30 Prozent erhöhtes Risiko für Thrombozytopenie nach der ersten Dosis von Vaxzevria (ChAdOx1-S) im Vergleich zu Comirnaty (BNT162b2)
28.10.2022 Das Risiko für Thrombozytopenie ist nach Erhalt des ChAdOx1-S-Impfstoffs (Vaxzevria) im Vergleich zu BNT162b2 (Comirnaty) erhöht laut einer online in The BMJ veröffentlichten Studie.
Xintong Li von der Universität Oxford im Vereinigten Königreich und Kollegen quantifizierten das vergleichbare Risiko für Thrombose mit Thrombozytopenie-Syndrom oder thromboembolische Ereignisse im Zusammenhang mit der Verwendung von Impfstoffen auf Adenovirus-Basis im Vergleich zu mRNA-basierten COVID-19-Impfstoffen anhand routinemäßig erhobener Gesundheitsdaten.
Insgesamt 1.332.719 von 3.829.822 Empfängern der Erstdosis ChAdOx1-S wurden mit 2.124.339 von 2.149.679 Empfängern von BNT162b2 aus Deutschland und dem Vereinigten Königreich abgeglichen, und 762.517 von 772.678 Empfängern von Ad26.COV2.S wurden mit 2.851.976 von 7.606.693 Personen abgeglichen, die BNT162b2 in Deutschland, Spanien und den Vereinigten Staaten erhielten. Alle 628.164 Ad26.COV2.S-Empfänger in den USA wurden mit 2.230.157 von 3.923.371 mRNA-1273-Empfängern abgeglichen.
- Die Forscher identifizierten 862 Thrombozytopenie-Ereignisse bei den abgeglichenen ChAdOx1-S-Empfängern aus Deutschland und dem Vereinigten Königreich und 520 Ereignisse nach der ersten BNT162b2-Dosis.
- Beim Vergleich von ChAdOx1-S mit einer ersten Dosis BNT162b2 wurde ein erhöhtes Risiko für Thrombozytopenie festgestellt (gepooltes kalibriertes Inzidenzratenverhältnis: 1,33 [95-Prozent-Konfidenzintervall: 1,18 bis 1,50] und kalibrierter Inzidenzratenverhältnis: 1,18 [95-Prozent-Konfidenzintervall: 0,57 bis 1,8] pro 1.000 Personenjahre).
- Darüber hinaus ergab sich für Ad26.CoV2.S im Vergleich zu BNT162b2 ein gepooltes kalibriertes Inzidenzratenverhältnis von 2,26 (95 Prozent Konfidenzintervall: 0,93 bis 5,52) für venöse Thrombosen mit Thrombozytopenie-Syndrom.
„Obwohl selten, sollten die beobachteten Risiken nach Adenovirus-basierten Impfstoffen bei der Planung weiterer Impfkampagnen und der zukünftigen Entwicklung von Impfstoffen berücksichtigt werden“, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: BMJ 2022;379:e071594