Präoperative Antibiotika bei Kindern mit Ellenbogenfrakturen notwendig?

Auswirkung einer Antibiotikaprophylaxe auf die Infektionsrate bei pädiatrischen suprakondylären Humerusfrakturen, die mit geschlossener Reposition und perkutanem Pinning behandelt wurden

Präoperative Antibiotika bei Kindern mit Ellenbogenfrakturen notwendig?

10.06.2024 Eine Antibiotikabehandlung vor der chirurgischen Versorgung einer Ellenbogenfraktur bei Kindern verringert das Risiko einer postoperativen Infektion nicht, so die neuen Ergebnisse eines Teams von Forschern und Chirurgen der University of Missouri School of Medicine.

Geschlossene Reposition und perkutanes Pinning

Ein Bruch des Oberarmknochens in der Nähe des Ellenbogens ist eine häufige Verletzung bei Kindern, die stürzen. Der typische chirurgische Ansatz zur Versorgung pädiatrischer Ellenbogenbrüche ist ein Verfahren, das als geschlossene Reposition und perkutanes Pinning (CRPP) bezeichnet wird. Dabei werden Stifte oder Drähte durch die Haut eingebracht, um die Stabilität und Heilung des Knochens zu fördern. Die CRPP ist ein minimalinvasives, sicheres und wirksames Verfahren, allerdings kann es in einer kleinen Zahl von Fällen zu postoperativen Infektionen kommen. Daher behandeln einige Ärzte die Patienten vorab mit Antibiotika, in der Hoffnung, Infektionen nach der Operation zu verhindern.

In einer kürzlich durchgeführten randomisierten Studie untersuchten Forscher der MU, ob eine präoperative, vorbeugende Behandlung mit Antibiotika zu einer geringeren Infektionsrate nach CRPP führt. Sie fanden heraus, dass es für die postoperative Infektionsrate keinen Unterschied machte, ob der Patient mit prophylaktischen Antibiotika behandelt wurde oder nicht.

Dr. Sumit Gupta leitete die Studie, an der 160 Patienten teilnahmen, die nach dem Zufallsprinzip entweder vor der Operation mit Antibiotika oder einem Placebo behandelt wurden. Sein Team fand heraus, dass die Infektionsrate bei den mit Placebo behandelten Patienten nur um 0,1 % höher war als in der Behandlungsgruppe. In beiden Gruppen war die Infektionsrate mit nur 1,2 % bzw. 1,3 % sehr niedrig.

„Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass in diesen Fällen keine Notwendigkeit für eine präoperative Antibiotikabehandlung besteht“, sagte Gupta. „Da die Antibiotikaresistenz weiter zunimmt, ist die Bedeutung des Antibiotic Stewardship von entscheidender Bedeutung, um die Wirksamkeit und den Nutzen dieser lebensrettenden Medikamente zu erhalten.“

© arznei-news.de – Quellenangabe: Journal of the American Academy of Orthopaedic Surgeons 32(9):p 410-416, May 1, 2024. | DOI: 10.5435/JAAOS-D-23-00795

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