Saruparib zeigt in Phase I/II-Studie Wirksamkeit bei Brustkrebs mit DNA-Reparaturdefekten
08.04.2024 Der erste selektive PARP1-Inhibitor seiner Klasse – Saruparib – zeigte eine vielversprechende frühe Wirksamkeit und ein günstiges Sicherheitsprofil bei Patientinnen mit homologer Rekombinationsreparatur (HRR) -defizientem Brustkrebs. Dies geht aus den Ergebnissen der Phase-I/II-PETRA-Studie hervor, die von Forschern des MD Anderson Cancer Center der Universität Texas geleitet wurde.
Die Ergebnisse der ersten Studie am Menschen wurden auf der Jahrestagung 2024 der American Association for Cancer Research (AACR) von Dr. Timothy Yap vorgestellt.
Insgesamt 31 Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs, die HRR-Defizienzmutationen aufweisen, erhielten die optimale empfohlene Dosis von 60 mg Saruparib. Die objektive Ansprechrate lag bei 48,8 % mit einem medianen progressionsfreien Überleben von 9,1 Monaten. Die Verträglichkeit des Medikaments sowie die pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Reaktionen waren günstig, schreiben die Studienautoren.
Die Studie umfasste 141 Patientinnen, die für eine Sicherheitsanalyse bei einer Dosis von 60 mg in Frage kamen. Von diesen mussten nur 14,2 % die Dosis reduzieren und nur 3,5 % die Behandlung aufgrund behandlungsbedingter unerwünschter Ereignisse absetzen. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse waren Anämie, Neutropenie, Thrombozytopenie, Erschöpfung und Asthenie.
Saruparib ist ein oraler Inhibitor der neuen Generation, der selektiv auf PARP1 wirkt, während frühere PARP-Inhibitoren sowohl auf PARP1 als auch auf PARP2 wirkten. Während diese Inhibitoren der ersten Generation bei bestimmten Krebsarten zum Therapiestandard geworden sind, könnte das verbesserte Sicherheitsprofil von Saruparib mehr Kombinationen mit anderen Behandlungen ermöglichen und den Nutzen von PARP-Inhibitoren auch Patienten in früheren Krankheitsstadien zugute kommen lassen.
Laut Yap ist das Sicherheitsprofil dieser stark vorbehandelten Patientengruppe mit den Phase-III-Daten der zugelassenen PARP-Inhibitoren der ersten Generation vergleichbar. Im Anschluss an diese Ergebnisse werden derzeit rationale Saruparib-Kombinationsstrategien getestet, einschließlich der klinischen Bewertung im Rahmen von Phase-III-Studien, so Yap.
© arznei-news.de – Quellenangabe: American Association for Cancer Research (AACR)