- 19.06.2019 Antidepressiva-Behandlung, nicht Depression, führt zu einer Verringerung der verhaltensbedingten und neuronalen Reaktionen auf Schmerz-Empathie
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Antidepressiva-Behandlung, nicht Depression, führt zu einer Verringerung der verhaltensbedingten und neuronalen Reaktionen auf Schmerz-Empathie
19.06.2019 Eine in Translational Psychiatry herausgegebene Forschungsarbeit konnte zeigen, dass die Beeinflussung der Empathie bei der Schmerzwahrnehmung anscheinend auch auf eine Behandlung mit Antidepressiva in Zusammenhang gebracht werden könnte.
Markus Rütgen vom Institut für Psychologische Grundlagenforschung und Forschungsmethoden der Universität Wien und Kollegen untersuchten Empathie bei Menschen mit Depressionen auf neurologischer Ebene.
Unterscheidung zwischen Auswirkungen von Depression und Antidepressiva
Um die möglicherweise verschiedenen Auswirkungen von akuter Depressivität und antidepressiven Medikamenten auf die empathischen Fähigkeiten zu untersuchen, wurden die Gehirne von depressiven Patienten zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten mit Hilfe von MRT beobachtet:
- während einer akuten Depressionsphase bevor sie ihre Antidepressiva eingenommen hatten,
- nach dreimonatiger psychopharmakologischer Therapie mit ihren antidepressiven Medikamenten (meist SSRI).
Bei den Gehirnscans sollten sich die Teilnehmer Videos von Personen ansehen, die offenbar Schmerzen bei einer medizinischen Prozedur durchmachten. Hirnaktivität und empathische Bewertungen der Teilnehmer wurden mit denen gesunder Teilnehmern verglichen.
Um die allgemeinen Auswirkungen auf die Verarbeitung negativer affektiver Zustände zu kontrollieren, wurden die Teilnehmer zusätzlich einer Elektroschock-Schmerzaufgabe unterzogen.
Vor der Behandlung fanden die Psychologen keine Unterschiede in der empathischen Reaktion zwischen Kontrollen und Patienten mit Depression. Nach der Behandlung zeigten die Depressiven signifikante Abnahmen sowohl der affektiven Empathie als auch der Aktivität von drei a priori ausgewählten Gehirnregionen, die mit der Empathie für Schmerzen verbunden sind.
Weniger Empathie, weniger Depressionssymptome
Die Abnahme der affektiven Empathie hing zudem mit einer Verbesserung der Depressionssymptome zusammen (also weniger Empathie, weniger Depressionssymptome).
Darüber hinaus nahm die funktionelle Konnektivität während der Empathieaufgabe zwischen Bereichen, die mit affektiver (anteriorer Insula) und kognitiver (Precuneus) Empathie assoziiert sind, zwischen den Sitzungen in der Depressionsgruppe ab.
Weder die kognitive Empathie noch die Reaktion auf schmerzhafte Stromschläge wurden nach der Behandlung verändert.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Translational Psychiatry – DOI: https://doi.org/10.1038/s41398-019-0496-4
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