Beruhigungsmittel, krampflösendes Mittel – Psychopharmaka
- Wirkung, Indikation
- Erfahrungen, Erfahrungsberichte zu diesem Medikament
- Nebenwirkungen
- Gegenanzeigen/Kontraindikation
- Wechselwirkungen
- ATC-Code ist No5BA01
- Handelsnamen
Wirkung, Indikation
Der Wirkstoff gehört zur Gruppe der Beruhigungsmittel und Anxiolytika, genauer zu den Benzodiazepinen.
Wirkweise auf das Nervensystem / die Psyche: beruhigend, krampflösend.
Arzneimittel ist zugelassen und wird verkauft in der Schweiz und in Deutschland.
Diazepam-Einordnung unter: Psycholeptika, Anxiolytika, Benzodiazepin-Derivate
Diazepam wird eingesetzt bei akuten Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen, in der Prämedikation vor chirurgischen und diagnostischen Eingriffen, als Muskelrelaxans, bei epileptischen Krampfanfällen, bei Fieberkrämpfen und bei Schlafproblemen.
Mögliche Nebenwirkungen
Mögliche unerwünschte Wirkungen geordnet nach Häufigkeit:
Häufig:
- starke Sedierung, Mattig- und Müdigkeit, Schläfrigkeit,
- Gefühle des Schwindels, der Benommenheit und der Verwirrtheit,
- Kopfschmerzen,
- Bewegungskoordinationstörungen,
- verlängerte Zeiten der Reaktion, deshalb Vorsicht im Strassenverkehr,
- Ekmnesie (Merkfähigkeit für neue Bewusstseinsinhalte reduziert),
- Überhangeffekte (Konzentrationstörungen, übrigbleibende Müdigkeit).
selten:
- Übelkeit und Erbrechen,
- epigastrische Beschwerden, wie Verstopfung, Durchfall,
- Gelbfärbung von Haut und Schleimhäuten,
- Harnverhaltung,
- Krämpfe in der Muskulatur des Kehlkopfes,
- Brustschmerzen,
- Blutdruckabfall, Langsamherzigkeit,
- Depressionen,
- Verlust des Sextriebs (Libido),
- Monatsblutungsstörungen,
- Appetitzunahme,
- Trockenheit des Mundes,
- allergische Hautveränderungen, Atemdepression.
Bei hoher Dosis und insbesondere bei langzeitiger Behandlung mit Diazepam kann es zu:
- Störungen beim Sprechen,
- Unsicherheiten bei Bewegungen und beim Gehen,
- Doppelbilder, Augenzittern;
- paradoxe Reaktionen, wie Erregungszustände, vermehrte Krämpfe in den Muskeln, Angst, Durchschlaf- und Einschlafstörungen, Wutattacken, Selbstmordgefährdung, Halluzinationen kommen.
Wenn man das Benzodiazepin Diazepam plötzlich absetzt (deshalb immer mit dem Arzt über einen Plan zur Ausschleichung reden) kann es zu einem Rebound (die behandelten Symptome können schnell und verstärkt wieder in Erscheinung treten)! Das Medikament kann süchtig machen.
Gegenanzeigen und Wechselwirkungen
Gegenanzeigen/Kontraindikationen
Diazepam sollte nicht angewendet werden bei: Kinder unter 6 Monate. Überempfindlichkeit gegen andere Benzodiazepine oder Hilfsstoffe; Abhängigkeit in der Anamnese; schwere Form der Myasthenia gravis.
Anwendungsbeschränkungen von Diazepam
Vorsicht und eingeschränkte Anwendung bei: Akute Vergiftung mit Alkohol, Schlaf- oder Schmerzmittel sowie Psychopharmaka (Neuroleptika, Antidepressiva und Lithium); zerebellare und spinale Ataxien; akutem Engwinkelglaukom, schwerer Leberschäden (z.B. cholestatischer Ikterus); Schlafapnoe-Syndrom, ältere und geschwächte Personen; bei hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Ateminsuffizienz, eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion. Personen unter 14 Jahre nur bei zwingender Indikation.
Galaktoseintoleranz, Laktasemangel, Glukose-Galaktose-Malabsorption.
Schwangerschaft / Stillzeit
In der Schwangerschaft: nur bei strenger Indikation – keine hohen Dosierungen und nicht über längeren Zeitraum.
Während der Stillzeit: kontraindiziert, zuerst Abstillen.
Wechselwirkungen
Mit folgenden Medikamenten/Wirkstoffen kann es zu Wechselwirkungen bei der Einnahme von Diazepam bzw. der Präparate, die den Wirkstoff enthalten, kommen:
Klinisch bedeutsame Wechselwirkungen:
- Psychopharmaka, Schlafmittel, teilweise Analgetika, Anästhetika, Antihistaminika, Alkohol: gegenseitige Wirkungsverstärkung.
- Muskelrelaxanzien, Phenytoin: Verstärkung der Wirkung dieser Arzneimittel.
- Nicht vorhersehbare Wechselwirkung bei Kombination mit zentralwirksamen Antihypertonika, Beta-Blockern, Antikoagulantien, Herzglykosiden.
- Cimetidin, Disulfiram, Omeprazol: Wirkungsverstärkung und Wirkungsverlängerung von Diazepam möglich.
- Raucher/Nikotin: raschere Diazepam-Ausscheidung
- Theophyllin: Abschwächung der Diazepam-Beruhigung.
- Levodopa: Wirkung gehemmt.
- Phenobarbital, Phenytoin: beschleunigter Abbau von Diazepam.
Handelsnamen
Medikamente, die den Wirkstoff Diazepam enthalten:
- Betamed Diazepam,
- Paceum,
- Diazep,
- Faustan,
- Gewacalm (s.a. Gewacalm Erfahrungen),
- Harmomed (Kombinationspräparat),
- Lamra,
- Psychopax,
- Stesolid,
- Umbrium,
- Valiquid,
- Valium,
- Valocordin.
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