Reteplase vs Alteplase bei ischämischen Schlaganfall

Reteplase führt bei ischämischen Schlaganfällen innerhalb von 4,5 Stunden nach Auftreten der Symptome eher zu einem ausgezeichneten funktionellen Ergebnis als Alteplase

Reteplase vs Alteplase bei ischämischen Schlaganfall

21.06.2024 Reteplase ist Alteplase bei Patienten mit ischämischem Schlaganfall innerhalb von 4,5 Stunden nach Symptombeginn nicht unterlegen laut einer im New England Journal of Medicine veröffentlichten und zeitgleich auf der 10. jährlichen Konferenz der Chinese Stroke Association & Tiantan International Stroke Conference 2024 in Peking präsentierten Studie.

Dr. Shuya Li vom Tiantan-Krankenhaus in Peking und Kollegen behandelten Patienten mit ischämischem Schlaganfall innerhalb von 4,5 Stunden nach Auftreten der Symptome nach dem Zufallsprinzip entweder mit intravenöser Reteplase (Bolus von 18 mg, gefolgt von einem zweiten Bolus von 18 g 30 Minuten später) oder mit intravenöser Alteplase (0,9 mg/kg Körpergewicht bis zu einem Maximum von 90 mg; 707 bzw. 705 Patienten).

  • Die Forscher stellten fest, dass 79,5 Prozent der Patienten in der Reteplase- und 70,4 Prozent der Patienten in der Alteplase-Gruppe ein ausgezeichnetes funktionelles Ergebnis hatten (Risikoverhältnis: 1,13; 95-Prozent-Konfidenzintervall: 1,05 bis 1,21; P < 0,001 für Nicht-Unterlegenheit und P = 0,002 für Überlegenheit).
  • Symptomatische intrakranielle Blutungen innerhalb von 36 Stunden nach Krankheitsbeginn traten bei 2,4 Prozent der Patienten in der Reteplase- und 2,0 Prozent in der Alteplase-Gruppe auf (Risikoverhältnis: 1,21; 95 Prozent Konfidenzintervall: 0,54 bis 2,75).
  • Die Inzidenz von intrakraniellen Blutungen nach 90 Tagen lag bei Reteplase im Vergleich zu Alteplase bei 7,7 bzw. 4,4 Prozent (Risikoverhältnis 1,59; 95-Prozent-Konfidenzintervall 1,00 bis 2,51), und
  • die Inzidenz von unerwünschten Ereignissen betrug 91,6 bzw. 82,4 Prozent (Risikoverhältnis 1,11; 95-Prozent-Konfidenzintervall 1,03 bis 1,20).

„Die RAISE-Studie hat gezeigt, dass die intravenöse Reteplase der intravenösen Alteplase nicht unterlegen ist, wenn es darum geht, ein ausgezeichnetes funktionelles Ergebnis zu erzielen“, schreiben die Autoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: New England Journal of Medicine – DOI: 10.1056/NEJMoa2400314

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