HIV-1: Vergleich von Dovato und Biktarvy

Positive Daten belegen 2-Medikamentenregime Dovato bei Erhaltungstherapie von HIV-1 genauso wirksam wie 3-Medikamentenregime Biktarvy

HIV-1: Vergleich von Dovato und Biktarvy

24.07.2024 GSK hat 48-Wochen-Ergebnisse der PASO DOBLE-Studie (GeSIDA 11720) veröffentlicht. Dabei handelt es sich um die größte randomisierte klinische Kopf-an-Kopf-Studie (RCT) der Phase IV, in der das Zwei-Präparate-Schema Dovato (Dolutegravir/Lamivudin; DTG/3TC) mit dem Drei-Präparate-Schema Biktarvy (Bictegravir/Emtricitabin/Tenofovirafenamid-Fumarat; BIC/FTC/TAF) zur Behandlung von HIV-1 bei Menschen verglichen wurde, die virologisch supprimiert sind und von einer Therapieoptimierung profitieren könnten.

Aufrechterhaltung der Virussuppression

Die Ergebnisse zeigen laut GSK, dass die Umstellung auf Dovato bei virologisch supprimierten Erwachsenen mit HIV bei der Aufrechterhaltung der Virussuppression eine nicht unterlegene Wirksamkeit zeigt als die Umstellung auf Biktarvy. Diese Daten werden auf der 25. internationalen AIDS-Konferenz (AIDS 2024) in München (22.-26. Juli) vorgestellt.

In der klinischen PASO-DOBLE-Studie wurden 553 HIV-Infizierte, deren Viren unterdrückt wurden, entweder auf Dovato (n=277) oder Biktarvy (n=276) umgestellt. Die Studienpopulation umfasste Personen mit einer Therapie, die optimiert werden konnte, wie z. B. Mehrfach-Tabletten-Schemata oder solche, die pharmakokinetische Booster oder Arzneimittel mit kumulativer Toxizität enthielten, wie z. B. Efavirenz oder Tenofovir-Disoproxilfumarat (TDF). Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt, indem Dovato eine nicht unterlegene Wirksamkeit gegenüber Biktarvy nachwies, und zwar auf der Grundlage des Anteils der Teilnehmer mit einer viralen RNA ≥50 Kopien/ml nach 48 Wochen unter Verwendung des FDA-Snapshots und einer Nicht-Unterlegenheitsmarge von 4 % in der exponierten Intention-to-Treat-Population.

Nach 48 Wochen war Dovato gegenüber Biktarvy nicht unterlegen (Risikodifferenz zwischen Dovato [2,2 %] minus Biktarvy [0,7 %] von 1,4 %, 95 % CI -0,5 bis 3,4). Bei einem Teilnehmer im Biktarvy-Arm und bei keinem im Dovato-Arm kam es bis Woche 48 zu einem protokolldefinierten, bestätigten virologischen Versagen (HIV-1-RNA ≥50 c/ml, gefolgt von einer zweiten aufeinanderfolgenden HIV-1-RNA-Bestimmung ≥200 c/ml).

Gewichtszunahme

Ein wichtiger sekundärer Endpunkt der Studie war, so GSK, dass das Gewicht bei den auf Biktarvy umgestellten Teilnehmern bis Woche 48 signifikant stärker zunahm (bereinigte mittlere Veränderung 1,81 kg, 95 % CI 1,28-2,34) als bei den Teilnehmern, die auf Dovato umgestellt wurden (bereinigte mittlere Veränderung 0,89 kg, 95 % CI 0,37-1,41) [Differenz 0,92 kg, 95 % CI 0,17-1,66]. Ebenso war der Anteil der Teilnehmer mit einer Gewichtszunahme von mehr als 5 % in Woche 48 mit 29,9 % unter Biktarvy signifikant höher als mit 20 % unter Dovato (bereinigte OR 1,81, 95 % CI 1,19-2,76).

Der Anteil der Studienteilnehmer, die unter Biktarvy eine Gewichtszunahme von mehr als 5 % verzeichneten, war bei der Umstellung von einem Regime mit Abacavir um etwa 45 % höher als bei der Einnahme von Dovato (30,6 % Biktarvy gegenüber 21,1 % Dovato) und bei der Umstellung von einem Regime mit TDF um etwa das Zweifache höher (40,7 % Biktarvy gegenüber 19,5 % Dovato).

Die Sicherheit war laut GSK bis Woche 48 vergleichbar und entsprach den bekannten Sicherheitsprofilen. Es gab nur wenige Abbrüche aufgrund von unerwünschten Ereignissen in beiden Studienarmen (Dovato = 1, 0,4 %; Biktarvy = 2, 0,7 %), wobei es keine Unterschiede zwischen den Armen gab.

© arznei-news.de – Quellenangabe: GSK

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