Lenvatinib ist ein Kinase-Hemmer, der für die Behandlung von Krebserkrankungen entwickelt wurde. Es wird bei Schilddrüsenkrebs und Nierenzellkarzinom eingesetzt. Handelsnamen sind Lenvima, Kisplyx.
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- Handelsnamen sind Lenvima, Kisplyx
News zu Lenvatinib
- 25.01.2025 Pembrolizumab) + Lenvatinib + Chemotherapie bei gastroösophagealem Adenokarzinom. Aktueller Stand der Phase-3-Studie LEAP-015 zur Evaluierung von KEYTRUDA® (Pembrolizumab) plus LENVIMA® (Lenvatinib) in Kombination mit Chemotherapie bei Patienten mit bestimmten Formen des gastroösophagealen Adenokarzinoms
- 17.01.2025 Transarterielle Chemoembolisation (TACE) in Kombination mit Lenvatinib plus Pembrolizumab im Vergleich zu dualem Placebo bei inoperablem, nicht metastasiertem hepatozellulärem Karzinom
- 29.11.2024 Endometriumkarzinom: Kombinierte Immuntherapie vs Chemotherapie. Studie untersuchte, ob eine kombinierte Immuntherapie der Chemotherapie als Erstlinienbehandlung beim fortgeschrittenen oder wiederkehrenden Endometriumkarzinom überlegen ist
- 22.09.2023 Pembrolizumab + Lenvatinib bei Lungenkrebs. Update zu zwei Phase-3-Studien zur Bewertung von KEYTRUDA® (Pembrolizumab) plus LENVIMA® (Lenvatinib) bei Patienten mit bestimmten Arten von metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs
- 14.03.2023 Nutzen von Lenvatinib und Pembrolizumab bei Nierenzellkrebs anhaltend. Aktualisierte Analyse zeigt längeres progressionsfreies und Gesamtüberleben für Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom
- 25.06.2022 Kombinationsbehandlung kann Lebensqualität bei Nierenkrebs verbessern. Gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom, die mit Lenvatinib plus Pembrolizumab oder Everolimus versus Sunitinib behandelt werden (CLEAR)
- 01.02.2022 Studie untersuchte Wirksamkeit und Sicherheit von Lenvatinib + Pembrolizumab im Vergleich zu Chemotherapie bei fortgeschrittenem Endometriumkarzinom (Gebärmutterschleimhautkrebs) … zum Artikel
- 15.10.2021 Kisplyx: Der CHMP der EMA empfiehlt die Erweiterung der Indikation für Kisplyx wie folgt: in Kombination mit Pembrolizumab als Erstlinienbehandlung bei Erwachsenen mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom
Lenvima: Der CHMP der EMA empfiehlt die Erweiterung der Indikation wie folgt: Lenvima ist in Kombination mit Pembrolizumab für die Behandlung des fortgeschrittenen oder rezidivierenden Endometriumkarzinoms bei Erwachsenen indiziert, bei denen die Erkrankung während oder nach einer vorherigen platinhaltigen Therapie in einer Behandlungssituation fortgeschritten ist und die nicht für eine kurative Operation oder Bestrahlung in Frage kommen. - 17.12.2020 KEYNOTE-775/Study 309: Erste Gesamtüberlebensanalyse zu KEYTRUDA plus LENVIMA in Phase-3-Studie bei fortgeschrittenem Endometriumkarzinom (Gebärmutterkörperkrebs) … zum Artikel
- 12.11.2020 Phase-3-Studie: Lenvima plus Keytruda und Lenvatinib plus Everolimus zeigen statistisch signifikante Verbesserung von progressionsfreier Überlebenszeit, Gesamtüberlebenszeit und objektiver Ansprechrate gegenüber Sunitinib als Erstlinienbehandlung bei Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom … zum Artikel
- 22.09.2020 ESMO Virtual Congress 2020: Daten aus zwei Studien zur Evaluierung von KEYTRUDA (Pembrolizumab) plus LENVIMA (Lenvatinib) bei sieben verschiedenen Tumorerkrankungen … zum Artikel
- 02.06.2020 Pembrolizumab plus Lenvatinib Kombination demonstrierte klinisch bedeutsame Tumoransprechraten bei fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom … zum Artikel
- 02.06.2020 KEYNOTE-524: Keytruda plus Lenvima Kombination demonstrierte klinisch bedeutsame Tumoransprechraten bei inoperablem hepatozellulären Karzinom … zum Artikel
- 25.08.2018 EU-Zulassung für Lenvima: Erstlinientherapie bei Erwachsenen mit fortgeschrittenem oder inoperablem Leberzellkarzinom … zum Artikel
- 17.08.2018 FDA-Zulassung für Behandlung von Leberzellkarzinom … zum Artikel
- 15.06.2017 Gesamtüberleben bei Radiojodtherapie-resistentem Schilddrüsenkrebs verbessert
- 26.01.2017 Leberkrebs: Erfolgreiche Phase-III-Studie
- 23.07.2016 Nierenzellkarzinom: EU-Zulassungsempfehlung für Kisplyx
- 16.05.2016 Nierenzellkarzinom: FDA-Zulassung
- 12.01.2016 Eisai beantragt Zulassung (MAA) bei EMA für Nierenzellkarzinom
- 30.07.2015 FDA: Breakthrough-Therapie-Status – Nierenzellkarzinom
- 03.06.2015 EU-Zulassung
- 27.03.2015 EU-Zulassungsempfehlung Schilddrüsenkrebs
- FDA-Zulassung für Lenvima bei Schilddrüsenkrebs
FDA-Zulassung für Lenvima bei Schilddrüsenkrebs
13.02.2015 Die US-amerikanische Food and Drug Administration hat Lenvima (aktive Substanz Lenvatinib) bei Patienten mit progressivem, differenzierten Schilddrüsenkarzinom (DTC), deren Erkrankung trotz Einnahme von radioaktivem Jod sich weiterentwickelte, zugelassen.
Lenvatinib ist ein Kinase-Hemmer, der durch die Blockade bestimmter Proteine Wachstum und Teilung von Krebszellen hemmt.
Wirksamkeit
Lenvimas Wirksamkeit wurde in einer Studie mit 392 Teilnehmern mit progressivem, radioaktiven Jod-refraktären DTC evaluiert. Die Teilnehmer wurden randomisiert entweder Lenvatinib oder einer Placebobehandlung zugeteilt.
Die Studienergebnisse zeigten, dass mit Lenvima behandelte Teilnehmer im Median 18,3 Monate ohne Fortschreiten der Krankheit (progressionsfreies Überleben) erreichten im Vergleich zu einem Medianwert von 3,6 Monate bei den Teilnehmern, die ein Placebo erhielten. Außerdem konnte bei 65 Prozent der mit Lenvatinib behandelten Teilnehmern eine Reduktion der Tumorgröße festgestellt werden im Vergleich zu 2% bei den Teilnehmern, die ein Placebo erhielten. Ein Großteil der Teilnehmer, die randomisiert Placebos erhielten, wurden nach Fortschreiten ihrer Erkrankung mit Lenvima behandelt.
Nebenwirkungen
Die häufigsten Nebenwirkungen von Lenvima waren
- Bluthochdruck (Hypertonie),
- Müdigkeit,
- Durchfall,
- Gelenk- und Muskelschmerzen (Arthralgie / Myalgie),
- verminderter Appetit,
- Gewichtsabnahme,
- Übelkeit,
- Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis),
- Kopfschmerzen,
- Erbrechen,
- überschüssiges Eiweiß im Urin (Proteinurie),
- Schwellung und Schmerzen in den Handflächen, den Händen und / oder den Fußsohlen (palmoplantares Erythrodysästhesie Syndrom),
- Bauchschmerzen und
- Veränderungen in der Sprachlautstärke oder Qualität (Dysphonie).
Bei der Behandlung mit Lenvatinib kann es zu schweren Nebenwirkungen kommen, einschließlich
- Herzinsuffizienz,
- Bildung von Blutgerinnseln (arterielle thromboembolische Ereignisse),
- Leberschäden (Hepatotoxizität),
- Nierenschäden (Nierenversagen und Wertminderungen),
- Öffnung in der Wand des Magen oder Darm (Magen-Darm-Perforation) oder eine abnorme Verbindung zwischen zwei Teilen des Magens oder Darms (Fistelbildung),
- Veränderungen in der elektrischen Aktivität des Herzens (QT-Intervall-Verlängerung),
- geringe Mengen an Kalzium im Blut (Hypokalzämie),
- gleichzeitiges Auftreten von Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Krampfanfälle und visuelle Änderungen (Reversibles posteriores Leukoenzephalopathie-Syndrom),
- schwere Blutungen,
- Risiken für das ungeborene Kind, wenn eine Patientin während der Behandlung schwanger wird, und
- beeinträchtigte Hemmung der Produktion von Schilddrüsen-stimulierenden Hormonen.
© arznei-news.de – Quelle: FDA, Feb. 2015
EU-Zulassungsempfehlung von Lenvima bei Schilddrüsenkarzinom
27.03.2015 Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde (CHMP) empfiehlt die Zulassung für das Medikament Lenvima mit der aktiven Substanz Lenvatinib der Firma Eisai Europe Ltd.
Lenvima soll eingesetzt werden zur Behandlung von Erwachsenen mit einem progressiven, lokal fortgeschrittenen oder metastasierten differenzierten Schilddrüsenkarzinom (DTC), deren Erkrankung sich trotz Einnahme von radioaktivem Jod verschlechterte.
© arznei-news.de – Quelle: EMA, März 2015
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EU-Zulassung für Lenvima gegen Schilddrüsenkrebs
03.06.2015 Die europäische Regulierungsbehörde hat Eisais Lenvima für die Behandlung der häufigsten Formen von Schilddrüsenkrebs zugelassen und folgt damit den Zulassungen in den USA und Japan.
Die Europäische Kommission hat entschieden, dass das Medikament zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit progressivem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiert differenziertem (papillär, follikulär, Hürthle-Zelle) Schilddrüsenkarzinom, refraktär auf radioaktives Jod, zugelassen wird.
Die Zulassung basiert auf Daten einer klinischen Studie, bei der die Lenvatinib einnehmenden Patienten im Durchschnitt 14,7 Monate länger ohne Fortschreiten der Krankheit lebten als diejenigen, die ein Placebo bekamen; sie zeigten auch eine schnelle Ansprechrate mit einer medianen Zeit bis zum ersten objektiven Ansprechen von 2 Monaten.
Bereits im März informierte der Ausschuss für Humanarzneimittel, dass Lenvima über ein Sicherheitsprofil wie andere ähnliche Medikamente mit „vorhersehbaren und beherrschbaren“ Nebenwirkungen besitzt, aber er bat um eine weitere Studie, um die am besten geeignete Anfangsdosis zu untersuchen, die Vorteile zu optimieren und die Risiken zu reduzieren.
Quelle: Eisai, Juni 2015
Gesamtüberleben bei Radiojodtherapie-resistentem Schilddrüsenkrebs verbessert
15.06.2017 Das Medikament Lenvatinib (Handelsnamen sind Lenvima, Kisplyx) konnte die Gesamtüberlebensraten in einer Gruppe von Schilddrüsenkrebspatienten deutlich verbessern, deren Erkrankung gegen die Standard-Radiojod-Behandlung resistent war, nach neuen Untersuchungen der Perelman School of Medicine der Universität Pennsylvania.
Die im Journal of Clinical Oncology veröffentlichte Studie zeigte, dass das Medikament das Gesamtüberleben (OS) bei Patienten älter als 65 Jahre signifikant verbesserte und gut verträglich war.
Die meisten Fälle von differenziertem Schilddrüsenkrebs (DTC) werden mit Radiojodtherapie behandelt. Da die Schilddrüse fast das gesamte Jod im menschlichen Körper aufnimmt, konzentriert sich das radioaktive Jod, das einem Patienten gegeben wird, in den Schilddrüsenkrebszellen und tötet sie mit geringer Wirkung auf den Rest des Körpers. Die Behandlung kann kurativ sein, aber etwa 15 Prozent der DTC-Patienten haben Krebs, der resistent gegen die Therapie ist.
Dr. Marcia Brose und ihr Team nahmen an der SELECT-Studie teil, um die Auswirkungen von Levatinib auf DTC zu untersuchen, und Brose leitete die weitere Analyse, die in diesem Bericht veröffentlicht wurde, der speziell auf das OS und die Sicherheit von Lenvatinib bei jüngeren und älteren Patienten hinweist.
Wirksamkeit bei verschiedenen Altersgruppen
Die Patienten wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Personen im Alter von 65 Jahren und jünger, und die älteren. Das mittlere Alter der jüngeren Gruppe war 56. Für die ältere Gruppe war es 71. Jede Gruppe enthielt Patienten, die das Medikament, und Patienten, die ein Placebo erhielten.
Die Forscher fanden signifikante Unterschiede beim Gesamtüberleben zwischen Wirkstoff- und Placebo-Gruppe in der älteren Altersgruppe.
In der älteren Kohorte erreichten die Teilnehmer unter Placebo ein OS von 18,4 Monaten. Bei den mit dem Wirkstoff behandelten Patienten wurde das OS nicht erreicht, aber die Konfidenzintervalle zeigen, dass das erwartete Überleben 22 Monate übersteigen würde, schreiben die Wissenschaftler.
In der jüngeren Kohorte wurde das Gesamtüberleben für beide Gruppen nicht erreicht.
Sicherheitsbedenken
Es wird angenommen, dass diese Medikamente nicht bei älteren Patienten wegen einer möglichen Toxizität und anderen medizinischen Bedenken eingesetzt werden sollten, aber die Ergebnisse zeigen genau das Gegenteil, sagte Brose. Die älteren Patienten profitieren nicht nur von diesen Medikamenten, sondern sie vertragen sie im Allgemeinen auch gut, schreibt sie.
Brose sagt, die Ergebnisse dieser Studie können einen unmittelbaren Einfluss auf die klinische Versorgung haben, und mehrere andere Studien sind im Gange, um neue Anwendungen für Lenvatinib bei anderen Formen von Schilddrüsenkrebs zu finden.
© arznei-news.de – Quelle: Journal of Clinical Oncology – http://dx.doi.org/10.1200/JCO.2016.71.6472, Juni 2017
ESMO Virtual Congress 2020: Daten aus zwei Studien zur Evaluierung von KEYTRUDA (Pembrolizumab) plus LENVIMA (Lenvatinib) bei sieben verschiedenen Tumorerkrankungen
22.09.2020 MSD und Eisai haben neue Studiendaten aus zwei Studien im Rahmen des klinischen Programms LEAP (LEnvatinib And Pembrolizumab) veröffentlicht, in denen KEYTRUDA (Pembrolizumab) und LENVIMA (Lenvatinib) bei der Behandlung verschiedener Tumorerkrankungen untersucht wurden.
In der Phase-2-Studie LEAP-004 zeigte KEYTRUDA plus LENVIMA eine objektive Ansprechrate (ORR) von 21,4% (95% CI: 13,9-30,5) bei Patienten mit inoperablem oder fortgeschrittenem Melanom, die zuvor eine Anti-PD-1/PD-L1-Therapie erhalten hatten.
In der Phase-2-Studie LEAP-005 zeigten KEYTRUDA plus LENVIMA eine ORR, die von 9,7-32,3% reichte (95% KI: 2,0-51) bei zuvor behandelten Patienten mit triple-negativem Brustkrebs (TNBC), Eierstockkrebs, Magenkrebs, Kolorektalkarzinom (non-microsatellite instability-high [non-MSI-H]/mismatch repair proficient [pMMR]), Glioblastoma multiforme (GBM) und Gallenwegskrebs (BTC).
Die Ergebnisse von LEAP-004 (Abstract #LBA44) und LEAP-005 (Abstract #LBA41) wurden als Abstracts akzeptiert und im Rahmen von Präsentationen auf dem virtuellen Kongress 2020 der European Society for Medical Oncology (ESMO) vorgestellt.
© arznei-news.de – Quellenangabe: MSD.
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