Fluoxetin und Antibiotika

Erfahrungen, Erfahrungsberichte zu diesem Medikament

Antibiotikaresistenz durch Fluoxetin?

10.09.2018 Ein Schlüsselbestandteil gängiger Antidepressiva (wie z.B. Fluoxetin) könnte nach Angaben einer im Fachblatt Environment International Antibiotika-Resistenz verursachen.

Eine Studie unter der Leitung von Dr. Jianhua Guo vom UQ Advanced Water Management Centre der Universität Queensland konzentrierte sich auf das Antidepressivum Fluoxetin, ein verschreibungspflichtiges Psychopharmakon, das zur Behandlung von Depressionen, Zwangsstörungen und Essstörungen eingesetzt wird.

Nicht-antibiotische Arzneimittel können ebenfalls Antibiotikaresistenzen verursachen

Dr. Guo sagte, während der übermäßige Gebrauch und der Missbrauch von Antibiotika allgemein als der Hauptfaktor angesehen wird, der zur Entstehung von „Superbugs“ beiträgt, sind sich die Forscher oft nicht bewusst, dass nicht-antibiotische Arzneimittel ebenfalls Antibiotikaresistenzen verursachen können.

Eine vorherige Studie zeigte, dass Triclosan, ein häufiger Bestandteil von Zahnpasta und Handwaschmitteln, direkt eine Antibiotikaresistenz hervorrufen kann.

Die Wissenschaftler fragten sich, ob andere nicht-antibiotische Medikamente wie Fluoxetin direkt eine Antibiotikaresistenz induzieren können.

Bis zu 11 Prozent der Fluoxetin-Dosis, die ein Patient einnimmt, bleibt unverändert und gelangt über den Urin in die Kanalisation.

Beständig in der Umwelt

Fluoxetin ist ein sehr beständiges und gut dokumentiertes Medikament in der Umwelt, in der starke Umgebungswerte eine Multidrug-Resistenz auslösen können, sagt Guo.

Diese Entdeckung liefert einen starken Hinweis dafür, dass Fluoxetin direkt Multi-Antibiotikaresistenz durch genetische Mutation verursacht.

Dosis-Wirkungs-Beziehung

Die Forscher stellten unter Laborbedingungen fest: Je höher die Expositionskonzentration des Antidepressivums war, desto schneller nahm die Mutationsfrequenz mit der Zeit zu.

Die Exposition von Escherichia coli gegenüber Fluoxetin bei 5-100 mg/L nach 30 Tagen wiederholter Subkultur in Lysogenienährboden förderte die Mutationsfrequenz und führte zu einer erhöhten Resistenz gegen die Antibiotika Chloramphenicol, Amoxicillin und Tetracyclin. Dieser Anstieg betrug bis zu 5,0 × 107 mal in einem Dosis-Zeit-Muster.

Isolierte Mutanten mit Resistenz gegen eines dieser Antibiotika zeigten ebenfalls mehrere Resistenzen gegen Fluorchinolon, Aminoglykosid, ß-Lactame, Tetracyclin und Chloramphenicol.

Frage des Antibiotika-Resistoms in der menschlichen Darmflora

Es war bisher ein unsichtbarer Faktor für die Verbreitung der Antibiotikaresistenz, aber wir sollten dies als Warnung betrachten, schreiben sie.

Weitere Arbeiten sind erforderlich, um die Auswirkungen von Fluoxetin auf das Antibiotika-Resistom in menschlichen Darmmikrobiota zu untersuchen.

Die Resistenz gegen antimikrobielle Mittel ist weltweit zu einer großen Bedrohung für die öffentliche Gesundheit geworden, wobei jährlich etwa 700.000 Menschen an antimikrobiell resistenten Infektionen sterben, schließen die Wissenschaftler.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Environment International (2018). DOI: 10.1016/j.envint.2018.07.046

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