Langfristige Sauerstofftherapie für 24 versus 15 Stunden pro Tag bei schwerer, chronischer Hypoxämie

15.09.2024 Eine langfristige Sauerstoffergänzung für mindestens 15 Stunden pro Tag verlängert die Überlebenszeit von Patienten mit schwerer Hypoxämie. Auf der Grundlage eines nicht-randomisierten Vergleichs wurde eine Langzeit-Sauerstofftherapie über 24 Stunden pro Tag damit verglichen.
Bei Patienten mit chronischer, schwerer Hypoxämie im Ruhezustand, die mit einer Langzeit-Sauerstofftherapie beginnen, ist das Risiko für eine Hospitalisierung oder den Tod innerhalb eines Jahres bei einer langfristigen Sauerstofftherapie von 24 oder 15 Stunden pro Tag vergleichbar. Dies geht aus einer im New England Journal of Medicine veröffentlicht und zeitgleich auf dem European Respiratory Society Congress in Wien präsentierten Studie hervor.
Dr. Magnus Ekström von der Universität Lund in Schweden und seine Kollegen verglichen das Risiko einer Krankenhausaufnahme oder eines Todes nach einem Jahr bei einer Langzeit-Sauerstofftherapie von 24 bzw. 15 Stunden pro Tag bei Patienten, die wegen einer chronischen, schweren Hypoxämie im Ruhezustand eine Sauerstofftherapie begonnen hatten. Die Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip einer Langzeit-Sauerstofftherapie von 24 Stunden (117 Patienten) oder 15 Stunden (124 Patienten) pro Tag zugewiesen.
Die Forscher stellten fest, dass das Risiko einer Hospitalisierung oder des Todes innerhalb eines Jahres in der 24-Stunden-Gruppe nicht geringer war als in der 15-Stunden-Gruppe (mittlere Rate: 124,7 bzw. 124,5 Ereignisse pro 100 Personenjahre; Hazard Ratio: 0,99; 95-Prozent-Konfidenzintervall: 0,72 bis 1,36; P = 0,007 für Nichtüberlegenheit). Es wurde kein wesentlicher Unterschied zwischen den Gruppen hinsichtlich der Häufigkeit von Krankenhausaufenthalten, Todesfällen oder unerwünschten Ereignissen festgestellt.
„Diese Studie hat direkte klinische Auswirkungen. Die Ergebnisse belegen, dass es keinen eindeutigen Nachteil hat, wenn nur 15 Stunden pro Tag zusätzlicher Sauerstoff verabreicht wird, anstatt 24 Stunden pro Tag, wenn es darum geht, das Risiko einer Hospitalisierung oder eines Todesfalls innerhalb eines Jahres zu verringern“, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: New England Journal of Medicine (2024). DOI: 10.1056/NEJMoa2402638