Studie untersuchte Zusammenhang zwischen Thiazid-Dosis, Urin-Kalzium und symptomatischen Nierensteinereignissen

22.08.2024 Höhere Thiaziddosen stehen im Zusammenhang mit einer stärkeren Verringerung des Kalziumgehalts im Urin, was wiederum mit weniger symptomatischen Nierensteinereignissen korreliert. Dies geht aus einer Studie des Vanderbilt University Medical Center (VUMC) hervor, die im JAMA Network Open veröffentlicht wurde.
Thiazid-Diuretika, die häufig zur Vorbeugung des Wiederauftretens von Nierensteinen verschrieben werden, sind Medikamente, die direkt auf die Nieren einwirken, um die Diurese (den Urinfluss) zu fördern, indem sie den Natrium/Chlorid-Cotransporter hemmen, der sich im distalen Faltenschlauch eines Nephrons (der Funktionseinheit einer Niere) befindet. Thiazide werden auch häufig zur Behandlung von Bluthochdruck und zur Ausscheidung von Flüssigkeit aus dem Körper bei Herzinsuffizienz eingesetzt.
Erstautor Dr. Ryan Hsi, Associate Professor am Department of Urology am VUMC, sagte, dass die Studiendaten helfen, die Ergebnisse der multizentrischen Studie Hydrochlorothiazide for Kidney Stone Recurrence Prevention (NOSTONE) zu erklären, in der berichtet wurde, dass Hydrochlorothiazid das Wiederauftreten von Nierensteinereignissen nicht reduziert hat.
„In Anbetracht unserer Forschung waren die Kalziumreduktionen in dieser Studie gering und wahrscheinlich nicht ausreichend, um das Rezidivrisiko zu beeinflussen“, sagte Hsi.
„Für die Patienten bedeutet dies, dass Thiazide weiterhin eine wichtige Option zur Verhinderung eines erneuten Auftretens von Nierensteinen darstellen. Es kann von Nutzen sein, die Kalziumausscheidung während der Thiazidtherapie zu überwachen, um die Dosis und die Ernährung so anzupassen, dass eine angemessene Senkung des Kalziumgehalts im Urin erreicht wird.“
Insgesamt wurden 634 Teilnehmer untersucht, wobei sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen höheren Thiaziddosen und einer stärkeren Senkung des Kalziumgehalts im Urin ergab als in der NOSTONE-Studie, in der die Teilnehmer unterschiedliche Dosen von Hydrochlorothiazid einnahmen.
Als nächste Schritte wollen die Forscher herausfinden, welche Untertypen von Thiaziden und deren Dosierung am besten geeignet sind und wie die Therapietreue am besten optimiert werden kann, da diese Therapien oft über einen längeren Zeitraum verabreicht werden.
© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Netw Open. 2024;7(8):e2428953. doi:10.1001/jamanetworkopen.2024.28953