Adalimumab erweist sich als wirksame Ergänzung zur Operation bei Hidradenitis suppurativa (Acne inversa)
19.08.2021 Bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Hidradenitis suppurativa (Acne inversa) ist Adalimumab (Handelsname u.a. Humira) in Verbindung mit einer großflächigen Operation und anschließender sekundärer Wundheilung wirksam laut einer in JAMA Surgery veröffentlichten Studie.
Die Studie
Dr. Falk G. Bechara von der Ruhr-Universität Bochum und Kollegen untersuchten in einer randomisierten Phase-4-Studie die Wirksamkeit und Sicherheit von Adalimumab in Kombination mit einem chirurgischen Eingriff mit breiter Exzision und anschließender sekundärer Heilung.
Patienten an 45 Standorten in 20 Ländern wurden vom 18. Juli 2016 bis zum 2. Februar 2019 in die Studie aufgenommen.
Die teilnehmenden Patienten litten an mittelschwerer bis schwerer Acne inversa, die einen radikalen chirurgischen Eingriff in der Achsel- oder Leistengegend erforderte, und hatten zwei weitere betroffene anatomische Regionen; 103 wurden nach dem Zufallsprinzip Adalimumab und 103 einem entsprechenden Placebo zugewiesen.
Wirksamkeit und Sicherheit
Die Forscher stellten fest, dass signifikant mehr mit Adalimumab behandelte Patienten als unter Placebo ein klinisches Ansprechen auf Acne inversa in allen Körperregionen in Woche 12 erreichten (48 gegenüber 34 Prozent).
Bei 72 Prozent der Patienten in der Adalimumab- und 67 Prozent in der Placebogruppe wurden behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse verzeichnet. Im Vergleich zu Placebo wurde unter Adalimumab kein erhöhtes Risiko für postoperative Wundinfektionen, Komplikationen oder Blutungen beobachtet. In der Adalimumab-Gruppe wurden zwei Todesfälle gemeldet; bei keinem dieser Todesfälle wurde ein Zusammenhang mit dem Studienmedikament für wahrscheinlich gehalten.
Diese Ergebnisse unterstützen die weitere Untersuchung von Adalimumab als Zusatztherapie zur Operation bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Acne inversa, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Surg. Published online August 18, 2021. doi:10.1001/jamasurg.2021.3655