Protonenpumpenhemmer und Frakturrisiko

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Protonenpumpen-Inhibitoren verbunden mit erhöhtem Risiko für Hüftfrakturen bei Dialysepatienten

29.09.2018 Der Einsatz von Protonenpumpenhemmern (PPI) ist mit einem erhöhten Risiko für Hüftfrakturen bei Dialysepatienten verbunden laut einer im Clinical Journal der American Society of Nephrology veröffentlichten Studie.

Dr. Chandan Vangala vom Baylor College of Medicine in Houston und Kollegen untersuchten die Auswirkungen des Einsatzes von Protonenpumpen-Inhibitoren auf das Hüftfrakturrisiko in einer Hochrisiko-Patientengruppe mit terminaler Nierenerkrankung, die zwischen 2009 und 2014 eine Hämodialyse benötigten.

Hüftfrakturrisiko

Die zulässigen Fälle wurden mit 10 Kontrollen am Indexdatum verglichen; Daten für 4.551 Fälle und 45.510 Kontrollen wurden einbezogen. Der Einsatz von Protonenpumpeninhibitoren und Histamin-2-Rezeptor-Antagonisten wurde anhand von Medicare Part D-Claims identifiziert, die drei Jahre vor dem Indexdatum lagen.

Die Forscher fanden heraus, dass ein größerer Anteil der Fälle als bei den Kontrollpatienten eine frühere Verwendung von PPI (70 versus 63 Prozent) oder Histamin-2-Rezeptor-Antagonisten (25 versus 23 Prozent) aufwiesen.

Erhöhtes Frakturrisiko auch in Untergruppen

Der PPI-Einsatz korrelierte mit einem erhöhten Risiko für Hüftfrakturen (angepasstes Odds Ration 1,19). Die Korrelation blieb auch in Untergruppen mit niedrigem (aQR 1,16), mittlerem (aQR 1,21) und hohem (aQR 1,19) PPI-Verbrauch bestehen.

Unter den Patienten mit terminaler Nierenerkrankung bei der Hämodialyse waren Protonenpumpenhemmer – aber nicht Histamin-2-Rezeptor-Antagonisten – mit einem erhöhten Risiko für Hüftfrakturen verknüpft, schreiben die Studienautoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Clinical Journal der American Society of Nephrology – DOI: https://doi.org/10.2215/CJN.02190218

Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Protonenpumpenhemmern und dem Frakturrisiko bei Kindern

17.03.2020 Eine in JAMA Pediatrics veröffentlichte Studie untersuchte, ob der Einsatz von Protonenpumpeninhibitoren (Protonenpumenhemmern – PPI) mit einem erhöhten Frakturrisiko (Risiko für Knochenbrüche) bei Kindern verbunden ist.

Yun-Han Wang vom Karolinska Institutet, Stockholm, und Kollegen analysierten in einer landesweiten registerbasierten Kohortenstudie schwedische Daten (Juli 2006 bis Dezember 2016).

Kinder unter 18 Jahren, die eine Behandlung mit PPI begannen, wurden in Bezug auf ein erhöhtes Frakturrisiko mit Kindern verglichen, die nicht mit Protonenpumpenhemmern behandelt wurden (Follow-Up bis zu 5 Jahre).

Frakturrisiko im Vergleich

Insgesamt waren 115.933 Kinderpaare berücksichtigt worden. Während einer durchschnittlichen (SD) Nachbeobachtungszeit von 2,2 (1,6) Jahren traten 5.354 bei mit PPI behandelten Teilnehmern bzw. 4.568 Frakturen bei den nicht mit PPI behandelten Personen auf (20,2 vs. 18,3 Ereignisse pro 1000 Personenjahre; Hazard Ratio [HR] 1,11 [95% CI, 1,06-1,15]).

Die Verwendung von Protonenpumpeninhibitoren war mit einem erhöhten Risiko für Frakturen der oberen Gliedmaßen (HR 1,08) und der unteren Gliedmaßen (HR 1,19) und anderen Frakturen (HR 1,51), nicht aber mit Kopffrakturen (HR 0,93) oder Wirbelsäulenfrakturen (HR 1,31) verbunden.

Die HR für die Fraktur nach der kumulativen Dauer der PPI-Anwendung betrugen 1,08 für 30 Tage oder weniger, 1,14 für 31 bis 364 Tage und 1,34 für 365 Tage oder mehr.

Der Unterschied zwischen PPI und Histamin-2-Rezeptor-Antagonisten zeigte keine statistische Signifikanz hinsichtlich des Frakturrisikos.

In dieser großen pädiatrischen Kohorte war der Einsatz von Protonenpumpenhemmern mit einem kleinen, aber signifikant erhöhten Risiko für einen Knochenbruch verbunden, schließen die Studienautoren.

Das Frakturrisiko sollte bei der Abwägung von Nutzen und Risiken der PPI-Behandlung von Kindern berücksichtigt werden, schreiben sie.
© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Pediatr. Published online March 16, 2020. doi:10.1001/jamapediatrics.2020.0007 .


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