Studie untersuchte das Risiko für Lebererkrankungen bei Patienten mit Psoriasis, Psoriasis-Arthritis und rheumatoider Arthritis unter Methotrexat
24.02.2021 Der Einsatz des Immunsuppressivums Methotrexat zur Behandlung von Psoriasis und Psoriasis-Arthritis führt mit größerer Wahrscheinlichkeit zu schweren Leberkomplikationen als bei der Behandlung von rheumatoider Arthritis laut einer Studie der Perelman School of Medicine der University of Pennsylvania.
Dieser Befund blieb auch dann bestehen, wenn andere Risikofaktoren für Lebererkrankungen wie Fettleibigkeit und Alkoholkonsum berücksichtigt wurden.
Die Penn-Forscher schlagen vor, dass Kliniker die Gesundheit und den Leberzustand ihrer Patienten, die Methotrexat zur Behandlung von Psoriasis und Psoriasis-Arthritis einnehmen, genau überwachen. Die Studienergebnisse wurden im Journal of the American Association of Dermatology veröffentlicht.
Nach Auswertung von Daten von Tausenden von Personen mit Psoriasis, Psoriasis-Arthritis und/oder rheumatoider Arthritis, die auch Methotrexat einnahmen, konnten die Forscher feststellen, dass die Raten von Leberzirrhose und Leberschäden bei Methotrexat-Anwendern mit Psoriasis oder Psoriasis-Arthritis höher waren als bei Methotrexat-Anwendern mit rheumatoider Arthritis. Die höchsten Raten an Lebererkrankungen gab es in der Psoriasis-Gruppe.
Die Wissenschaftler sind nicht sicher, warum Menschen mit Psoriasis und Psoriasis-Arthritis häufiger Lebererkrankungen aufweisen, wenn sie Methotrexat einnehmen, sagte der Hauptautor Joel M. Gelfand. Alle drei Erkrankungen verursachen Entzündungen, die die Voraussetzungen für mögliche Leberschäden schaffen. Aber es wird angenommen, dass es eine „psoriatische Leber“ gibt, was bedeutet, dass die Psoriasis irgendwie fetthaltige Veränderungen in der Leber fördert, die zu einem höheren Risiko von Leberkomplikationen führen können, wenn man Medikamente einnimmt, die auch Leberschäden verursachen können – wie Methotrexat.
Vor dieser Studie gab es bereits kleinere Studien mit Befunden, die auf einen Zusammenhang zwischen Leberschäden und der Methotrexat-Anwendung hindeuteten, jedoch beruhten sie auf Labortests und andere Messungen der Leberfunktion, die anfällig für Testverzerrungen sein könnten, anstatt auf wirklich aussagekräftige Ergebnisse. Die Penn-Forscher nutzten stattdessen eine dänische nationale Datenbank zur Feststellung, wie oft Leberschäden bei Menschen mit diesen Erkrankungen auftraten, und die mit Methotrexat behandelt wurden.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Journal of the American Academy of Dermatology (2021). DOI: 10.1016/j.jaad.2021.02.019.