Teclistamab (Tecvayli)

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Indikation / Anwendung / Krankheiten

TECVAYLI wird angewendet als Monotherapie zur Behandlung erwachsener Patienten mit rezidiviertem und refraktärem multiplen Myelom, die zuvor bereits mindestens drei Therapien erhalten haben, darunter einen immunmodulatorischen Wirkstoff, einen Proteasom-Inhibitor, und einen Anti- CD38-Antikörper, und während der letzten Therapie eine Krankheitsprogression gezeigt haben.

News zu Teclistamab

Wirkstoff / Wirkung / Wirkmechanismus / Wirkweise

Teclistamab ist ein bispezifischer IgG4-PAA-Antikörper (full size), der auf den CD3-Rezeptor auf der Oberfläche von T-Zellen und auf das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) abzielt, das auf der Oberfläche von Zellen der B-Linie des malignen multiplen Myeloms sowie von B-Zellen und Plasmazellen im Spätstadium exprimiert wird. Mit seinen dualen Bindungsstellen ist Teclistamab in der Lage, CD3 + -T-Zellen in die Nähe von BCMA + -Zellen zu bringen, wodurch es zu einer Aktivierung der T-Zellen und der anschließenden Lyse und dem Tod der BCMA + -Zellen kommt; dies wird durch sezerniertes Perforin und verschiedene Granzyme vermittelt, die in den sekretorischen Vesikeln der zytotoxischen T-Zellen gespeichert sind. Dieser Effekt tritt unabhängig von der Spezifität der T-Zell- Rezeptoren oder der Abhängigkeit von Molekülen des Haupthistokompatibilitätskomplexes (MHC) der Klasse 1 auf der Oberfläche der Antigen-präsentierenden Zellen auf.

Phase-1-Studie zu Teclistamab bei Patienten mit schwer vorbehandeltem rezidivierten oder refraktären multiplen Myelom

21.05.2020 Janssen Pharmaceutical Companies of Johnson & Johnson haben erste Ergebnisse einer Phase-1-Studie (NCT03145181) zur Dosiseskalation von Teclistamab (JNJ-7957; Handelsname ist Tecvayli) veröffentlicht, einem bispezifischen experimentellen Antikörper, der sowohl auf das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) als auch auf CD3-Rezeptoren auf T-Zellen bei der Behandlung von Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem multiplen Myelom abzielt.

Erste Ergebnisse deuten auf ein handhabbares Sicherheitsprofil über alle untersuchten Teclistamab-Dosen hinweg hin.

Die Forscher berichten, dass die Patienten starkes und anhaltendes Ansprechen erreichten, darunter MRD ( minimale Resterkrankung) – negatives vollständiges Ansprechen (CR) bei 10,6 Monaten, wobei eines über 12 Monate hinaus anhielt.

An der Studie nahmen Patienten mit Multiplem Myelom teil, die einen Rückfall erlitten hatten oder gegen etablierte Therapien refraktär waren und zuvor mit einem Proteasom-Inhibitor (PI) und einem immunmodulatorischen Medikament (IMiD) behandelt worden waren. Die Patienten hatten vor Beginn der Studie im Median sechs vorherige Behandlungslinien (Range 2-14) erhalten.

Wirksamkeit; Ansprechen

Die Studie wird in zwei Teilen durchgeführt:

  • Dosis-Eskalation (Teil 1) und
  • Dosis-Expansion (Teil 2).

Die Ergebnisse des Phase-1-Teils der Studie zeigten tiefes Ansprechen bei Patienten (n=78), die mit Teclistamab in verschiedenen Dosisgruppen behandelt wurden, im Bereich von 0,3 µg/kg – 720 µg/kg.

Bei der Dosis von 270 µg/kg (n=12) betrug die Gesamtansprechrate (ORR) 67 Prozent (8/12); 50 Prozent (6/12) der Patienten erreichten ein sehr gutes partielles Ansprechen (VGPR) oder besser, und drei Patienten erreichten CR.

Die Ansprechraten waren tief und anhaltend. Zum Zeitpunkt des Daten-Cut-offs blieben 76 Prozent (16/21) der Patienten, die über alle Dosen hinweg ein Ansprechen erreichten, mit einem anhaltenden Ansprechen in der Studie, und 80 Prozent (4/5) der Patienten, die für eine MRD-Analyse auswertbar waren, waren MRD-negativ, wobei zwei Patienten ein MRD-negatives CR hatten.

Die Aufrechterhaltung der MRD-Negativität wurde für beide Patienten, die ausgewertet werden konnten, bestätigt. Eine weitere Dosis-Eskalation und Erweiterung der Studie ist im Gange.

Sicherheit; Nebenwirkungen

In der Phase-1-Studie waren die häufigsten unerwünschten Ereignisse (Nebenwirkungen) (alle Grade) Anämie (58 Prozent), Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS) (56 Prozent), Neutropenie (45 Prozent), Thrombozytopenie (40 Prozent) und Pyrexie (31 Prozent).

Bei Patienten mit Nebenwirkungen von Grad 3 und höher (≥20 Prozent) waren Neutropenie (38 Prozent), Anämie (36 Prozent) und Thrombozytopenie (24 Prozent) am häufigsten. Ein unerwünschtes Ereignis des Grades 5, respiratorische Insuffizienz im Rahmen einer Lungenentzündung, wurde zwar berichtet, vom Untersucher jedoch als nicht mit der Behandlung in Zusammenhang stehend eingestuft.

CRS-Ereignisse waren alle leicht oder mittelschwer (Grad 1-2) und im Allgemeinen auf die erste Step-up-Dosierung und volle Dosen beschränkt, was den Einsatz einer Step-up-Dosierung zur Milderung des CRS unterstützen könnte.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Janssen.

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