Acht Lebensgewohnheiten können das Leben um Jahrzehnte verlängern

Acht modifizierbare Lebensstilfaktoren verbunden mit erhöhter Lebenserwartung bei 719.147 U.S.-Veteranen

Acht Lebensgewohnheiten können das Leben um Jahrzehnte verlängern

24.07.2023 Eine neue Studie mit mehr als 700.000 US-Veteranen zeigt, dass Menschen, die sich bis zum mittleren Alter acht gesunde Lebensgewohnheiten bzw. Lebensstilfaktoren angeeignet haben, mit einem wesentlich längeren Leben rechnen können als diejenigen, die nur wenige oder gar keine dieser Verhaltensweisen pflegen.

Die acht Verhaltensregeln lauten: körperlich aktiv sein, keine Opioidabhängigkeit, nicht rauchen, Stressbewältigung, gesunde Ernährung, kein regelmäßiger Alkoholkonsum, gute Schlafhygiene und positive soziale Beziehungen.

Den Ergebnissen zufolge würden Männer, die im Alter von 40 Jahren alle acht Lebensgewohnheiten aufweisen, durchschnittlich 24 Jahre länger leben als Männer, die keine dieser Gewohnheiten haben. Bei Frauen, die im mittleren Alter über alle acht gesunden Lebensstilfaktoren verfügten, wurden 21 zusätzliche Lebensjahre vorhergesagt, verglichen mit Frauen, die keine dieser Gepflogenheiten aufwiesen.

„Wir waren wirklich überrascht, wie viel man durch die Übernahme von einem, zwei, drei oder allen acht Lebensstilfaktoren gewinnen kann“, sagte Xuan-Mai T. Nguyen, Gesundheitswissenschaftlerin im Department of Veterans Affairs und Medizinstudentin am Carle Illinois College of Medicine. „Unsere Forschungsergebnisse legen nahe, dass ein gesunder Lebensstil sowohl für die öffentliche Gesundheit als auch für das persönliche Wohlbefinden wichtig ist. Je früher, desto besser, aber selbst wenn man in den 40er, 50er oder 60er Jahren nur eine kleine Veränderung vornimmt, ist das immer noch von Nutzen.“

Nguyen hat die Ergebnisse auf der NUTRITION 2023, der Jahrestagung der American Society for Nutrition, in Boston vorgestellt.

Für die Studie nutzten die Wissenschaftler Daten aus medizinischen Aufzeichnungen und Fragebogen, die zwischen 2011 und 2019 von 719.147 Personen erhoben wurden, die am „Million Veteran Program“ von Veterans Affairs teilnahmen, einer großen, landesweit repräsentativen Studie mit US-Veteranen. Die Analyse umfasste Daten von Erwachsenen im Alter von 40-99 Jahren und schloss 33.375 Todesfälle während der Nachbeobachtung ein.

Insgesamt zeigten die Ergebnisse, dass geringe körperliche Aktivität, Opioidkonsum und Rauchen den größten Einfluss auf die Lebenserwartung haben; diese Faktoren wurden mit einem um 30-45 % höheren Sterberisiko während des Studienzeitraums in Verbindung gebracht. Stress, übermäßiger Alkoholkonsum, schlechte Ernährung und schlechte Schlafhygiene wurden jeweils mit einem um etwa 20 % erhöhten Sterberisiko in Verbindung gebracht, und ein Mangel an positiven sozialen Beziehungen wurde mit einem um 5 % erhöhten Sterberisiko in Verbindung gebracht.

Den Forschern zufolge unterstreichen die Ergebnisse die Rolle von Lebensstilfaktoren bei der Entstehung von chronischen Krankheiten wie Typ-2-Diabetes und Herzerkrankungen, die zu vorzeitiger Erkrankung und Tod führen. Die Ergebnisse tragen auch dazu bei, das Ausmaß zu quantifizieren, in dem gesunde Lebensstilentscheidungen den Menschen helfen können, ihr Risiko für solche Krankheiten zu verringern und länger zu leben.

„Die Lebensstilmedizin zielt darauf ab, die Ursachen chronischer Krankheiten und nicht deren Symptome zu behandeln“, sagte Nguyen. „Sie bietet einen potenziellen Weg, den Verlauf der ständig steigenden Gesundheitskosten, die durch verschreibungspflichtige Medikamente und chirurgische Eingriffe entstehen, zu ändern.“

© arznei-news.de – Quellenangabe: NUTRITION 2023

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