Sonidegib oder Erismodegib, auch als LDE225 bekannt und als Odomzo vermarktet, ist ein Hedgehog-Signalweg-Inhibitor, der als Antikrebsmittel von Novartis entwickelt wurde. Das Medikament ist als mögliche Behandlungsform untersucht worden bei:
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Brustkrebs
- Basalzellkarzinom der Haut
- Kleinzelligem Lungenkarzinom
- Medulloblastom
- Fortgeschrittenen soliden Tumoren (einschließlich Eierstock-, Brust-, Pankreas-,
- Magen-, Speiseröhren-Krebs und Glioblastoma multiforme)
- Akute Leukämie
- Chronische myeloische Leukämie
- Myelofibrose und essentieller Thrombozythämie.
Es wurde eine signifikante Wirksamkeit gegen Melanome in vitro und in vivo nachgewiesen. Es zeigte auch Wirksamkeit in einem Mausmodell bei Bauchspeicheldrüsenkrebs. Es wurde von der FDA zur Behandlung von Basalzellkarzinomen in Juli 2015 genehmigt.
- EMA-Zulassungsempfehlung bei Basalzellkarzinom
- Nebenwirkungen
- 27.07.2015 US-Genehmigung für Behandlung von Hautkrebs
- 21.08.2015 EU-Zulassung bei Basalzellkarzinom
- 27.02.2018 Rote-Hand-Brief zu sonidegibhaltigen Arzneimitteln zur Minimierung des Teratogenitätsrisikos
EMA-Zulassungsempfehlung bei Basalzellkarzinom
26.06.2015 Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde (CHMP) empfiehlt die Zulassung von Odomzo 200 mg Hartkapseln (aktive Substanz ist Sonidegib – ATC code: L01XX48) der Firma Novartis Europharm Ltd für die Behandlung von Basalzellkarzinom.
Der Nutzen von Sonidegib ist seine Fähigkeit, lokal fortgeschrittene BCC-Läsionen zu reduzieren mit einer Ansprechrate von etwa 54% und einem progressionsfreien Überleben von ca. 22 Monaten.
Nebenwirkungen
Die häufigsten Nebenwirkungen von Odomzo sind
- Muskelkrämpfe,
- Muskelschmerzen,
- Haarausfall,
- Änderung oder Verlust des Geschmacks,
- Übelkeit,
- Durchfall,
- erhöhte Blut Kreatinphosphokinase,
- Bauchschmerzen,
- Kopfschmerzen,
- Schmerzen,
- Erbrechen,
- Pruritus,
- Gewichtsverlust und
- Müdigkeit.
Ein Schwangerschaft-Präventionsplan und ein Pharmakovigilanz-Plan für Odomzo soll als Teil der Zulassung implementiert werden.
Odomzo soll für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit lokal fortgeschrittenem Basalzellkarzinom (BCC) indiziert sein, wenn kurative Operationen oder Strahlentherapie nicht möglich sind.
Sonidegib hemmt den Hedgehog-Signalweg, ein Schlüsselregulator der
Entwicklung und Morphogenese bei Säugetieren, der mit der Pathogenese von verschiedenen Krebsarten verknüpft ist, einschließlich BCC.
Quelle: EMA, Juni 2015
US-Genehmigung für Behandlung von Hautkrebs
27.07.2015 Die US Food and Drug Administration hat Odomzo bei lokal fortgeschrittenem Basalzellkarzinom, das nach der Operation oder Strahlentherapie wieder aufgetreten ist, oder bei Patienten, die nicht für diese Interventionen infrage kommen, genehmigt.
Die Zulassung basierte auf klinischen Studien, die eine Gesamtansprechrate – der Prozentsatz der Patienten, die eine teilweise Schrumpfung oder ein vollständiges Verschwinden der Tumoren erlebten – von 58% bei denjenigen zeigten, die den Wirkstoff Sonidegib einnahmen. Diese Wirkung hielt mindestens 1,9 bis 18,6 Monate an und gut die Hälfte der ansprechenden Patienten zeigte eine Tumorschrumpfung von sechs Monaten oder länger, sagte die FDA.
Warnhinweis
Odomzo trägt einen Warnhinweis, dass das Medikament zum Tod führen oder schwere Missbildungen bei einem sich entwickelnden Fötus verursachen kann, wenn es in der Schwangerschaft verabreicht wird, und die Häufigkeit von Muskel-Skelett-Nebenwirkungen bei Patienten der Studien lag bei 68% mit 9%, die über 3. oder 4. Grades berichteten. Weitere mögliche Nebenwirkungen.
Sonidegib ist jetzt der zweite Hedgehog-Signalweg-Hemmer, der von der FDA für Basalzellenkrebs in den letzten Jahren genehmigt wurde, nach Erivedge (Vismodegib) im Jahr 2012.
© arznei-news.de – Quelle: FDA, Juli 2015
EU-Zulassung bei Basalzellkarzinom
21.08.2015 Die Europäische Kommission hat Novartis Odomzo 200 mg Kapseln für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit lokal fortgeschrittenem Basalzellkarzinom (laBCC) zugelassen, die nicht auf eine kurative Operation oder Strahlentherapie ansprechen.
Die EU-Zulassung des Wirkstoffes Sonidegib basiert auf Daten aus der Phase-II Studie BOLT mit Patienten mit laBCC oder metastasierendem Basalzellkarzinom (MBCC). Bei mit Odomzo 200 mg behandelten Patienten mit laBCC betrug die objektive Ansprechrate (ORR) 56% bei zentraler Überprüfung und 71% bei Forscher-Bewertung. Das mediane progressionsfreie Überleben betrug 22 Monate bei zentraler Überprüfung und 19 Monate bei Forscher-Bewertung.
„Wir freuen uns, eine neue Behandlungsoption für Patienten mit fortgeschrittenem Basalzellkarzinom in Europa zu haben“, sagte Bruno Strigini, Präsident von Novartis Oncologie.
Außerhalb der EU ist Sonidegib in den USA, Australien und der Schweiz bereits zugelassen.
© arznei-news.de – Quelle: Novartis, August 2015
Rote-Hand-Brief zu sonidegibhaltigen Arzneimitteln zur Minimierung des Teratogenitätsrisikos
27.02.2018 Sun Pharmaceuticals informiert in Abstimmung mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) mit einem Rote-Hand-Brief zu sonidegibhaltigen Arzneimitteln (Odomzo-Kapseln): Wichtige Informationen zur Minimierung des Teratogenitätsrisikos.
Zusammengefasst heißt es im Roten-Hand-Brief:
- Odomzo kann zum embryofetalen Tod führen oder schwere Geburtsfehler verursachen und darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
- Bei Frauen im gebärfähigen Alter sind innerhalb von 7 Tagen vor der Behandlung mit Odomzo und während der Behandlung mit Odomzo monatlich Schwangerschaftstests durchzuführen.
- Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Therapie mit dem Medikament und noch 20 Monate nach der letzten Dosis 2 empfohlene Methoden der Schwangerschaftsverhütung anwenden. Es sei denn, sie verzichten auf Geschlechtsverkehr.
- Männliche Patienten müssen während der Einnahme von Odomzo und noch 6 Monate nach Behandlungsende beim Geschlechtsverkehr mit einem weiblichen Partner ein Kondom (gegebenenfalls mit Spermizid) benutzen.
- Angehörige der Dienstleistungsberufe sollen sicherstellen, dass alle Patienten angemessen über die teratogenen Auswirkungen von Odomzo informiert sind.
Zur ausführlichen Meldung