Antidepressiva – Psychopharmaka
- Wirkung, Einsatz
- Erfahrungen, Erfahrungsberichte zu Fluvoxamin
- Nebenwirkungen
- Warnhinweise, Gegenanzeigen
- Wechselwirkungen
- ATC-Code: N06AB08
News zu Fluvoxamin
- 15.09.2023 Wirkung von höher dosiertem Fluvoxamin im Vergleich zu Placebo auf die Zeit bis zur anhaltenden Erholung bei ambulanten Patienten mit leichtem bis mittelschwerem COVID-19
- 13.01.2023 Kann Fluvoxamin die Genesung bei COVID-19 beschleunigen? Kein Unterschied zwischen Fluvoxamin und Placebo in Bezug auf Krankenhausaufenthalt, Notaufnahme, Tod
- 21.10.2022 Antidepressivum Fluvoxamin als COVID-Behandlung wirkungslos? Studie untersuchte Fluvoxamin zur ambulanten Behandlung von COVID-19
- 14.07.2022 WHO: Fluvoxamin / Colchicin nicht bei leichtem/mittelschwerem COVID-19 einsetzen. Update der fortlaufenden WHO-Leitlinie zu Medikamenten gegen Covid-19
- 19.08.2021 Antidepressivum Fluvoxamin kann COVID-19-Patienten retten … zum Artikel
- 12.11.2020 Verschlechterung der Krankheit: Studie untersuchte Wirksamkeit von Fluvoxamin vs. Placebo bei ambulanten Patienten mit symptomatischem COVID-19 … zum Artikel
Wirkung, Einsatz
Einordnung unter: Psychoanaleptika, Antidepressiva, Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer.
Fluvoxamin / Fluvoxaminmaleat
Wirkstoffgruppe: Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI)
Wirkung auf die Psyche: antidepressiv, beruhigend.
Medikament ist zugelassen und wird verkauft in Österreich und Deutschland.
Fluvoxamin wird eingesetzt bei Zwangsstörungen, Depressionen und Angststörungen wie Panikstörung, sozialer Angststörung und posttraumatischer Belastungsstörung; experimentell auch gegen COVID-19.
Medikamente, die den Wirkstoff Fluvoxamin enthalten: Felixsan, Fevarin, Flox-ex, Floxyfral, FluvoHexal, Fluvoxadura, Luvox.
Mögliche Nebenwirkungen
Mögliche Nebenwirkungen:
Sehr häufig bei Fluvoxamin: Übelkeit.
Häufig bei Fluvoxamin: Verstopfung (Obstipation), Bauchschmerzen, Dyspepsie, Magen-Darm-Beschwerden, Diarrhoe, Palpitationen, Schwäche, Somnolenz, Hypokinesie, Nervosität, Angstgefühle, Tremor, Kopfschmerzen, Erbrechen, Mundtrockenheit, Schlaflosigkeit, Benommenheit, Anorexie, Vertigo, Schwitzen, Erregungszustände, Denkstörungen, Unwohlsein, Gewichtszunahme.
Gelegentlich bei Fluvoxamin: Verwirrtheit, orthostatische Hypotonie, Dystonie, Arthralgie, Myalgie, Ataxie, verzögerte Ejakulation, Exanthem, Pruritus.
Selten bei Fluvoxamin: Tachykardie, Leberfunktionsstörungen, extrapyramidales Syndrom, bullöse Dermatosen, Manie, Photosensibilisierung, Krämpfe, Halluzination, Hyponatriämie, Galaktorrhoe, abnorme Blutungen (Ekchymose, Purpura). Nach Absetzen: Benommenheit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Parästhesien (siehe auch Parästhesie), Angstgefühle. Abruptes Absetzen von Fluvoxamin vermeiden.
Warnhinweise, Gegenanzeigen und Beschränkungen
Gegenanzeigen
Fluvoxamin nicht anwenden bei: Überempfindlichkeit gegen Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Kombination mit MAO-Hemmern. Nicht innerhalb 2 Wochen nach Beendigung einer Therapie mit MAO-Hemmern. Therapie mit MAO-Hemmern erst frühestens 5 Wochen nach Beendigung der Fluvoxamin-Therapie beginnen. Kombination meiden mit Tizanidin: Erhöhung der AUC von Tizanidin auf das 33fache; kontraindiziert.
Anwendungsbeschränkungen
Fluvoxamin nur bedingt anwenden wenn: Alter über 65 Jahre oder unter 18 Jahren. Instabiles Anfallsleiden, Manie/Hypomanie in der Vorgeschichte, akute Herzerkrankung, gleichzeitig Einnahme von oralen Antikoagulantien, AM die die Plättchenfunktion beeinflussen (z.B. atypische Neuroleptika wie Clozapin, Phenothiazin-Derivate, trizyklische Antidepressiva, ASS, NSAR), andere Substanzen die ein Blutungsrisiko erhöhen. Bei bipolarer Störung, Blutungsneigung, akutes Engwinkelglaukom, Exsikkose, Fruktose-Intoleranz…Glukose-Galaktose-Malabsorption…Saccharase-Isomaltase-Mangel (wenn Hilfsstoff Saccharose enthalten ist), Epilepsie (auch in der Vorgeschichte). Blutungen in der Vorgeschichte, Elektrokrampfbehandlung, Leberfunktionsstörungen, Diabetes. Hyponatriämie, Suizidalität.
In der Schwangerschaft: Sorgf. Nutzen-Risiko-Abwägung, wenn nicht sogar kontraindiziert.
Während der Stillzeit: kontraindiziert – vorher Abstillen.
Wechselwirkungen
Folgende Medikamente zeigen Wechselwirkungen bei gleichzeitiger Einnahme von Fluvoxamin bzw. der Präparate, die den Wirkstoff enthalten: MAO-Hemmer einschließlich Linezolid.
Arzneimittel, die über CYP1A2, CYP2C und CYP3A4 metabolisiert werden, z.B. TCA (Clomipramin, Imipramin, Amitriptylin), Neuroleptika (Clozapin, Olanzapin), Tacrin, Theophyllin, Methadon, Mexiletin.
Warfarin, Thioridazin, Propanolol, Ropinirol, Phenytoin, Terfenadin, Astemizol, Cisaprid, Carbamazepin, Ciclosporin, oxidat. metabol. Benzodiazepinderivate (z.B. Triazolam, Midazolam, Alprazolam, Diazepam).
Serotonerge Wirkstoffe einschließlich Triptane, Tramadol, SSRI, Johanniskraut.
Lithium, orale Antikoagulantien, Alkohol, coffeinhaltige Getränke.
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