Krebs-Therapie
Glivec wird bei der Behandlung von Krebs eingesetzt, z.B. bei chronischer myeloischer Leukämie, gastrointestinalen Stromatumoren.
Der Wirkstoff ist Imatinib. Vermarkter von Glivec in Europa ist Novartis.
- FDA genehmigt Gleevec für Kinder mit akuter lymphatischer Leukämie
- Krebsmedikament Glivec: Novartis AG verliert Patentstreit in Indien
- Glivec – Ausweitungsempfehlung auf Ph+ ALL bei Kindern
- Nebenwirkungen
- 10.03.2017 Chronische myeloische Leukämie: Langzeitergebnisse
FDA genehmigt Gleevec für Kinder mit akuter lymphatischer Leukämie
Imatinib: Die U.S. Food and Drug Administration genehmigte heute die Verwendung von Gleevec (Name in Europa Glivec; Wirkstoff Imatinib) bei Kindern, die grade erst mit akuter lymphatischer Leukämie (ALL) Philadelphia Chromosom positiv (Ph+) diagnostiziert wurden.
Akute lymphatische Leukämie Philadelphia Chromosom positiv
ALL ist die häufigste Art von pädiatrischen Krebs, der ungefähr 2.900 Kinder jährlich (in den USA – 500 Neuerkrankungen von Kindern in Deutschland) betrifft, und schreitet schnell voran, wenn er unbehandelt bleibt.
Kinder mit Ph+ haben alle eine genetische Abnormität, die Proteine (Tyrosinkinasen) veranlasst das Knochenmark zu stimulieren, zu viele unreife weiße Blutzellen zu produzieren. Dies lässt weniger Platz für gesunde weiße Blutzellen, die gebraucht werden, um Infektionen zu bekämpfen.
Tyrosinkinase Hemmer Glivec
Glivec, ein Tyrosinkinase Hemmer, blockiert die Proteine, die die Entwicklung von krebsartigen Zellen fördern. Es sollte in Verbindung mit Chemotherapie verwendet werden, um Kinder mit Ph+ ALL zu behandeln.
Nebenwirkungen von Imatinib
Die beobachteten häufigsten Nebenwirkungen bei Kindern mit Ph+ ALL und die mit Imatinib (Glivec) in Kombination mit Chemotherapie behandelt wurden, waren:
- Blutbildveränderungen,
- Verminderung von Infektionen bekämpfenden Blutzellen,
- Verminderung von Blutplättchen, die bei Blutgerinnung helfen,
- Lebertoxizität und
- Infektionen.
© arznei-news.de – Quelle: FDA, Jan. 2013
Krebsmedikament Glivec: Novartis AG verliert Patentstreit in Indien
Indiens oberstes Gericht weist den Versuch des Schweizer Pharmaunternehmens Novartis ab, Patentschutz für sein Krebsmedikament Glivec zu erhalten.
Dies ist eine Niederlage für Pharmafirmen aus dem Westen, die in Indien ihre Medikamente verkaufen wollen, und ein Sieg für die lokalen Hersteller billiger Generika.
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Die Entscheidung setzt ein Exempel in Indien, wo viele patentierte Medikamente für die meisten der 1,2 Milliarden Menschen unbezahlbar sind.
Unter den Hauptnutznießern der Entscheidung des obersten Gerichts Indiens befinden sich Unternehmen, wie Cipla Ltd und Natco Pharma Ltd, die bereits ein ‚generisches‘ Glivec in Indien schon für ein Zehntel des Preises des Markenmedikaments verkaufen.
„Die multinationalen Unternehmen müssen neue Wege finden, Geschäfte in Indien zu machen“, sagte ein Analytiker und schlug vor, dass sie Lizenzverträge für billigere Versionen ihrer Markenmedikamente (wie Glivec) mit lokalen Firmen in Erwägung ziehen sollten.
Glivec – Ausweitungsempfehlung auf Ph+ ALL bei Kindern

Glivec mit der aktiven Substanz Imatinib (Novartis Europharm Ltd) wird vom Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Zulassungsbehörde bei pädiatrischen Patienten mit einer Philadelphia-Chromosom positiv akuten lymphoblastischen Leukämie zur Zulassung empfohlen.
Die Empfehlung bezieht sich auf pädiatrische Patienten mit neuer diagnostizierten Philadelphia-Chromosom positiv akuter lymphoblastischer Leukämie (Ph+ ALL) in Kombination mit einer Chemotherapie.
Glivec / Imatinib wird bereits bei der Behandlung der chronischen myeloischen Leukämie (CML) eingesetzt.
© arznei-news.de – Quelle: EMA, Mai 2013
Chronische myeloische Leukämie: Langzeitergebnisse
10.03.2017 Das New England Journal of Medicine veröffentlichte Ergebnisse aus einer fast 11-Jahres-Follow-up-Studie, die eine geschätzte Gesamtüberlebensrate von 83,3 Prozent zeigte.
Die weltweite Studie schrieb 1.106 Teilnehmer mit chronischer myeloischer Leukämie an 177 Krebszentren in mehr als 16 Ländern ein.
In der Open-Label-Multicenter-Studie mit Crossover-Design haben die Forscher Patienten mit neu diagnostizierter CML in der chronischen Phase auf Glivec (Wirkstoff Imatinib) oder Interferon alfa plus Cytarabin randomisiert. Die Langzeitanalysen bewerteten Gesamtüberleben, Ansprechen auf die Behandlung und die schwerwiegenden Nebenwirkungen.
Unter den Patienten in der Imatinib-Gruppe betrug die geschätzte Gesamtüberlebensrate nach 10 Jahren 83,3%. Etwa die Hälfte der mit Glivec behandelten Patienten (48,3%) schloss die Behandlung ab, und 82,8% zeigten ein vollständiges zytogenetisches Ansprechen.
Schwere mit Imatinib in Verbindung gebrachte unerwünschte Ereignisse waren selten und traten am häufigsten während des ersten Behandlungsjahres auf.
© arznei-news.de – Quelle: New England Journal of Medicine – DOI: 10.1056/NEJMoa1609324, März 2017