Teprotumumab bei TED (Thyroid eye disease)

Patienten mit Schild­drü­sen-asso­zi­ier­ter Augenerkrankung berichten über anhaltende Verbesserungen zwei Jahre nach Teprotumumab-Infusionen

Teprotumumab bei TED (Thyroid eye disease)

10.06.2024 Die meisten Patienten mit einer Schild­drü­sen-asso­zi­ier­ter Augenerkrankung (Thyreoidale Augenkrankheit, TED, thyroid eye disease), die mit Teprotumumab behandelt wurden, benötigten fast zwei Jahre später keine weitere Behandlung. Dies geht aus einer auf der ENDO 2024, der Jahrestagung der Endocrine Society in Boston, vorgestellten und in der Zeitschrift Thyroid veröffentlichten Studie hervor.

Die Thyroid eye disease (im Englischen auch Graves‘ ophthalmopathy genannt; TED), ist eine autoimmune entzündliche Erkrankung der Augenhöhle und des periorbitalen Gewebes, die durch eine Einziehung der Oberlider, Lidrückstände, Schwellungen, Rötungen (Erytheme), Bindehautentzündungen und hervortretende Augen (Exophthalmus) gekennzeichnet ist. Sie tritt am häufigsten bei Personen mit Morbus Basedow und seltener bei Personen mit Hashimoto-Thyreoiditis oder bei euthyreoten Personen auf.

„Die Thyroid eye disease ist eine lebenslange Autoimmunerkrankung, die sich verschlimmern oder wieder aufflammen kann, unabhängig davon, wie sie behandelt wurde. Das ist bei vielen Autoimmunkrankheiten der Fall“, sagte Dr. George Kahaly, Professor für Medizin und Endokrinologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Deutschland. „Angesichts der Langlebigkeit der Schild­drü­sen-asso­zi­ier­ten Augenerkrankung ist es wichtig zu wissen, ob Patienten, die mit einer vollständigen Behandlungsreihe von Teprotumumab (acht Infusionen) therapiert werden, mit einer dauerhaften Verbesserung der Anzeichen und Symptome, wie z. B. hervortretende Augen und Doppelsehen, rechnen können.“

Die Forscher analysierten gepoolte klinische Studiendaten über den 24-wöchigen Behandlungszeitraum hinaus für Patienten in den Phase-2-, OPTIC- und OPTIC-X-Studien, die eine vollständige Behandlung mit Teprotumumab erhielten, bis zur Woche 72 (51 Wochen nach der letzten Teprotumumab-Infusion). Sie untersuchten auch, ob die Patienten von Woche 24 bis Woche 120 (99 Wochen nach der Therapie) eine zusätzliche Therapie erhielten als Maß für den anhaltenden Nutzen.

Die Daten zeigten, dass mit Teprotumumab behandelte Patienten mehrheitlich auch 51 Wochen nach der letzten Infusion in Woche 72 noch Vorteile hatten.

Fast zwei Jahre nach Abschluss der Behandlung benötigten 82 % der Patienten keine weitere Behandlung für TED. Von den 106 Patienten der Studie erhielten 18 % (19/106) 99 Wochen nach der Therapie zusätzliche Medikamente, entweder systemische Steroide oder Teprotumumab, und/oder eine periokuläre Operation.

„Ärzte, die über Behandlungsansätze für ihre Patienten mit TED nachdenken, verfügen nun über längerfristige Daten, die den Einsatz von Teprotumumab bei geeigneten Patienten unterstützen“, so Kahaly.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Thyroid (2024). DOI: 10.1089/thy.2023.0656 , www.liebertpub.com/doi/10.1089/thy.2023.0656

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