Wirksamkeit von Trametinib bei rezidivierendem serösen Eierstockkrebs

Studie untersuchte Trametinib im Vergleich zur Standardtherapie bei Patientinnen mit rezidivierendem, niedriggradigem serösen Eierstockkrebs

Wirksamkeit von Trametinib bei rezidivierendem serösen Eierstockkrebs

05.02.2022 Eine von Forschern des MD Anderson Cancer Center der Universität Texas geleitete Studie hat ergeben, dass der MEK-Inhibitor Trametinib das Risiko eines Fortschreitens der Erkrankung oder des Todes um 52 % verringert, verglichen mit Standardtherapien zur Behandlung des niedriggradigen serösen Ovarialkarzinoms. Die Ergebnisse wurden in The Lancet veröffentlicht.

Progressionsfreies Überleben und Ansprechen

Die internationale, multizentrische Phase-II/III-Studie unter der Leitung von Dr. David Gershenson zeigte eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (PFS) und der objektiven Ansprechrate (ORR) bei niedriggradigem serösen Karzinom, einer seltenen und wenig untersuchten Form von Eierstockkrebs.

Das mediane PFS der mit Trametinib behandelten Patientinnen betrug 13 Monate im Vergleich zu 7,2 Monaten bei den Patientinnen, die Standardtherapien erhielten. Die ORR unter Trametinib lag bei 26 %, wobei bei 59 % der Patientinnen die Krankheit mindestens acht Wochen lang stabil war. Die mediane Dauer des Ansprechens auf Trametinib betrug 13,6 Monate bzw. auf die Standardtherapie 5,9 Monate. Die mediane Gesamtüberlebenszeit betrug 37,6 Monate in der Trametinib-Gruppe und 29,2 Monate in der Standard-of-Care-Gruppe.

Die Studie

In der Studie wurden zwischen Februar 2014 und April 2018 260 Patientinnen ab 18 Jahren mit rezidivierendem, niedriggradigem serösen Karzinom des Eierstocks oder des Bauchfells aus 84 Krankenhäusern in den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich aufgenommen und nach dem Zufallsprinzip zugewiesen.

Die Hälfte erhielt einmal täglich Trametinib oral, während die andere Hälfte eine von fünf Standardbehandlungsoptionen erhielt, darunter Paclitaxel, pegyliertes liposomales Doxorubicin, Topotecan, Letrozol oder Tamoxifen.

Die Teilnehmerinnen waren 229 Weiße (88 %), 9 Schwarze bzw. Afroamerikaner (3 %), 7 Asiaten (3 %), 1 Ureinwohner Hawaiis oder pazifischer Inseln (0,4 %) und 14 nicht näher bezeichnete Personen (5 %), mit einem Durchschnittsalter von 56,6 Jahren in der Trametinib-Gruppe und 55,3 Jahren in der Gruppe mit Standardbehandlung.

Nebenwirkungen

Die häufigsten unerwünschten Ereignisse vom Grad 3 oder 4 im Zusammenhang mit Trametinib waren Hautausschlag (13%), Anämie (13%), Bluthochdruck (12%), Durchfall (10%), Übelkeit (9%) und Fatigue (8%). In der Standardbehandlungsgruppe waren die häufigsten unerwünschten Ereignisse des Grades 3 oder 4 Bauchschmerzen (17%), Übelkeit (11%), Anämie (10%) und Erbrechen (8%). Es trat kein behandlungsbedingter Todesfall auf.

Das mediane PFS der Patienten in der Standardbehandlungsgruppe, die nach Fortschreiten der Erkrankung auf Trametinib umgestellt wurden, betrug 10,8 Monate, und die ORR lag bei 15%. Von den 66 Standardtherapie-Patienten, die nach der Umstellung auf Trametinib eine Krankheitsprogression erlitten oder verstarben, dauerte es bei 43 (65 %) länger bis zum Fortschreiten der Krankheit unter Trametinib als unter der vorangegangenen Standardtherapie.

© arznei-news.de – Quellenangabe: The Lancet, 2022; 399 (10324): 541 DOI: 10.1016/S0140-6736(21)02175-9

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