Fenebrutinib bei Multipler Sklerose

Fenebrutinib zeigte bei Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose eine nahezu vollständige Unterdrückung der Krankheitsaktivität und des Fortschreitens der Behinderung über bis zu 48 Wochen

Fenebrutinib bei Multipler Sklerose

04.09.2024 Roche hat neue 48-Wochen-Daten für den Bruton-Tyrosinkinase (BTK)-Inhibitor Fenebrutinib aus der Open-Label-Extension (OLE)-Studie der Phase II FENopta vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass bei Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose (RMS), die bis zu einem Jahr mit Fenbrutinib behandelt wurden, die Krankheitsaktivität auf einem sehr niedrigen Niveau blieb und die Behinderung nicht weiter zunahm.

Während der OLE-Phase waren 96 % der mit Fenebrutinib behandelten Patienten nach einem Jahr frei von Rückfällen, mit einer annualisierten Rückfallrate (ARR) von 0,04, und es gab keine Veränderung bei der Behinderung über 48 Wochen, gemessen anhand der Expanded Disability Status Scale (EDSS).

Die Behandlung mit Fenebrutinib unterdrückte die Krankheitsaktivität im Gehirn, wie anhand von MRT-Scans nachgewiesen wurde. Nach 48 Wochen waren 99 % der Patienten frei von T1-Gadolinium-anreichernden (T1-Gd+) Läsionen, den Markern einer aktiven Entzündung. Während der 48 Wochen OLE mit fortgesetzter Fenebrutinib-Behandlung verringerte sich das Volumen der T2-Läsionen, die für die chronische Krankheitslast stehen, im Vergleich zum Ende der Doppelblindphase um das Dreifache (-0,33 cm3 bzw. -0,11 cm3).

Das Sicherheitsprofil von Fenebrutinib in der OLE-Studie ist konsistent zu den zuvor berichteten Daten.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Roche

News zu Fenebrutinib

Fenebrutinib zeigt bei Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose Penetration ins Gehirn und signifikante Verringerung der Läsionen

13.10.2023 Roche hat neue Daten aus der Phase-II-Studie FENopta veröffentlicht, wonach der Wirkstoff Fenebrutinib bei Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose (RMS) in das Gehirn eindringt und Hirnläsionen reduziert. Die Daten wurden auf der 9. Joint ECTRIMS-ACTRIMS Meeting (European and Americas Committees for Treatment and Research in Multiple Sclerosis) vorgestellt.

Fenebrutinib-Konzentration in der Zerebrospinalflüssigkeit

Die Hirnpenetranz wurde anhand der Fenebrutinib-Konzentration in der Zerebrospinalflüssigkeit (CSF) einer Untergruppe von 11 Patienten mit RMS gemessen. Nach 12 Wochen kontinuierlicher Behandlung lag die mittlere Fenebrutinib-Konzentration bei 43,1 ng/ml. Ähnliche Fenebrutinib-Konzentrationen können in präklinischen Studien eine nahezu maximale Hemmung (IC90) bewirken, schreibt Roche. Daher sei es denkbar, dass die Konzentration von Fenebrutinib im Gehirn und im zentralen Nervensystem hoch genug ist, um die Krankheitsaktivität und das Fortschreiten der MS bei Patienten zu verringern.

Hirnläsionen

Fenebrutinib reduzierte signifikant die Gesamtzahl neuer T1-Gadolinium-verstärkender (T1 Gd+) Hirnläsionen, die Marker für aktive Entzündungen sind, und die Gesamtzahl neuer oder sich vergrößernder T2-gewichteter (T2) Hirnläsionen, die das Ausmaß der Krankheitslast bzw. chronischer Läsionen darstellen. Bereits nach 4 Wochen wurde ein rascher Rückgang der Läsionen beobachtet, wobei nach 8 bzw. 12 Wochen eine relative Verringerung der T1-Gd+-Läsionen um 92 % bzw. 90 % und eine relative Verringerung der T2-Läsionen um 90 % bzw. 95 % zu verzeichnen war.

Darüber hinaus war die Wahrscheinlichkeit, dass bei den mit Fenebrutinib behandelten Patienten in den Wochen 4, 8 und 12 keine neuen T1-Gd+-Hirnläsionen und keine neuen oder sich vergrößernden T2-Hirnläsionen auftraten, viermal höher als bei Patienten, die ein Placebo erhielten (Odds Ratio 4,005, p=0,0117).

Sicherheit

Das Sicherheitsprofil von Fenebrutinib entsprach den Ergebnissen früherer und laufender klinischer Fenebrutinib-Studien mit bisher mehr als 2.500 Patienten. In der FENopta-Studie wurden keine neuen Sicherheitsbedenken festgestellt. Die Gesamtrate der unerwünschten Ereignisse lag bei 38 % für Fenebrutinib und 33 % für Placebo. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse, die unter Fenebrutinib häufiger auftraten als unter Placebo, waren abnorme Leberenzymwerte (5,5 % unter Fenebrutinib, 0 % unter Placebo), Kopfschmerzen (4,1 % unter Fenebrutinib, 2,8 % unter Placebo), Nasopharyngitis (2,7 % unter Fenebrutinib, 0 % unter Placebo) und Oberbauchschmerzen (2,7 % unter Fenebrutinib, 0 % unter Placebo).

© arznei-news.de – Quellenangabe: Roche

Phase-II-Studie FENopta zu Fenebrutinib hat primäre und sekundäre Endpunkte erreicht: Reduktion von T1-Hirnläsionen und neuer oder sich vergrößernder T2-Hirnläsionen im Vergleich zu Placebo

17.05.2023 Roche hat positive Ergebnisse der Phase-II-Studie FENopta veröffentlicht, in der Fenebrutinib bei Erwachsenen mit schubförmiger Multipler Sklerose (RMS) untersucht wird. Die Studie erreichte ihre primären und sekundären Endpunkte und zeigte, dass oral verabreichtes Fenebrutinib im Vergleich zu Placebo die Magnetresonanztomographie (MRT)-Marker der MS-Krankheitsaktivität im Gehirn signifikant reduziert.

T1- und T2-Hirnläsionen

Fenebrutinib verringerte im Vergleich zu Placebo signifikant die Gesamtzahl neuer Gadolinium-anreichernder T1-Hirnläsionen, den primären Endpunkt der Studie (p=0,0022). Darüber hinaus reduzierte Fenebrutinib im Vergleich zu Placebo signifikant die Gesamtzahl neuer oder sich vergrößernder T2-Hirnläsionen, einen sekundären Endpunkt.

Darüber hinaus war ein höherer Anteil der mit Fenebrutinib behandelten Patienten im Vergleich zu Placebo frei von neuen Gadolinium-anreichernden T1-Hirnläsionen und neuen oder sich vergrößernden T2-gewichteten Hirnläsionen. T1-Läsionen, die mittels MRT gemessen werden, sind ein Marker für eine aktive Entzündung, während T2-Läsionen das Ausmaß der Krankheitslast oder Läsionsbelastung darstellen.

Das Sicherheitsprofil von Fenebrutinib stimmte mit den Ergebnissen früherer und laufender klinischer Studien zu Fenebrutinib überein, an denen bisher mehr als 2.400 Personen teilgenommen haben. In der FENopta-Studie wurden keine neuen Sicherheitsbedenken festgestellt.

Die detaillierten Ergebnisse werden auf einer bevorstehenden medizinischen Tagung vorgestellt. Das klinische Phase-III-Studienprogramm zu Fenebrutinib bei RMS und primär progredienter MS (PPMS) ist noch nicht abgeschlossen.

Über Fenebrutinib

Fenebrutinib ist ein oraler, reversibler und nicht kovalenter Bruton-Tyrosinkinase (BTK)-Inhibitor, der die Funktion der BTK blockiert. BTK, auch bekannt als Tyrosin-Protein-Kinase BTK, ist ein Enzym, das die Entwicklung und Aktivierung von B-Zellen reguliert und auch an der Aktivierung von Zellen der myeloischen Linie des angeborenen Immunsystems, wie Makrophagen und Mikroglia, beteiligt ist.

Fenebrutinib ist ein dualer Inhibitor sowohl der B-Zell- als auch der Mikroglia-Aktivierung. Diese duale Hemmung hat das Potenzial, sowohl die MS-Krankheitsaktivität als auch das Fortschreiten der Erkrankung zu verringern und damit den wichtigsten ungedeckten medizinischen Bedarf bei Menschen mit MS zu decken.

Über die FENopta-Studie

Die FENopta-Studie ist eine weltweite randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte 12-wöchige Phase-II-Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit, Sicherheit und Pharmakokinetik von Fenebrutinib bei 109 Erwachsenen im Alter von 18 bis 55 Jahren mit RMS. Der primäre Endpunkt ist die Gesamtzahl der neuen Gadolinium-anreichernden T1-Läsionen, die durch MRT-Scans des Gehirns nach 4, 8 und 12 Wochen gemessen werden.

Zu den sekundären Endpunkten gehören die Anzahl der neuen oder sich vergrößernden T2-gewichteten Läsionen, gemessen durch MRT-Untersuchungen des Gehirns nach 4, 8 und 12 Wochen, sowie der Anteil der Patienten, die frei von neuen Gadolinium-anreichernden T1-Läsionen und neuen oder sich vergrößernden T2-gewichteten Läsionen sind, gemessen durch MRT-Untersuchungen des Gehirns nach 4, 8 und 12 Wochen.

Ziel der FENopta-Studie ist es, die Wirkung von Fenebrutinib auf MRT und lösliche Biomarker für die Krankheitsaktivität und das Fortschreiten der Erkrankung zu charakterisieren, und sie umfasst eine optionale Teilstudie zur Messung von Liquor-Biomarkern für neuronale Schäden. Patienten, die die Doppelblindphase abschließen, kommen für eine offene Verlängerungsstudie in Frage.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Roche

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