Antiepileptika – Psychopharmaka
News zu Valproinsäure / Valproat
- 11.09.2024 Kombination Valproinsäure + Omega-3-Fettsäure verringert COVID-19-Risiko. Die Einnahme von Valproinsäure + Docosahexaensäure (DHA) steht in Verbindung mit einem geringeren Risiko für COVID-19 und einer geringeren Schwere der Erkrankung
- 05.05.2023 Epilepsie-Medikamente während Schwangerschaft und psychiatrische Störungen beim Kind. Pränatale Exposition gegenüber Medikamenten gegen Krampfanfälle und Auftreten von psychiatrischen Störungen im Kindes- und Jugendalter
- 06.01.2019 Pränatale Valproat-Exposition verbunden mit erhöhtem ADHS-Risiko … zum Artikel
- 05.03.2018 Pränatale Valproat-Exposition kann Auswirkungen auf die Schulleistung haben … zum Artikel
- April 2017 Valproat (Valproinsäure) verantwortlich für ‘schwere Geburtsfehler’ in Frankreich? … zum Artikel
- 19.09.2016 Wirksam bei Patienten mit bipolarer Störung und COMT-Gen-Variante … zum Artikel
- 15.12.2014 Rote-Hand-Brief zu Valproat: Anomalierisiko für Neugeborene – stärkere Sicherheitshinweise … zum Artikel
- Okt. 2013 EMA: Valproinsäure in Schwangerschaft: Risikobewertungsverfahren … zum Artikel
- Mai 2013 FDA Warnung bezüglich der Einnahme von Valproat-haltigen Präparaten in der Schwangerschaft: Folgen für den IQ des Kindes … zum Artikel
- Feb. 2011 BfArM: Valproat bei bipolarer Störung – Aktualisierung des Beipackzettels … zum Artikel
Wirkung, Einsatz
Wirkstoff: Valproinsäure; das Salz heißt Valproat.
Wirkung auf die Psyche, das Gehirn: dämpfend, antikonvulsiv; hemmt erregende Neurotransmitter-Auswirkungen und verstärkt Wirkung von GABA (wird zuweilen auch bei Bipolarer Störung eingesetzt) und wird bei Epilepsie eingesetzt. Im Off-Label Bereich wird es auch oft bei Migräne eingesetzt.
Der Wirkstoff ist ein Antiepileptikum/Antikonvulsivum und wird bei epileptischen Anfällen, bei der bipolaren Störung (gegen die manischen Zustände) und Off-Label bei Migräne, Cluster-Kopfschmerzen eingesetzt.
ATC-Code ist N03AG01.
Mögliche Nebenwirkungen
Mögliche Nebenwirkungen:
Störung Blutsystems und Lymphsystems bei Valproinsäure:
Hemmung sekundäre Phase der Thrombozytenaggregation, dadurch Verlängerung der Blutungszeit und häufig Thrombopenie. Gewöhnlich bei Überschreiten der empfohlener Dosis – reversibel. Häufig bei Valproinsäure: reversible Knochenmarkssupressionen, Agranulocytose und gelegentlich Lymphocytose.
Selten: Erythrozytenhypoplasien, Leukopenien, starke Verminderung sämtlicher Blutzellen.
Störung des Immunsystems:
Gelegentlich: Entzündungen von Arterien, Arteriolen, Kapillaren, Venolen und Venen, Allergische Reaktionen.
Selten: syst. Lupus erythematodes. Endokrine Störung: Dysmenorrhoe, Amenorrhoe.
Sehr selten: ein- oder beidseitige Vergrößerung der männlichen Brustdrüsen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörung:
Hyperammonämie. Isolierte, mittelgradige Hyperammonämien sind häufig, üblicherweise vorübergehend. Therapieabbruch wenn verbunden mit: Erbrechen, Ataxie und zunehmender Bewusstseinstrübung.
Selten: Auftreten von Ödemen.
Psychische/neurologische Störungen:
Depressive Störung Nervensystem: Ataxie, Schwindel, Tremor.
Gelegentlich: Sedierung.
Selten: Lethargie und Verwirrtheit, Stupor, Halluzinationen, Krampfanfälle.
Sehr selten bei Valproinsäure: Enzephalopathien und Koma, Aggression, Hyperaktivität, Verhaltensauffälligkeiten, reversible extrapyramidale Symptome einschließlich Parkinsonismus oder reversible Demenz gemeinsam mit reversibler zerebraler Dysfunktion, Steigerung der Aufmerksamkeitsschwelle, Gehörverlust.
Selten: Kopfweh, Nystagmus.
Gastrointestinale Beschwerden unter Valproinsäure:
Sehr selten: Bauchspeicheldrüsenentzündung, Appetitsteigerung, Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Verstopfung.
Funktionsstörung der Leber und Galle:
Erhöhung Transaminasen. Selten: schwere Leberschäden, Porphyrie.
Funktionsstörung der Haut und Unterhautzellgewebes bei Valproinsäure:
Haarausfall, Porphyrie, Hautreaktionen z.B. Exanthem.
Sehr selten: Hirsutismus, Akne.
Einzelfälle:
Lyell-Syndrom, Stevens-Johnson-Syndrom und Erythema multif. Funktionsstörung Niere und ableitende Harnwege bei Valproinsäure – weitere Einzelfälle: reversibles Fanconi-Syndrom (proximale Tubulopathie, die zu Glukosurie, Aminoazidurie, Phosphaturie und Urikosurie führt).
Handelsnamen
Medikamente, die den Wirkstoff Valproinsäure bzw. Valproat enthalten:
- Convulex,
- Convulsofin,
- Depakine,
- Ergenyl (s.a. Ergenyl Erfahrungen),
- Leptilan,
- Orfiril (s.a. Orfiril Erfahrungen),
- Valpro,
- Valproat,
- Valprodura.
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