Neoadjuvante Behandlung mit Trastuzumab, Pertuzumab und Docetaxel im Vergleich zu Trastuzumab-Emtansin bei Patientinnen mit ERBB2-positivem Brustkrebs
18.08.2021 Thomas Hatschek und Kollegen haben einen Artikel in JAMA Oncology veröffentlicht, wonach eine neue Behandlung von Brustkrebs mit einem Antikörper in Verbindung mit einem zytotoxischen Medikament genauso gut ist wie die bisherige Kombination, aber weniger Nebenwirkungen hat.
Die Entwicklung der Behandlung mit den gegen HER2-positiven Brustkrebs gerichteten Antikörpern Trastuzumab und Pertuzumab hat gezeigt, dass diese Krebsart besser behandelt werden kann, wenn diese Antikörper mit einer Chemotherapie (oft Taxane) kombiniert werden. Eine präoperative (neoadjuvante) Behandlung mit dieser Kombination führt in einem hohen Anteil der Fälle zu einem vollständigen Ansprechen. Trastuzumab-Emtansin (T-DM1) besteht aus Trastuzumab (T) und der zytotoxischen Substanz Emtansin (DM1), die in klinischen Studien eine gute Wirkung und vergleichsweise geringe Toxizität gezeigt hat, schreiben die Studienautoren.
Phase-2-Studie PREDIX HER2
Die randomisierte Phase-2-Studie PREDIX HER2 wurde an 9 schwedischen Kliniken durchgeführt mit dem Ziel, die Wirksamkeit (den Anteil des vollständigen Ansprechens nach neoadjuvanter Behandlung) im Verhältnis zu Häufigkeit und Ausmaß der Nebenwirkungen zu untersuchen.
Die Standardbehandlung bestand aus der Kombination Docetaxel, Trastuzumab und Pertuzumab, die mit T-DM1 als experimenteller Behandlung verglichen wurde. Die Patientinnen erhielten alle drei Wochen sechs Behandlungen.
Die Wirkung der Behandlung wurde mittels Mammographie und PET-CT mit 18-Fluordesoxyglucose (18F-FDG) überwacht. Den Patientinnen wurden wiederholt Gewebe- und Blutproben zur späteren Analyse entnommen.
Wirksamkeit und Nebenwirkungen
Die Studie zeigte, dass die Wirksamkeit – gemessen als pathologisches vollständiges Ansprechen – in beiden Behandlungsgruppen ähnlich war. Häufigkeit und Ausmaß der Nebenwirkungen waren deutlich geringer und die Lebensqualität war unter der Behandlung mit T-DM1 besser. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 40,4 Monaten war kein Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen festzustellen, schreiben die Forscher.
Die Studie zeigte, dass beide Behandlungen gleich wirksam waren, jedoch mit weniger Nebenwirkungen bei den mit T-DM1 behandelten Patienten. Der Vergleich muss jedoch in einer Phase-3-Studie wiederholt werden, bevor endgültige Schlussfolgerungen hinsichtlich der Wirksamkeit gezogen werden können. Das gesammelte biologische Material wird derzeit analysiert, um die Faktoren zu untersuchen, die das Ansprechen der einzelnen Patientinnen erklären können, schließen die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Oncology (2021). DOI: 10.1001/jamaoncol.2021.1932
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