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Psychopharmaka senken Kriminalitätsrate, stellt eine Studie fest
27.05.2014 Menschen mit psychischen Störungen begehen weniger Gewaltverbrechen, wenn sie Antipsychotika oder stimmungsstabilisierende Medikamente nehmen laut einer neuen Studie.
Bereits 1990 gab es in den USA eine Studie, die über eine signifikante Verringerung von Straftaten und Suiziden in Regionen mit erhöhtem Lithiumgehalt im Trinkwasser berichtet.
Gewaltverbrechen verringerten sich um 45%
In der aktuellen Studie analysierten Forscher die Daten von mehr als 80.000 Männern und Frauen aus Schweden, denen antipsychotische oder stimmungsstabilisierende (auch Phasenprophylaktika genannte) Psychopharmaka verschrieben wurden. In einem Zeitraum von über drei Jahren wurden 6,5 Prozent der Männer und 1,4 Prozent der Frauen wegen eines Gewaltverbrechens verurteilt.
Die Verurteilungen wegen Gewaltverbrechen fiel damit um 45 Prozent bei den Antipsychotika-Patienten und um 24 Prozent bei denjenigen, die stimmungsstabilisierende Medikamente einnahmen, im Vergleich zu der Zeit als keine Psychopharmaka genommen wurden, laut einer in The Lancet veröffentlichten Forschungsstudie.
Die zwei Psychopharmakatypen werden oft zusammen verwendet, aber es gab keinen Beleg für eine größere Senkung der Kriminalitätsrate, wenn beide Medikamententypen zusammen eingesetzt wurden. Die Forscher bemerkten auch, dass Phasenprophylaktika nur bei Männern mit bipolarer Störung zu einer Reduktion der Kriminalitätsrate führten.
Neuroleptika und Phasenprophylaktika
Obwohl Antipsychotika (auch als Neuroleptika bekannt) und Phasenprophylaktika meistens bei der Behandlung von Schizophrenie und Bipolare Störung eingesetzt werden, kommen die Psychopharmaka auch oft bei anderen psychischen Erkrankungen, wie Depression, und Drogensüchten zum Einsatz (auch in dieser Studie).
Patienten mit psychischen Erkrankungen laufen Gefahr, sowohl gewalttätige Handlungen zu begehen als auch Opfer solcher zu werden, sagt die Studienleiterin Seena Fazel von der Oxford Universität in England. „Bisher wussten wir aber nicht, ob Antipsychotika und Phasenprophylaktika das Risiko für Gewalttätigkeiten reduzieren.“
Durch den Vergleich derselben Personen mit und ohne Medikamente zeigt unsere Studie, dass es durch die Psychopharmaka zu einer wesentlichen Reduktion des Risikos für Gewalttätigkeiten kommt, und legt nahe, dass Kriminalität bei Patienten mit psychischen Erkrankungen durch Neuroleptika und Phasenprophylaktika in hohem Maße vermeidbar wäre, fügte Fazel hinzu.
© arznei-news.de – Quelle: The Lancet/Oxford Universität, Mai 2014
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