Exposition während des Krankenhausaufenthalts mit erhöhtem Risiko für erstmals auftretenden Diabetes verbunden

12.09.2024 Eine Exposition gegenüber systemischen Glukokortikoiden während eines Krankenhausaufenthalts ist mit einem erhöhten Risiko für das erstmalige Auftreten von Diabetes verbunden. Dies geht aus einer auf der Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes in Madrid vorgestellten Studie hervor.
Dr. Rajna Golubic von der Universität Oxford im Vereinigten Königreich und Kollegen ermittelten das rohe und alters- und geschlechtsbereinigte Inzidenzratenverhältnis (IRR) für das erstmalige Auftreten von Diabetes während der Zeit der Exposition gegenüber systematischen Glukokortikoiden im Vergleich zu der Zeit ohne Exposition. Der Analysedatensatz umfasste 451.606 Erwachsene ohne Diabetes (mittleres Alter 52 Jahre).
Die Forscher fanden heraus, dass Autoimmun- / Entzündungskrankheiten / Infektionen die häufigste Indikation für systemische Glukokortikoide waren (65,3 Prozent). Insgesamt entwickelten 1,8 Prozent der jemals exponierten und 0,8 Prozent der nie exponierten Personen in der exponierten und nicht-exponierten Zeit einen erstmals auftretenden Diabetes (in Jahren). Die Inzidenzraten betrugen 51,9 und 18,5 pro 100 Personenjahre für die jemals exponierten bzw. nie exponierten Gruppen. Die mediane Aufenthaltsdauer in Tagen betrug drei bzw. einen Tag für jemals exponierte und nie exponierte Teilnehmer. Für neu auftretenden Diabetes in Verbindung mit Glukokortikoiden betrug die unbereinigte sowie die alters- und geschlechtsbereinigte IRR 2,8 bzw. 2,6.
„Diese neuesten Ergebnisse geben dem klinischen Personal eine bessere Einschätzung der Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Neuerkrankungen an Diabetes und könnten Ärzte dazu veranlassen, die klinische Versorgung effektiver zu planen, um Diabetes-Neuerkrankungen zu erkennen und zu behandeln“, sagte Golubic.
© arznei-news.de – Quellenangabe: European Association for the Study of Diabetes