Die Auswirkungen kombinierter oraler Kontrazeptiva auf Jugendliche mit Makromastie
08.10.2022 Die Einnahme einer kombinierten Antibabypille während der Pubertät kann mit einer weniger schweren Brusthypertrophie in Verbindung gebracht werden und scheint Makromastie-bedingte Symptome nicht zu verschlimmern laut einer in Plastic and Reconstructive Surgery veröffentlichten Studie.
Laura C. Nuzzi vom Boston Children’s Hospital und der Harvard Medical School und Kollegen untersuchten den Zusammenhang zwischen der Einnahme der kombinierten Antibabypille und Makromastie-bedingter Brusthypertrophie und -symptomen. Bei 378 Patientinnen im Alter von 12 bis 21 Jahren, die sich einer Mammareduktionsplastik unterzogen, wurden die Ausgangssituation und die postoperativen Brustsymptome sowie die Einnahme der kombinierten Antibabypille untersucht. Die Krankenakten von 378 weiblichen Kontrollpersonen derselben Altersgruppe wurden überprüft.
- Die Forscher fanden heraus, dass im Vergleich zu den Kontrollpersonen ein geringerer Anteil der Makromastie-Kohorte hormonelle Verhütungsmittel verwendete (37,8 gegenüber 64,8 Prozent; Odds Ratio: 0,33); allerdings wurden ihnen häufiger kombinierte orale Kontrazeptiva verschrieben (82,5 gegenüber 52,7 Prozent; Odds Ratio: 1,93).
- Im Vergleich zu den Kontrollpersonen wiesen die Teilnehmerinnen mit Makromastie, die kombinierte orale Kontrazeptiva einnahmen, im Median eine geringere normalisierte Menge an Brustgewebe auf, die bei der Mammareduktionsplastik reseziert wurde (639,5 versus 735,9 g/m2).
- Für kombinierte orale Kontrazeptiva wurde kein Zusammenhang mit brustbezogenen Symptomen oder klinischen Beeinträchtigungen oder mit dem postoperativen Brustwachstum festgestellt.
„Die Ärzte sind angehalten, kombinierte orale Kontrazeptiva für ihre jugendlichen Patientinnen mit Makromastie in Betracht zu ziehen, wenn dies angezeigt ist“, schreiben die Autoren.
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