Eslicarbazepin (Zebinix)

Antiepileptika

Eslicarbazepinacetat bei Epilepsie: FDA-Zulassung

Die U.S. Food and Drug Administration genehmigte Aptiom (Wirkstoff Eslicarbazepinacetat; Handelsname in Europa Zebinix) als Addon-Medikament, um Epilepsie-Anfälle zu behandeln.

Aptiom Indikation

Aptiom wurde für die Behandlung von fokalen Anfällen, die häufigste Art von Anfällen bei Epileptikern, zugelassen. Die Anfälle können ein breites Spektrum von Symptomen verursachen, einschließlich sich wiederholende Bewegungen der Gliedmaße, ungewöhnliches Verhalten und generalisierte Krämpfe mit Verlust des Bewusstseins. Die Anfälle können schwerwiegende Folgen wie Verletzung und Tod haben.

Drei klinische Studien, in denen die Teilnehmer mit partieller Epilepsie zufällig mit Eslicarbazepinacetat (Aptiom) oder einem Placebo behandelt wurden, zeigten, dass Aptiom wirkungsvoll die Häufigkeit der Anfälle reduzieren konnte.

Nebenwirkungen

Eslicarbazepinacetat Strukturformel
Eslicarbazepinacetat Strukturformel

Die häufigsten Nebenwirkungen über die Patienten berichteten, als sie Eslicarbazepinacetat in den klinischen Studien erhielten, waren:

  • Schwindel,
  • Benommenheit,
  • Übelkeit,
  • Kopfschmerzen,
  • Doppelsehen,
  • Erbrechen,
  • Erschöpfung und
  • Koordinationsverluste.

Diese und andere Nebenwirkungen, sowie die Empfehlungen für die Überwachung sind im Medikamenten-Beipackzettel beschrieben.

Wie andere antiepileptische Medikamente, kann Eslicarbazepinacetat suizidale Gedanken oder Handlungen bei einer sehr kleinen Anzahl Menschen verursachen. Patienten sollten sich umgehend an Angehörige der Gesundheitsberufe wenden, wenn sie neuartige oder sich verschlimmernde Selbstmordgedanken, Ängste oder Depression, oder andere ungewöhnliche Änderungen im Verhalten oder ihrer Stimmung bemerken.
© arznei-news.de – Quelle: FDA, Nov. 2013

Phase 3: Zebinix erreicht primären Endpunkt bei fokalen Anfällen

07.12.2015 Eisai und BIAL haben neue Analysen auf der Jahrestagung der American Epilepsy Society (AES) zu Zebinix (Eslicarbazepin acetat) präsentiert.

Eslicarbazepin wurde als Add-on zu einer Antiepileptikum-Monotherapie bei 45 Personen mit fokalen Anfällen verabreicht, die nicht auf Carbamazepin angesprochen hatten, und nach 6 Monaten war die Retentionsrate 88,9%.

Die Post-hoc-Subgruppenanalyse untersuchte Daten aus dem EPOS Studienprogramm, einer multizentrischen Auswertung von 247 Menschen mit fokalen Anfällen in acht europäischen Ländern über sechs Monate. Ansprechraten und Anfallsfreiheitsraten im Eslicarbazepin-Arm waren 95,1% und 33,3%. Der mittlere QOLIE-10-Score sank von 2,8 bei Studienbeginn auf 2,2 nach 6 Monaten. Ein abnehmender QOLIE-10-Score zeigt die Verbesserung der Lebensqualität.

Eine weitere Post-hoc-Analyse der EPOS-Studie wurde durchgeführt, um Eslicarbazepinacetat als Zusatzbehandlung gegenüber Antiepileptika-Monotherapie bei Menschen mit fokalen Anfällen ab 60 Jahren zu bewerten. Nach sechs Monaten Behandlung mit Eslicarbazepinacetat betrugen die Raten für Retention, Responder und Anfallsfreiheit 78,0%, 83,3% bzw. 56,3%. Die Patienten-berichtete Lebensqualität verbesserte sich: Der durchschnittliche QOLIE-10-Score sank von 2,7 bei Studienbeginn auf 2,2 nach sechs Monaten.

Zebinix wird derzeit in Europa von BIAL-Portela und Eisai vermarktet, wo es als Zusatztherapie bei erwachsenen Patienten mit fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung indiziert ist.
© arznei-news.de – Quelle: BIAL-Portela, Eisai, Dez. 2015

EU: Zulassungsantrag (Monotherapie bei fokalen Anfällen) angenommen

18.05.2016 Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat Bials Zulassungsantrag für Zebinix (Eslicarbazepin acetat) als Monotherapie für fokal beginnende Anfälle bei Epilepsie akzeptiert.

Der Antrag wurde basierend auf den Ergebnissen einer Phase-III-Studie mit erwachsenen Patienten – mit neuen fokalen Anfällen diagnostiziert, die eine ebenso wirksame Behandlung bei Monotherapie zeigten wie unter der kontrollierten Freisetzung von Carbamazepin (Standardversorgung).

Wirksamkeit und Sicherheit als Monotherapie

Diese Phase-III-Studie untersuchte Wirksamkeit und Sicherheit von einmal täglich Eslicarbazepinacetat (800-1.600 mg / täglich) als Monotherapie bei neu diagnostizierten Erwachsenen (18 Jahre und älter) mit fokalen Anfällen im Vergleich zu zweimal täglich kontrollierter Freisetzung von Carbamazepin (400 bis 1200 mg / Tag).

Der primäre Endpunkt war der Anteil der anfallsfreien Teilnehmer des gesamten 26-wöchigen Testzeitraums. Sekundäre Endpunkte waren die Zeit bis zum ersten Anfall, QOLIE-31 Beurteilung von Lebensqualität und Sicherheit.

Die Wirksamkeitsanalyse dieser Studie zeigt Anfallsfreiheit von 71% unter Zebinix und 75,6% unter kontrollierter Freisetzung von Carbamazepin bei 785 in Frage kommenden Patienten ≥ 6 Monate bei der letzten ausgewerteten Dosis (mittlere Risikodifferenz -4,28%). Die einjährige Anfallsfreiheit bei der letzten ausgewerteten Dosis betrug 64,7% in der Eslicarbazepinacetat-Gruppe und 70,3% in der Carbamazepin-Gruppe (mittlere Risikodifferenz: -5,46%) .

Nebenwirkungen, Sicherheit als Monotherapie

Eine Sicherheitsanalyse bei 813 Patienten zeigt, dass einmal tägliches Zebinix gut verträglich und Nebenwirkungen leicht bis mittelschwer sind. Die Inzidenzraten der bei der Behandlung aufgetretenen unerwünschten Ereignisse waren ähnlich, aber etwas niedriger unter Eslicarbazepin (77,8% vs. 80,1%).

Schwere behandlungsbedingte Ereignisse betrugen 2,0% vs 2,7%. Die am häufigsten berichteten möglicherweise im Zusammenhang mit Zebinix stehenden Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Müdigkeit und Schläfrigkeit.
© arznei-news.de – Quelle: BIAL, Mai 2016

EU-Regulierungsbehörden erweitern die Zulassung

25.05.2017 Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat die Indikation von Bials und Eisais Natriumkanalblocker Zebinix (Eslicarbazepinacetat) auf die einmal tägliche Anwendung als Monotherapie zur Behandlung von Erwachsenen mit neu diagnostizierter partieller Epilepsie erweitert.

Das Medikament ist bereits in Europa als adjunktive Therapie bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab dem Alter von sechs Jahren mit partiellen Krampfanfällen mit oder ohne sekundärer Generalisation indiziert.

Die Zulassung basiert auf klinischen Daten aus einer Spät-Phasen-Studie zur Nicht-Unterlegenheit, die zeigte, dass 71,1 Prozent der Patienten, die Zebinix einmal täglich einnahmen für sechs Monate oder länger anfallsfrei waren im Vergleich zu 75,6 Prozent derjenigen, die zweimal täglich Carbamazepin mit kontrollierter Freisetzung nahmen.

Die einjährige Anfallsfreiheitsrate bei der letzten ausgewerteten Dosis betrug 64,7 Prozent unter Eslicarbazepin und 70,3 Prozent unter Carbamazepin mit kontrollierter Freisetzung, während die Sicherheitsprofile ähnlich waren, schreiben die Unternehmen.
© arznei-news.de – Quelle: Bial und Eisai, Mai 2017

Epilepsie – Real-World-Daten: Wechsel zu Eslicarbazepin

16.12.2017 Eine gepoolte Analyse von Real-World-Daten von über 2.000 Patienten mit Epilepsie hat gezeigt, dass Zebinix mit der aktiven Substanz Eslicarbazepin sicher und effektiv ist, wenn Patienten von einer früheren Behandlung mit Carbamazepin oder Oxcarbazepin wechseln.

Die Daten der Euro-Esli-Studie wurden aus 14 europäischen klinischen Praxisstudien gebündelt, darunter 2.058 Patienten im Alter von 14 bis 88 Jahren mit partiellen Anfällen (POS) mit oder ohne sekundäre Generalisierung, um die Praxistauglichkeit von Eslicarbazepin als Monotherapie und Begleittherapie in der klinischen Praxis zu untersuchen.

Nach 12-monatiger Behandlung mit Zebinix lagen die Responder- und Anfallsfreiheitsraten für Patienten, die aufgrund mangelnder Wirksamkeit (n=163) von Carbamazepin überwechselten, bei 70 Prozent bzw. 30,9 Prozent.

Entsprechende Werte für diejenigen, die von Oxcarbazepin aufgrund mangelnder Wirksamkeit (n=90) überwechselten, lagen bei 57,1 Prozent bzw. 25,0 Prozent, während bei Patienten, die aufgrund mangelnder Wirksamkeit von Carbamazepin und Oxcarbazepin zu Eslicarbazepin wechselten 11,6 Prozent bzw. 10,5 Prozent die Behandlung wegen fehlender Wirksamkeit abbrachen, schreiben Eisai und Bial.
© arznei-news.de – Quelle: Eisai, Bial, Dez. 2017

Vergleich mit Carbamazepin

03.02.2018 Eisai und Bials Epilepsiemedikament Zebinix hat bei neu diagnostizierten fokalen Epilepsiepatienten eine Wirksamkeit gezeigt, die mit der des derzeitigen Versorgungsstandards vergleichbar ist.

Eine Phase-III-Studie, in der einmal täglich Zebinix (Eslicarbazepinacetat) als Monotherapie untersucht wurde, zeigte, dass es im Vergleich zu zweimal täglich Carbamazepin mit kontrollierter Freisetzung nicht unterlegen ist.

Laut den in der Fachzeitschrift Epilepsia veröffentlichten Daten waren 71,1 Prozent der Patienten unter Eslicarbazepin und 75,6 Prozent der Patienten unter Carbamazepin mit kontrollierter Freisetzung sechs Monate lang oder länger anfallsfrei, während die Zahlen für ein Jahr 64,7 Prozent bzw. 70,3 Prozent betrugen.

Und obwohl die Nebenwirkungsraten in den beiden Behandlungsgruppen ähnlich waren, hatte Zebinix niedrigere Abbruchraten aufgrund von Nebenwirkungen als Carbamazepin, stellten die Firmen fest.
© arznei-news.de – Quelle: Eisai; Epilepsia – DOI: 10.1111/epi.13993; Feb. 2018

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