterien erfüllten.

Nach der Aufnahme in die Studie erhielten sie umfassende Unterstützung und Anreize zur Einhaltung der Therapie, während sie die von den Leitlinien empfohlene orale ART mit drei Medikamenten, darunter Dolutegravir und Bictegravir, einnahmen, um eine virale Suppression zu erreichen. Anschließend wurden sie nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, ob sie alle vier Wochen eine lang wirkende injizierbare ART Cabenuva (Cabotegravir + Rilpivirin) erhalten oder weiterhin täglich eine orale ART einnehmen sollten.

Letzte Woche führte das DSMB eine geplante Zwischenprüfung durch. Es betrachtete die Gesamtheit aller Studienendpunkte und kam zu dem Schluss, dass die Belege für eine überlegene Wirksamkeit der langwirksamen ART gegenüber der täglichen oralen Standardbehandlung sprechen. Das DSMB empfahl, dass allen in Frage kommenden Teilnehmern die langwirksame injizierbare Kombination Cabotegravir + Rilpivirin angeboten werden sollte.

© arznei-news.de – Quellenangabe: GSK

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Positive 48-Wochen-Ergebnisse für die erste zulassungsrelevante Phase-III-Studie für eine neuartige, lang wirkende, injizierbare HIV-Therapiekombination

15.08.2018 ViiV Healthcare hat positive Ergebnisse der globalen Phase-III-Studie ATLAS zur lang wirkenden, injizierbaren Kombination (Cabotegravir + Rilpivirin) zur Behandlung von HIV publiziert.

ATLAS (Antiretroviral Therapy as Long-Acting Suppression) soll feststellen, ob HIV-1-infizierte erwachsene Teilnehmer, die die virale Suppression für mindestens sechs Monate aufrecht erhalten hatten, bei einem täglichen oral verabreichten Regime, das aus den beiden Nukleosid-Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTI) plus einem dritten Wirkstoff bestand, ähnliche Raten der viralen Suppression beim Wechsel zu dem untersuchten, zweiphasigen, lang wirksamen, injizierbaren Regime von Cabotegravir und Rilpivirin aufrechterhielten, verglichen mit der Fortsetzung der oralen Behandlung mit drei Medikamenten.

Die Studie zeigte, dass lang wirkendes Cabotegravir und Rilpivirin (Handelsname Rekambys), die einmal im Monat injiziert wurden, eine ähnliche Wirksamkeit wie die Standardtherapie mit drei Medikamenten pro Tag in Woche 48 hatten.

Das injizierbare Behandlungsschema erreichte den primären Endpunkt der Nichtunterlegenheit (der Anteil der Teilnehmer mit Plasma-HIV-1-RNA ≥ 50 Kopien pro Milliliter [c/mL] unter Verwendung des FDA Snapshot-Algorithmus in Woche 48).

Die Ergebnisse zu Sicherheit, virologischem Ansprechen und Arzneimittelresistenz für das injizierbare Regime stimmen mit den Ergebnissen der Phase-II-Studien LATTE und LATTE-2 überein.
© arznei-news.de – Quellenangabe: ViiV Healthcare

HIV: Ergebnisse aus FLAIR (48 Wochen) und LATTE-2 (3 Jahre)

31.10.2018 ViiV Healthcare hat die Ergebnisse aus zwei Studien zur Kombination Cabotegravir + Rilpivirin veröffentlicht.

FLAIR: Im Vergleich zu Triumeq

Die globale Phase-III-Studie FLAIR (First Long-Acting Injectable Regimen) sollte untersuchen, ob bei Erwachsenen, die mit dem humanen Immunschwäche-Virus Typ 1 (HIV-1) infiziert sind, der Virus nach 20 Wochen unter dem täglichen, oralen Medikament Triumeq (Abacavir/Dolutegravir/Lamivudin-ABC/DTG/3TC) mit einer ähnlichen Rate wie unter Triumeq nach dem Wechsel zu einem monatlichen, intramuskulären, lang wirksamen, injizierbaren Zwei-Medikament-Regime aus Cabotegravir und Rilpivirin unterdrückt bleibt.

Die Studie zeigte, dass lang wirkendes Cabotegravir und Rilpivirin, das einmal im Monat injiziert wurde, eine ähnliche Wirksamkeit wie Triumeq in Woche 48 auf der Grundlage des Anteils der Teilnehmer mit Plasma-HIV-1-RNA ≥ 50 Kopien pro Milliliter [c/mL] unter Verwendung des FDA Snapshot-Algorithmus aufwiesen. Die Ergebnisse zur Gesamtsicherheit, zum virologischen Ansprechen und der Arzneimittelresistenz für das injizierbare Regime standen im Einklang mit den Ergebnissen der Phase-II-Studien LATTE und LATTE-2.

LATTE-2 (drei Jahre)

Außerdem wurden die dreijährigen Ergebnisse von LATTE-2 präsentiert, einer Phase-IIb-Studie zur Untersuchung des lang wirksamen, injizierbaren Schemas aus Cabotegravir und Rilpivirin. Nach 160 Wochen zeigte das langwirkende Behandlungsregime, das entweder alle acht Wochen oder alle vier Wochen verabreicht wurde, hohe Raten des virologischen Ansprechens, langfristige Beständigkeit des virologischen Ansprechens und gute allgemeine Verträglichkeit.

Nach 160 Wochen blieben 90% (104/115) bzw. 83% (95/115) der Patienten, die alle acht bzw. vier Wochen die injizierbare Therapie von Cabotegravir und Rilpivirin erhielten, viral unterdrückt.

Von den Patienten der oralen Vergleichsgruppe, die sich entschieden haben, in Woche 96 auf das injizierbare Schema umzustellen, blieben 97% (33/34) bzw. 100% (10/10) in Woche 160 alle acht bzw. vier Wochen viral unterdrückt.

Bis Woche 48 entwickelten zwei Patienten ein protokolldefiniertes virologisches Versagen im alle acht Wochen stattfindenden Dosierarm. Zwischen Woche 48 und Woche 160 wurden keine weiteren Fälle beobachtet.

Nebenwirkungen, unerwünschte Ereignisse

Die Mehrheit der Teilnehmer berichtete über Reaktionen an den Injektionsstellen (ISR) bis Woche 160, von denen 85% leicht bzw. 14% mittelschwer waren. 87 Prozent der ISR waren innerhalb von sieben Tagen verschwunden.

Die häufigsten unerwünschten Ereignisse (Nebenwirkungen) ohne ISR waren Nasopharyngitis (38%), Durchfall (22%) und Kopfschmerzen (22%).
© arznei-news.de – Quellenangabe: ViiV Healthcare

Langwirkendes Regime im Vergleich zur täglichen antiretroviralen Therapie bei HIV-1

12.03.2019 Laut zwei Studien, die auf der Konferenz über Retroviren und opportunistische Infektionen in Seattle vorgestellt wurden, sind langwirkendes Cabotegravir und Rilpivirin (einmal monatlich; LA) nicht einer täglichen Behandlungsform von Patienten mit HIV-1 unterlegen.

Monatlicher versus täglicher Verabreichungsform

Susan Swindells vom University of Nebraska Medical Center in Omaha und Kollegen führten eine Phase-3-Studie durch, um zu untersuchen, ob der Wechsel zu monatlichem LA Cabotegravir + Rilpivirin der derzeitigen oralen antiretroviralen Drei-Medikamenten-Therapie (ART) unterlegen ist. Unter den Teilnehmern befanden sich 616 Patienten mit HIV-1-RNA mit virologisch unterdrückter Infektion.

Die Forscher fanden heraus, dass 1,6 % der Teilnehmer im LA und 1,0 % im ART-Arm jeweils HIV-1 RNA ≥50 Kopien/mL in Woche 48 hatten, was die Nichtunterlegenheitskriterien für den primären Endpunkt erfüllte. Für den wichtigsten sekundären Endpunkt der HIV-1-RNA war der LA-Arm ebenfalls nicht unterlegen gegenüber ART. Das LA-Schema wurde im Allgemeinen gut vertragen.

Wechsel zu monatlichem Cabotegravir + Rilpivirin

Chloe Orkin von der Queen Mary University of London und Kollegen untersuchten, ob der Wechsel zu monatlichem LA Cabotegravir + Rilpivirin dem Dolutegravir/Abacavir/Lamivudin (DTG/ABC/3TC) Regime nicht unterlegen ist. ART-naive Teilnehmer erhielten 20 Wochen Induktionstherapie mit oralem Dolutegravir/Abacavir/Lamivudin, und diejenigen mit HIV-1-RNA, die eine Einleitungsbehandlung initiierten, wurden zufällig LA oder DTG/ABC/3TC zugeordnet.

Die Forscher fanden heraus, dass in der 48. Woche 2,1 Prozent im LA-Arm und 2,5 Prozent im Dolutegravir/Abacavir/Lamivudin-Arm HIV-1 RNA ≥50 Kopien/mL erreichten, was die Nichtunterlegenheitskriterien für den primären Endpunkt erfüllte; die Nichtunterlegenheitskriterien wurden auch für den wichtigsten sekundären Endpunkt der HIV-1 RNA erreicht.

Insgesamt zeigten diese Ergebnisse das therapeutische Potenzial von Cabotegravir+Rilpivirin-Injektionen nach kurzer Anfangsinduktion mit oralem Dolutegravir/Abacavir/Lamivudin zur Erreichung der Virussuppression, schreiben Orkin und Kollegen.
© arznei-news.de – Quellenangabe: LONG-ACTING CABOTEGRAVIR + RILPIVIRINE AS MAINTENANCE THERAPY: ATLAS WEEK 48 RESULTS / LONG-ACTING CABOTEGRAVIR + RILPIVIRINE FOR HIV MAINTENANCE: FLAIR WEEK 48 RESULTS

ATLAS-2M: Positive Phase-III-Studienergebnisse eines alle zwei Monate verabreichten, lang wirksamen, injizierbaren HIV-Therapieplans mit Cabotegravir + Rilpivirin

22.08.2019 ViiV Healthcare hat positive Studienergebnisse aus der globalen Phase-III-Studie ATLAS-2M zum untersuchten, lang wirksamen, injizierbaren 2-Medikamenten-Schema (2DR) Cabotegravir plus Rilpivirin zur Behandlung von HIV veröffentlicht.

Die Studie sollte die nicht-unterlegene antivirale Aktivität und Sicherheit von lang wirkendem Cabotegravir und Rilpivirin nachweisen, die alle acht Wochen (zwei Monate) verabreicht werden, verglichen mit einer Verabreichung von vier Wochen (monatlich) über einen Behandlungszeitraum von 48 Wochen – bei Erwachsenen mit HIV-1-Infektion, deren Viruslast unterdrückt ist und die nicht resistent gegen Cabotegravir oder Rilpivirin sind.

Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt und zeigte, dass das lang wirksame Behandlungsschema aus Cabotegravir und Rilpivirin, das alle zwei Monate injiziert wurde, nach 48. Wochen nicht den jeden Monat verabreichten Medikamenten unterlegen war.

Die Nicht-Unterlegenheit wurde durch den Vergleich der Anteile der Teilnehmer mit Plasma-HIV-RNA ≥ 50 Kopien pro Milliliter (c/mL) unter Verwendung des FDA Snapshot-Algorithmus in Woche 48 (Intent-to-Treat Exposed population) bewertet.

Die Ergebnisse der Gesamtsicherheit, des virologischen Ansprechens und der Arzneimittelresistenz für das alle zwei Monate zu verabreichende injizierbare Regime standen im Einklang mit den Ergebnissen der Phase-III ATLAS-Studie.
© arznei-news.de – Quellenangabe: ViiV Healthcare

HIV-1: Langwirksames Cabotegravir-Rilpivirin im Vergleich zu Dolutegravir-Abacavir-Lamivudin und Standardbedandlung

06.03.2020 Bei Patienten mit HIV-1-Suppression ist lang wirksames Cabotegravir plus Rilpivirin der oralen Therapie mit Dolutegravir-Aabacavir-Lamivudin und der oralen Standardtherapie nicht unterlegen laut zwei im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studien.

Langwirksames Cabotegravir und Rilpivirin nach oraler Induktion bei HIV-1-Infektion

Chloe Orkin von der Queen Mary University of London und Kollegen führten eine randomisierte Phase-3-Studie durch, an der Erwachsene mit HIV-1-Infektion teilnahmen, die 20 Wochen lang täglich eine orale Induktionstherapie mit Dolutegravir-Abaccavir-Lamivudin erhielten.

Teilnehmer mit einem HIV-1-RNA-Spiegel von weniger als 50 Kopien/ml fuhren nach dem Zufallsprinzip entweder mit der aktuellen oralen Therapie fort oder wechselten für einen Monat lang auf oral verabreichtes Cabotegravir plus Rilpivirin und anschließend auf lang wirksames Cabotegravir plus Rilpivirin.

Die Forscher stellten einen HIV-1-RNA-Spiegel von 50 Kopien/ml oder höher bei 2,1 bzw. 2,5 Prozent der Patienten, die nach 48 Wochen eine langwirksame bzw. orale Therapie erhielten (bereinigte Differenz -0,4 Prozent), was das Kriterium der Nichtunterlegenheit hinsichtlich des primären Endpunkts erfüllte.

Lang wirksames Cabotegravir und Rilpivirin zur Aufrechterhaltung der HIV-1-Suppression

Susan Swindells von der University of Nebraska Medical Center in Omaha und ihre Kollegen randomisierten Patienten mit Plasma-HIV-1-RNA-Spiegeln von weniger als 50 Kopien/ml für mindestens sechs Monate unter antiretroviraler Standardtherapie auf die Fortsetzung der Therapie oder auf monatliche intramuskuläre Injektionen von langwirksamen Cabotegravir und langwirksamen Rilpivirin (308 Patienten pro Gruppe).

Die Forscher beobachteten bei 1,6 bzw. 1,0 Prozent der Patienten, die eine langwirksame bzw. orale Therapie erhielten, HIV-1-RNA-Spiegel von 50 Kopien/ml oder höher (bereinigte Differenz 0,6 Prozent), was das Kriterium der Nichtunterlegenheit für den primären Endpunkt erfüllte.

Die Studien ATLAS und FLAIR sind wichtige Meilensteine in der Entwicklung von HIV-Therapeutika und stellen wichtige Schritte in die Ära der langwirkenden ART dar, schreibt der Autor eines begleitenden Leitartikels.
© arznei-news.de – Quellenangabe: New England Journal of Medicine Long-Acting Cabotegravir and Rilpivirine after Oral Induction for HIV-1 Infection – DOI: 10.1056/NEJMoa1909512 / Long-Acting Cabotegravir and Rilpivirine for Maintenance of HIV-1 Suppression – DOI: 10.1056/NEJMoa1904398.

HPTN 083: Globale HIV-Präventionsstudie zeigt höhere Wirksamkeit von langwirkender injizierbarer Verabreichungsform von Cabotegravir als tägliche orale Prä-Expositions-Prophylaxe

18.05.2020 ViiV Healthcare hat Ergebnisse der Zwischenanalyse der Studie des HIV Prevention Trials Network (HPTN) 083 veröffentlicht, in der Sicherheit und Wirksamkeit von injizierbarem Cabotegravir zur HIV-Prävention durch Langzeituntersuchungen untersucht wird.

Cabotegravir versus Emtricitabin/Tenofovir-Disoproxil-Fumarat

In der Studie wurde festgestellt, dass Cabotegravir im Vergleich zum derzeitigen Behandlungsstandard – tägliche orale Emtricitabin/Tenofovir-Disoproxil-Fumarat-Tabletten mit 200 mg und 300 mg (FTC/TDF) – 69% wirksamer (95% CI 41%-84%) bei der Prävention der HIV-Übertragung bei homosexuellen Männern und bei transsexuellen Frauen, die Sex mit Männern haben, ist.

Die Studie erreichte ihr primäres Ziel der Nicht-Unterlegenheit, wobei sich der Unterschied in Erwartung einer abschließenden Analyse zugunsten von Cabotegravir nähert, schreibt das Unternehmen.

HPTN 083-Studie

Die HPTN 083-Studie mit etwa 4.600 Teilnehmern an mehr als 40 Standorten in Nord- und Südamerika, Asien und Afrika ist eine der ersten klinischen Studien, in der zwei Wirkstoffe zur Prävention direkt miteinander verglichen wurden.

In einer geplanten Zwischenüberprüfung kam das unabhängige Data and Safety Monitoring Board (DSMB) zu dem Schluss, dass die Studiendaten eindeutig darauf hindeuten, dass das lang wirkende injizierbare Cabotegravir bei der HIV-Prävention in der Studienpopulation sehr wirksam ist.

Wirksamkeit bei der HIV-Prävention

Von den 50 Personen in der Studie, die sich mit HIV infiziert hatten, kamen 12 aus dem Cabotegravir-Arm und 38 aus dem FTC/TDF-Behandlungsarm.

Dies zeigt eine HIV-Inzidenzrate von 0,38% (95% Konfidenzintervall [CI] 0,20%- 0,66%) in der Cabotegravir-Gruppe und 1,21% (95% CI 0,86%-1,66%) in der FTC/TDF-Gruppe.

Therapietreue in der oralen FTC/TDF war hoch, basierend auf einer zufälligen Teilstichprobe, bei der Tenofovir (> 0,31 ng/ml) in 87% aller getesteten Proben nachgewiesen wurde.

Trotz dieser hohen Therapietreue war lang wirksames Cabotegravir 69% (95% CI 41%-84%) wirksamer als FTC/TDF, bei der Prävention von HIV-Übertragung in der Studienpopulation, schreibt das Unternehmen.

Sicherheit, Nebenwirkungen

Die Sicherheit war in beiden Gruppen ähnlich. Die meisten Teilnehmer in der Cabotegravir-Gruppe (80%) berichteten über Schmerzen oder Empfindlichkeit an der Injektionsstelle, im Vergleich zu nur 31% der Teilnehmer im FTC/TDF-Arm, die Plazebo-Injektionen erhielten.

Der Abbruch aufgrund von Reaktionen an der Injektionsstelle oder einer Injektionsunverträglichkeit im Cabotegravir-Arm der Studie lag bei 2%, und im FTC/TDF-Arm gab es keine Abbrüche deswegen.

Nach Überprüfung dieser Ergebnisse empfahl das DSMB, den verblindeten, randomisierten Teil der Studie vorzeitig abzubrechen und die Ergebnisse zu veröffentlichen.
© arznei-news.de – Quellenangabe: ViiV Healthcare.

Daten für langwirksames Cabotegravir und Rilpivirin zur Behandlung von HIV zeigen anhaltende virologische Suppression bis zu 96 Wochen

07.03.2021 ViiV Healthcare hat positive Langzeitdaten aus der globalen Phase-IIIb-Studie ATLAS-2M mit dem ersten vollständigen, langwirksamen Regime aus Cabotegravir und Rilpivirin zur Behandlung von HIV präsentiert.

Die Ergebnisse der Woche 96 bekräftigen die primären (Anteil der Teilnehmer mit einer Plasma-HIV-1-RNA ≥50 c/ml in Woche 48) und sekundären Endpunkte (Anteil der Teilnehmer mit einer Plasma-HIV-1-RNA ≥50 oder <50 c/ml in Woche 96), die ursprünglich in Woche 48 ermittelt wurden und nun die Wirksamkeit sowohl der monatlichen als auch der zweimonatlichen Verabreichung über einen längeren Zeitraum bei virologisch supprimierten Erwachsenen mit HIV-1 zeigen.

Wirksamkeit: 2-monatige- vs. einmonatige Dosierung

ATLAS-2M erreichte den primären Endpunkt in Woche 48 und zeigte, dass die Wirksamkeit von langwirksamem Cabotegravir plus Rilpivirin in zweimonatiger Dosierung (alle acht Wochen) der monatlichen Dosierung (alle vier Wochen) nicht unterlegen war.

Die Ergebnisse für den primären Endpunkt in Woche 48 (Anteil der Teilnehmer mit einer Plasma-HIV-1-RNA ≥50 c/mL) zeigten, dass die Dosierung alle 2 Monate (9/522 [1,7 %]) und die monatliche Dosierung (5/523 [1,0 %]) ähnlich wirksam waren (bereinigte Differenz: 0,8 %, 95 % Konfidenzintervall [KI]: -0,6, 2,2).

Die Ergebnisse der Woche 96 untermauerten den primären Endpunkt: Die Wirksamkeit der zweimonatigen Dosierung war der monatlichen Dosierung von langwirksamem Cabotegravir und Rilpivirin nicht unterlegen, wobei 2,1 % (11/522) bzw. 1,1 % (6/523) der Teilnehmer eine HIV-1-RNA ≥50 c/mL aufwiesen (adjustierte Differenz: 1,0 %, 95 % KI: -0,6-2,5).

Raten der virologischen Suppression

Der sekundäre Endpunkt der 96-Wochen-ATLAS-2M-Studie zeigte, dass die Raten der virologischen Suppression zwischen den beiden Studienarmen ähnlich waren, wobei 91,0 % (475/522) der Teilnehmer im Arm mit einer Dosierung alle 2 Monate und 90,2 % (472/523) im Arm mit monatlicher Dosierung eine HIV-1-RNA <50 c/mL erreichten (bereinigte Differenz: 0,8 %, 95 % KI: -2,8-4,3).

Virologisches Versagen

Die Ergebnisse der Woche 96 wiesen bestätigtes virologisches Versagen (CVF), definiert als zwei aufeinanderfolgende Viruslasten ≥200 c/mL, bei 1,7 % (9/522) der Teilnehmer im Arm mit zweimonatiger Dosierung und 0,4 % (2/523) im Arm mit monatlicher Dosierung auf. Die Rate an CVF war insgesamt niedrig [1% ( 11/1.045)], wobei nur ein Teilnehmer im Behandlungsarm mit zweimonatlicher Dosierung das Kriterium im zweiten Jahr der Therapie erfüllte. Dieser Patient entwickelte eine Rilpivirin-Resistenz-assoziierte Mutation (RAM) Y181C und keine Integrase-Inhibitor (INSTI) RAMS.

Sicherheit, Nebenwirkungen

Die Sicherheitsprofile waren zwischen den beiden Behandlungsarmen vergleichbar, wobei keine neuen Sicherheitssignale seit der 48-Wochen-Analyse identifiziert wurden. Reaktionen an der Injektionsstelle (ISR) waren die häufigsten unerwünschten Ereignisse (AE) (16 % [74/473] im Arm mit zweimonatlicher Dosierung und 12 % [54/468] im Arm mit monatlicher Dosierung), wobei eine zwischen Woche 48 und 96 zum Abbruch führte.

Die meisten ISR (99 %) waren leicht oder moderat und verschwanden von selbst, mit einer medianen Dauer von drei Tagen.

Über die gesamten 96 Wochen brachen in der alle 2 Monate verabreichten Gruppe 1% (7/522) der Teilnehmer die Studie aufgrund von ISR ab, gegenüber 2% (11/523) in der Gruppe mit monatlicher Verabreichung.

Die häufigsten nicht an der Injektionsstelle auftretenden arzneimittelbezogenen Nebenwirkungen waren Pyrexie und Erschöpfung. Unerwünschte Ereignisse vom Grad ≥ 3 traten bei 11 % (57/522) der Teilnehmer im Zweimonatsarm und bei 12 % (65/523) im Monatsarm auf.

Unerwünschte Ereignisse, die zum Abbruch der Behandlung führten, traten bei 3 % (18/522) der Teilnehmer im Zweimonatsarm und bei 4 % (19/523) im Einmonatsarm auf.
© arznei-news.de – Quellenangabe: ViiV Healthcare.

Welche Erfahrung haben Sie mit diesem Medikament gemacht, oder haben Sie eine Frage dazu?

Hat das Medikament geholfen (Dosierung, Dauer der Anwendung)? Was hat sich verbessert / verschlechtert? Welche Nebenwirkungen haben Sie bemerkt?


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